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033 - Die Frau aus Grab Nr. 13

033 - Die Frau aus Grab Nr. 13

Titel: 033 - Die Frau aus Grab Nr. 13
Autoren: Dämonenkiller
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etwas davon. Er hatte die Augen halb geschlossen und ließ sich von der Musik forttragen in andere Gefilde. Als er einmal zu Elke blickte, sah er, daß sie sich entspannt gegen die Prospektpfeifen gelehnt hatte. Auch sie gab sich ganz der Verzauberung der Musik hin und nahm nichts von den Vorgängen um sich herum wahr. Sie hörte nicht das Schreien und Toben der Dämonen, denn es ging in den schmetternden Orgeltönen unter.
    Plötzlich krachte es über ihr. Dieter blickte empor und sah, wie die Teufelsmaske aus den Fugen geriet. Einige Schädel lösten sich heraus und fielen herunter und landeten krachend auf dem Boden. Andere knallten wie Geschosse auf die Orgelpfeifen und verbogen sie. Und dann löste sich das gesamte Gebilde auf.
    Dieter ahnte, daß nicht seine Musik die Teufelsmaske zerstörte, sondern daß die Dämonen dahinter steckten. Er hob die Arme, um seinen Kopf zu schützen.
    »Spielen Sie weiter!« gellte ihm da Cocos Stimme ins Ohr. »Um Himmels willen, spielen Sie!«
    Jetzt schrie auch Elke auf, als mächtige Krallen auf sie zustießen. Bevor diese jedoch ihr Gesicht mit einem einzigen Hieb zerfetzen konnten, griff Dieter wieder in die Tasten. Das Ungeheuer zog sich mit wütendem Gebrüll zurück.
    Er drehte sich kurz um und stellte fest, daß die meisten Dämonen das Gewölbe verlassen hatten. Die anderen zuckten wie unter unsichtbaren Peitschenhieben.
    Wieder war ein Geräusch zu hören. Diesmal klang es wie fernes Donnergrollen. Es schwoll zu einem gewaltigen Getöse an und schien aus den Tiefen der Burg zu kommen. Der Boden unter Dieters Füßen schwankte wie bei einem Erdbeben, und die Erschütterungen pflanzten sich über den Windkanal zu den Orgelpfeifen fort und entlockten ihnen Mißtöne.
    »Was ist das?« fragte Dieter ahnungsvoll. »Ein Erdbeben?«
    Plötzlich zeichneten sich Sprünge in der einen Wand ab. Manche wurden so breit, daß eine Männerfaust hindurchpaßte. Von der Decke rieselte Verputz, Gestein lockerte sich.
    »Die Wände bersten!« rief Dieter verzweifelt. »Das Gebäude stürzt ein!«
    »Halten Sie aus!« herrschte Coco ihn an. »Wenn wir jetzt fliehen, werden wir in Stücke gerissen. Sie müssen weiterspielen!«
    »Aber …«
    Er verstummte, als er ihren zwingenden Blick auf sich ruhen sah. Und spielte weiter. Er spielte auch noch, als die hintere Wand einstürzte und die Pfeifen des Oberwerks unter sich begrub. Ein Teil des Bodens brach ein, aber Dieter ließ sich nicht beirren.
    »Ich möchte, daß dieses Schloß dem Erdboden gleichgemacht wird«, sagte Coco mit haßtriefender Stimme. »Kein Stein soll auf dem anderen bleiben.«
    »Wenn wir nicht sofort verschwinden, werden wir unter den Trümmern begraben«, rief Dieter verzweifelt.
    Hinter ihm explodierten Blitze, entlud sich Donner, als die restlichen Dämonen, einen penetranten Gestank zurücklassend, aus dem Gewölbe ausfuhren.
    »Und jetzt nichts wie fort«, sagte Coco endlich. »Sie werden uns in den Gängen rund um die Burg herum auflauern, aber ich kenne einen Geheimgang, durch den wir ihnen entkommen können.«

    Sie fürchten das Feuer, denn es ist eines der wenigen Elemente, das sie töten kann; gleichzeitig ist es aber auch eine Herausforderung an sie. Deshalb spielt das Feuer bei ihren Riten, Schwarzen Messen und Sabbaten eine so wichtige Rolle.
    Das dachte Dieter, während sie fackelschwingend über die Treppe ins Kellergeschoß hasteten. Aus der Dunkelheit kam ihnen ein Schwarm riesiger Fledermäuse entgegen. Einige wurden von den Flammen erfaßt und brannten wie Zunder. Dieter sah, wie die zuckenden Tiere noch menschenähnliche Gestalt annahmen, dann verpufften sie mit lautem Knall.
    Wieder erbebte das Schloß. Der Boden unter ihren Füßen schwankte wie die Planken eines sturmumtosten Schiffes. Elke verlor den Halt. Sie schrie auf, als ihr linkes Bein in einem Spalt zwischen zwei Felsquadern eingeklemmt wurde. Dieter wollte ihr zu Hilfe eilen, doch da tauchte hinter ihr plötzlich das vierarmige Monster auf.
    »Keine Angst!« sagte Coco beruhigend. »Das ist der Henker der Zamis. Er gehorcht mir aufs Wort – zurück!«
    Sie gab eine Reihe unverständlicher Worte von sich, die sich wie ein Bannspruch oder eine Beschwörungsformel anhörten.
    Der vierarmige Henker hielt inne, dann wirbelte er seine Arme wie Dreschflegel durch die Luft und kam unbeirrbar näher. Dabei öffnete er den Mund und sagte mit verzerrter Stimme: »Ich werde auch dein Henker sein, Coco!«
    Das Monster hatte Dieter schon beinahe
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