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033 - Die Frau aus Grab Nr. 13

033 - Die Frau aus Grab Nr. 13

Titel: 033 - Die Frau aus Grab Nr. 13
Autoren: Dämonenkiller
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ansehen müssen.«
    Gleich darauf hörte er, wie der Puppenmann beschwörend auf die Kinder einredete.
    »Was ist nun mit der Märchenhochzeit?« fragte eines enttäuscht.
    »Werden wir den Prinz und die schöne Prinzessin nicht sehen?«
    »Wir haben uns so sehr darauf gefreut!«
    Die Stimmen entfernten sich, und nach einer Weile war Kinderlachen zu hören.
    Dorian konnte beruhigt sein. Chapman würde die Kinder sicher ins Dorf bringen. Wahrscheinlich hatten sie die versprochene Märchenhochzeit bald vergessen. So ein quicklebendiger Puppenmann war ja auch eine tolle Sache.
    Coco stand immer noch reglos da. Die Untote fixierte sie mit ihren starren Blicken.
    »Mutter, was haben sie dir angetan?« fragte Dieter mit schluchzender Stimme und wollte sich ihr nähern.
    Aber sie fegte ihn mit einer Handbewegung fort. Aus ihrer Kehle kam ein langgezogener Seufzer. Mit krächzender Stimme sagte sie: »Endlich kann ich das Satansbalg vernichten. Endlich werde ich Ruhe finden.«
    Sie setzte sich in Bewegung. Coco rührte sich noch immer nicht von der Stelle. Dorian entriß ihr die Fackel und beförderte sie mit einem Stoß in das Spiegelzimmer. Coco gab keinen Laut von sich.
    Dorian stellte sich der Untoten mit der Fackel entgegen. Diese wich zuerst einen Schritt zurück, dann packte sie Elke und hielt sie vor sich.
    »Was tust du da?« schrie Dieter entsetzt.
    Aber die Untote hörte nicht auf ihn. Für sie existierte nur das Kind, das all ihr Leid verursacht hatte. Sie wollte nichts anderes mehr als Coco töten.
    Dorian versuchte mit der Fackel an Dieters untote Mutter heranzukommen. Doch diese schlüpfte behende an ihm vorbei und in das dunkle Spiegelzimmer.
    Der Dämonenkiller warf die Fackel fort und holte die Taschenlampe hervor. Zu Dieter gewandt rief er: »Wenn Sie ein Menschenleben retten wollen, dann folgen Sie mir mit dem Tagebuch. Schlagen Sie es auf und halten Sie es bereit.«
    Aus dem Spiegelzimmer hörten sie das wütende Schnaufen der Untoten, das sich mit dem Wehklagen der gefangenen Seelen vermischte. Dorian ließ kurz die Taschenlampe aufblitzen, um sich zu orientieren.
    Coco und die Untote waren zehn Meter voneinander entfernt. Der Lichtschein kam aber auch Agnes Houlkmann zugute, denn sie konnte Coco sehen und wußte nun, wo sie sich befand. Mit einem unmenschlichen Aufschrei stürzte sie sich in ihre Richtung.
    Doch Dorian war schneller. Er packte Coco an den Armen und zog sie zur Seite. Gleich darauf war ein Aufprall zu hören, dem das Klirren zersplitternden Glases folgte.
    »Agnes Houlkmann!« rief Dorian und wechselte dabei ständig seinen Standort. Er hatte erkannt, daß bei Dunkelheit die Zugänge in die Welt hinter den Spiegeln verschlossen waren, so daß er sich frei bewegen konnte. »Sie können die Kinder nicht für die Vergehen der Eltern schuldig machen. Wer fragt ein Kind schon, ob es und wann und wo es geboren werden möchte?«
    Ein Schrei. Die Untote sprang ins Leere, denn Dorian hatte mit der völlig apathischen Coco seinen Standort schon wieder gewechselt. Ein weiterer Spiegel zerbarst, als Agnes Houlkmann dagegenrannte.
    Dorian mußte einsehen, daß sie für logische Argumente nicht empfänglich war. Sie war nur von dem Wunsch beseelt, sich für das angetane Leid zu rächen. Und selbst unter Berücksichtigung der besonderen Umstände war sie doch nur eine Untote, die den Befehlen jenes Dämons gehorchen mußte, der sie geweckt hatte.
    Der Dämonenkiller hatte keine andere Wahl, als sie ins Jenseits zurückzuschicken, aus dem sie gekommen war. Er ließ die Taschenlampe aufblitzen, und als er sah, daß die Untote ihm den Rücken zukehrte, beleuchtete er Cocos Gesicht.
    »Da hast du dein Opfer, Agnes!« rief er und seine kräftige Stimme hallte von den Spiegeln wider.
    »Opfer … Opfer … Opfer …! Agnes … Agnes … Agnes …!« hallte es schaurig.
    Und die Untote sah Coco unzählige Male vor sich. Sie wußte nicht, daß es nur Spiegelbilder waren und stürzte sich auf das nächste Bildnis.
    »Lesen Sie!« forderte Dorian Houlkmann auf.
    Und Dieter Houlkmann begann mit zitternder Stimme zu lesen:
    »… Durch diesen Traum bin ich entehrt. Der Teufel hat mich geritten wie ein Tier. Ich schäme mich, es aufzuschreiben, aber er hat meine Lust geweckt. Heilige Mutter Gottes, vergib mir; bin ich denn nicht genug gestraft, indem mein geliebter Mann über mir sterben mußte? Muß nun auch noch das Teufelsbalg in meinem Körper heranwachsen?«
    Mit zornigem Gebrüll erreichte die Untote den
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