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033 - Die Frau aus Grab Nr. 13

033 - Die Frau aus Grab Nr. 13

Titel: 033 - Die Frau aus Grab Nr. 13
Autoren: Dämonenkiller
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Frau an ihm vorbeiwirbelte, da griff er nach ihr. Er bekam sie an den Haaren zu fassen, riß sie von dem widerlich keuchenden Ungeheuer an ihrer Seite fort und zerrte sie zu sich her.
    Ihre Augen starrten ihn lüstern an, sie machte mit dem Körper Vor- und Rückwärtsbewegungen, Speichel troff aus ihrem Mund. Er schüttelte sein Entsetzen ab, denn die fremde Stimme in seinem Kopf sagte ihm, daß das nicht seine Elke war, sondern daß sie von einem bösen Dämonen geritten wurde.
    Er gab ihr links und rechts zwei kräftige Ohrfeigen, um sie zurück in die Wirklichkeit zu holen. Der Schleier fiel von ihrem Blick – und Erkenntnis glomm in ihren Augen auf.
    »Zur Orgel!« zischte er ihr ins Ohr. »Ich bringe dich bei der Orgel in Sicherheit.«
    Seine Stimme klang so eindringlich, daß sie sich ihm nicht widersetzte. Elke verschwand aus seinem Gesichtskreis. Eine Frau mit grünlichen Haaren, die sich wie Schlangen wanden, sprang ihn an. Eine Vampirin mit nadelscharfen Eckzähnen. Er rammte das teuflische Instrument gegen ihren Körper und sah mit Genugtuung, wie sich die Tierknochen in ihren Leib bohrten. Ihr Todesschrei hallte schaurig durch das Gewölbe.
    Dieter wußte ganz genau, was er zu tun hatte. Er holte eine Pechfackel aus einer Halterung und schwang sie vor sich her, um die Dämonen auf Distanz zu halten. Da tauchte der Graf vor ihm auf. Er stieß schrille Laute der Verzückung aus, während er Cocos Widerstand zu brechen versuchte.
    »Bei allen Heiligen, laß das Mädchen los!« herrschte Dieter ihn an.
    Graf Cyrano von Behemoth schrie auf, als hätten ihm die Worte körperlichen Schmerz verursacht. Als er Dieter die abstoßende Fratze zuwandte, stieß dieser mit der Fackel zu. Zuerst trieb er die Glut in den wachteleigroßen Augenersatz des Grafen und hörte, wie es platzte; dann beschrieb er mit der Fackel ein Kreuz über seinem Körper und hinterließ danach auch in seinem Gesicht eine kreuzförmige Pechspur.
    Der Dämon taumelte heulend zurück. Aus den beiden Pechkreuzen auf seinem Körper züngelten grünliche Flammen. Sie wurden größer und breiteten sich aus, bis sie ihn völlig eingehüllt hatten.
    Gyrano von Behemoth taumelte wie blind durch das Gewölbe. Seine Todesschreie hallten schaurig von den Wänden. Die anderen Dämonen stimmten ein Geheul und Gefluche an, aber sie wichen der lebenden Fackel aus. So mächtig sie auch waren, dem Grafen konnten sie nicht mehr helfen. Er schrumpfte und vertrocknete, bis nur noch ein unförmiger Klumpen von ihm übrig blieb. Das magische Feuer verbrannte auch diesen Rest und später die Asche.
    Die anderen Dämonen waren vor Schreck erstarrt. Dieter nutzte die Zeit, um mit Coco die Orgel zu erreichen, wo Elke bereits auf sie wartete. Er nahm den Platz vor der Tastatur ein und begann zu spielen. Johann Sebastian Bach: Hohe Messe in h-Moll.
    Das war Musik, die den Dämonen überhaupt nicht behagte. Schon beim ersten Orgelton zuckten sie zusammen, konnten es aber noch nicht glauben, daß in ihren entehrten Hallen es jemand wagte, sakrale Töne anzustimmen. Die Meute kam drohend heran, wich aber bei jedem neuen Ton wieder zurück. Es war, als würde ihnen der Schall körperliche Schmerzen verursachen.
    Die Dämonen waren rasend vor Wut. Sie hätten sich am liebsten auf Dieter und die beiden Frauen gestürzt, doch die sakrale Musik schob sich als unüberwindliche Barriere zwischen sie – mehr noch, sie wurde zu einem tödlichen Element für die Dämonen.
    Und Dieter spielte weiter. Er war ein Virtuose auf der Orgel des Todes: Er fragte sich in diesen Augenblicken nicht, wie er überhaupt auf den Einfall gekommen war, die Dämonen mit Orgeltönen zu bekämpfen. Er wußte nur, daß die Musik im Augenblick die einzige Rettung war. Wenn er aufhörte zu spielen, dann waren sie verloren.
    Die Dämonen schrien wie die gemarterten Seelen im Fegefeuer. Viele von ihnen hatten das Gewölbe bereits fluchtartig verlassen. Sie hatten die Qualen, die ihnen die Musik verursachte, nicht länger ertragen können.
    Die anderen harrten aus, weil sie hofften, doch noch eine Chance zu bekommen, ihrer Opfer habhaft zu werden. Sie setzten all ihre magischen Fähigkeiten ein, mußten jedoch feststellen, daß sie versagten. Die drei Menschen waren eingehüllt in eine undurchdringliche Sphäre aus sakraler Musik, die sie wie ein Heiligenschein schützte. Einige Dämonen brachen brüllend zusammen und versuchten sich mit erlahmenden Kräften aus dem Gewölbe zu schleppen.
    Dieter merkte kaum
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