Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0332 - Die Pest aus den Slums

0332 - Die Pest aus den Slums

Titel: 0332 - Die Pest aus den Slums
Autoren: Die Pest aus den Slums
Vom Netzwerk:
Lichtern. Kein Rotlicht flackerte, keine Sirene heulte. Es war kein Polizeifahrzeug.
    Mit einer schnellen Drehung drückte ich mich in den Hausflur. Der Wagen kam heran, stoppte genau vor dem Haus.
    Einen Augenblick lang blieb es still. Dann klappte die Wagentür. Ich hörte die schnellen Schritte eines Mannes.
    Eine Taschenlampe flammte auf. Der Schein traf den Hauseingang, die nackten, unverputzten Mauern, den grauen Betonboden.
    Ich drückte mich tiefer in die Ecke.
    Hinter dem Taschenlampenlicht tauchten die Umrisse eines Mannes auf.
    Der Mann wandte sich nach links. Er und das Licht der Lampe verschwanden in der Öffnung zum Keller.
    Ich ließ ihm fünf Sekunden Vorsprung. Dann schlich ich ihm nach. Ich kannte sein Ziel, und ich kannte jetzt auch den Weg.
    Ich erreichte den Heizungsraum, dessen Tür immer noch offen stand und in dem die Petroleumlampe immer noch brannte.
    Als ich mich lautlos durch die Türöffnung schob, stand der Mann über Jack Known gebeugt.
    Der Mann war weniger als mittelgroß, untersetzt. Er trug einen dunklen Mantel und einen dunklen Hut. In der linken Hand hielt er eine große braune Aktentasche.
    »Hallo!« sagte ich leise.
    Der Mann fuhr herum. Im ersten Augenblick schien sein Gesicht mir fremd, aber dann erkannte ich ihn.
    »Guten Abend, Mr. Sarwine«, sagte ich ruhig.
    ***
    Es war erstaunlich, wie rasch der Häusermakler sich faßte.
    »Oh, Mr. G-man«, sagte er, und seine Stimme klang bis auf ein kleines, verräterisches Zittern gelassen. »Können Sie mir erklären, was hier vorgeht?«
    »Ich denke, Sie können es mir besser erklären, Jules Sarwine. Eine gute Erklärung nennen wir beim FBI ein Geständnis.«
    »Sie verdächtigen mich schon wieder. Sie werden mir nicht das Recht absprechen, meinen Besitz zu inspizieren. Dieser Bau gehört mir.«
    »Eine späte Stunde, um einen Neubau zu besichtigen.«
    »Genau die richtige Stunde, um Diebstähle zu verhindern. Sie ahnen nicht, wieviel aus unfertigen Häusern gestohlen wird.« Er zeigte auf den immer noch reglosen Known.
    »Haben Sie den Burschen erwischt?«
    »Ja, ich erwischte ihn, aber er ist nur ein unbedeutendes Rad in der Maschinerie der Gang von Hunts-Point. Ich glaube, daß ich Sie erwischte, Sarwine, hat mehr Bedeutung.«
    Ich ging einen Schritt auf ihn zu. Er wich vor mir zurück, aber die Mauer bot ihm Halt. Er konnte nicht ausweichen.
    »Sie sehen verändert aus, Jules Sarwine«, sagte ich. »Ich erkannte Sie nicht auf den ersten Blick. Kommt es daher, weil ich Sie nie mit einem Hut auf dem Kopf sah? Aber auch Ihre Gesichtsfarbe scheint mir verändert, dunkler. Haben Sie sich geschminkt?«
    »Sie faseln Unsinn!«
    »Nehmen Sie Ihren Hut ab, Sarwine, damit ich Sie genau sehen kann.«
    »Lassen Sie mich in Ruhe!« kreischte er. »Sie haben kein Recht, mich…«
    Aus der Ferne heulten Sirenen heran. Ich zeigte mit dem Daumen über die Schulter.
    »Polizisten kommen, Jules Sarwine! Geben Sie das Spiel auf, Mr. Sarwine, oder soll ich Sie Lewis Stuard nennen?« Er schleuderte die Aktentasche nach mir. Ich duckte mich, und die Tasche klatschte hinter mir gegen die Wand.
    Seine linke Hand fuhr in die Tasche seines Mantels. Ich war schneller. Ich fing seinen Arm ab, riß ihn herum in einem Polizeigriff, der den Mann zwang, sich weit zurück zu beugen.
    Der Hut fiel Sarwine vom Kopf. Glattes, schwarzes Haar kam zum Vorschein.
    Sarwine schlug mit der rechten Faust nach mir. Es war der kraftlose Schlag eines alten Mannes, und ich blockte ihn mühelos ab.
    Ich packte in das glatte, schwarze Haar. Mit einem Ruck riß ich die Perücke herunter. Weißes Haar quoll hervor.
    Laut heulten die Sirenen. Die harten Schritte von Polizisten polterten auf der Treppe.
    ***
    Handschellen schlossen sich um Jules Sarwines Gelenke, kräftige Cop-Fäuste hoben Jack Known vom Boden hoch.
    Ein hünenhafter Sergeant schob sich die Mütze aus der Stirn.
    »’ne Menge los heute nacht in New York«, sagte er. »Vor einer halben Stunde gab es ein Feuergefecht zwischen unseren Leuten und Gangstern, die am Northern Boulevard ’ne Sperre zu durchbrechen versuchten. Hängt das mit dieser Sache zusammen?«
    »Ja, Sergeant. — Kann ich Einzelheiten haben?«
    »Am besten sprechen Sie vom Wagen aus mit der Zentrale, Sir!«
    Während die Beamten Sarwine und Known in einem Wagen ab transportierten, telefonierte ich von einem anderen aus mit der Zentrale.
    »Geben Sie mir Einzelheiten über das Feuergefecht am Northern Boulevard!« bat ich einen der Cops.
    »Ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher