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0332 - Die Pest aus den Slums

0332 - Die Pest aus den Slums

Titel: 0332 - Die Pest aus den Slums
Autoren: Die Pest aus den Slums
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Cops, der eine Maschinenpistole trug, gab mir seine 38er.
    Wir bauten uns um die Tür von D 16 auf. Die Männer hielten ihre Waffen schußbereit. Der Lieutenant hämmerte gegen die Türfüllung.
    »Machen Sie auf!« rief er. »Das Haus ist umstellt!«
    Er wiederholte die' Aufforderung dreimal.
    »Also los!« befahl er seinen Männern.
    Unter den krachenden Fußtritten schwerer Polizeistiefel sprang die Tür aus dem Schloß.
    Wir stürmten die Bude. Wir drangen in den Wohnraum ein, aber kein Schuß fiel. Der Raum war leer. Sein Fenster stand weit offen.
    Der Lieutenant und ich beugten uns aus dem Fenster. Unter uns lag dunkel der Hof des Gebäudekomplexes.
    »Er kann doch nicht heruntergesprungen sein.«
    »Haben Ihre Leute einen Standscheinwerfer bei sich?«
    »Ja!«
    »Lassen Sie die Hausfront ableuchten!«
    Der Lieutenant brüllte die entsprechenden Befehle hinunter. Es dauerte ein paar Minuten, bis der Scheinwerfer in Stellung gebracht war. Dann schoß das grelle Lichtbündel in die Nacht, faßte die Hauswand, tastete an ihr entlang.
    Vier oder fünf Yard von uns entfernt nagelte das Licht die Gestalt Jim Balfields an dee Hausmauer fest. Er stand, den Rücken an die Wand gepreßt, auf einem schmalen Steinsims, der eine halbe Mannshöhe unter dem Fenster vorbeilief, aber er hatte die falsche Richtung eingeschlagen, denn der Sims hörte nach wenigen Yards auf.
    Ich rief ihn an.
    »Komm zurück, Balfield! Es ist zwecklos.«
    Er hielt noch eine Pistole in der Hand. Jetzt öffneten sich seine Finger. Die Waffe entglitt ihm, verschwand in der Dunkelheit, schlug unten auf dem Hofpflaster auf.
    »Komm«, rief ich noch einmal, und ich rief es nicht laut.
    Er hielt die Augen geschlossen. Er sah nicht mehr aus wie ein Clown, obwohl er den bunten Schal trug und das grelle Hemd. Er sah aus wie ein gestelltes Wild.
    Seine Lippen bewegten sich.
    »Ich komme«, flüsterte er.
    Er schickte sich an, sich zurückzutasten, aber dann machte er einen schrecklichen Fehler, als er versuchte, sich umzudrehen. Vielleicht konnte er den Blick in die Tiefe nicht länger ertragen, vielleicht glaubte er, so schneller zurückzukommen.
    Sein Körper schwankte. Er schlug die Finger wie Krallen in die Mauer, aber die Steine waren unerbittlich. Sie öffneten sich nicht, sie gaben keinen Halt, keine Hilfe!
    Balfield kippte. Sein Körper sauste durch den Scheinwerferkegel, hinein in die Dunkelheit. Ein gellender Schrei zerschnitt die Nacht. Dann folgte der Aufschlag… und dann die Stille.
    ***
    Ich sah Jim Balfields Gesicht noch einmal unten im Hof. Es war nicht entstellt.
    Polizisten brachten eine Segeltuchdecke. Sie warteten.
    Ich nickte. Dann deckten sie das Segeltuch über den Mann.
    Ich ging in die Wohnung, in der Sandra Lewell unter der Obhut eines Polizisten saß.
    »Balfield ist tot«, sagte ich. »Wollen Sie mir jetzt die Frage beantworten, ob der G-man damals bei Ihnen war.«
    »Ja«, antwortete sie tonlos. »Er zeigte mir das Foto eines weißhaarigen Mannes, und er fragte mich, ob dieser Mann Lewis Stuard sein könnte.«
    »Was antworteten Sie?«
    »Ich sagte, der Mann auf dem Foto sähe Stuard sehr ähnlich, aber Stuard habe schwarze Haare und einen dunklen Teint.«
    Ich begriff. Allan Surth mußte Sarwine heimlich fotografiert haben. Dieses Foto hatte er dem Mädchen vorgelegt. Es sprach für Sandra Lewells Harmlosigkeit, daß sie seine Frage beantwortet hatte.
    »Erfuhr Balfield von dem Besuch?«
    Sie nickte. »Er kam wenige Minuten, nachdem der G-man gegangen war, und ich erzählte ihm von dem Bild. Sein Gesicht verfinsterte sich. Er schlug mich. Dann stürmte er in das Privatbüro. Ich glaubte, er telefonierte. Als er wieder auftauchte, drohte er mich umzubringen, falls ich jemals von dem Besuch des G-man sprechen würde.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. »Sie sind verhaftet, Sandra Lewell. Das Gericht wird entscheiden, wie schwer Ihre Schuld wiegt.«
    ***
    Glauben Sie nicht, ich hätte Ihnen noch eine Sensation zu berichten.
    Harry Lescorts und Richard Warrens Verhaftung geschah ohne großen Aufwand.
    Im Morgengrauen des Tages fiel einem Polizisten ein Wagen in der Nähe des Floyd Bennet Fields auf. Als er näher heranging, sah er einen Mann auf dem Rücksitz liegen, dessen Hemd voller Blut war. Der Mann atmete schwer.
    Der Beamte erkannte in dem Verwundeten Richard Warren. Er gab Alarm.
    Cops schwärmten aus. Sie durchkämmten die Gegend. Zehn Minuten nach dem Alarm entdeckten sie Harry Lescort in der Nähe der Marine Parkway
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