Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0326 - Gucky und der Golem

Titel: 0326 - Gucky und der Golem
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Noch ein paar Tage wenigstens."
    Bully seufzte: „Also gut, einverstanden. Ein paar Tage. Hoffentlich machen wir keinen Fehler...."
     
    *
     
    Diesmal landete Gucky bei der dritten Sprungetappe auf dem Schoß des in Ehren ergrauten Navigators Major Huxley. Es war reiner Zufall und sicherlich nicht die Schuld des Mausbibers. Gucky rutschte gleich und mit einer gemurmelten Entschuldigung von dem unfreiwilligen Opfer und konzentrierte sich auf den vierten Sprung.
    Aber so schnell war Major Huxley nicht abzuspeisen.
    „Hallo, Kleiner! Hiergeblieben! Auf die Gelegenheit habe ich lange genug gewartet. So schnell bekommt man keinen Mausbiber zu Gesicht."
    Gucky zögerte.
    „Ha?" machte er verdutzt.
    „Ich sagte", betonte Huxley, „daß man selten einen Mausbiber zu Gesicht bekommt. Es gibt ja auch nicht viele, wie ich mir erzählen ließ."
    In Guckys Gesicht begann sich Interesse abzuzeichnen. Einige Offiziere kamen neugierig näher. Sie hatten ihre erste Überraschung über Guckys Erscheinen überwunden.
    „Ungefähr dreißig", gab Gucky Auskunft und schien es selbst nicht mehr so genau zu wissen, wieviel Ilts es noch gab. „Und wir sind uns noch nie begegnet, Major?" Er sah Huxley zwei Sekunden an und fügte hinzu: „Major Huxley, wenn ich nicht irre."
    „Oh, Sie kennen meinen Namen?"
    Gucky nickte.
    „Jetzt ja. Ich kann Gedanken lesen."
    „Oh - hätte ich fast vergessen. Entschuldigen Sie übrigens, daß ich Ihnen im Wege saß. Hätte ich gewußt..."
    „Meine Schuld, Major. Außerdem hatte ich so das Vergnügen, Sie kennenzulernen. Und nun entschuldigen Sie mich, ich habe es eilig."
    „Sie wollen weiter?"
    „Leider. Hat mich sehr gefreut, Major. Bis später..."
    Und weg war er.
    So oder so ähnlich verliefen die meisten Begegnungen, die dem Zufall zu verdanken waren, und Gucky fand immer wieder einen neuen Gesprächsstoff mit seinen unfreiwilligen Opfern. Major Huxley war ja noch eine erfreuliche Erscheinung, aber manchmal gab es auch andere Typen.
    So wie bei der vierten und letzten Etappe.
    Er rematerialisierte in der Kontrollzentrale eines Ultraschiffes weil die Zentrale am einfachsten anzupeilen war. Und dabei hatte er das Pech, dem vorbeigehenden Kommandanten genau auf die Zehen zu steigen.
    Der korpulente und hitzige Oberst von Reckendorff schlug zu, ohne sich vorher zu überzeugen, wer da so unvorsichtig gewesen war. Gucky erhielt die flache Hand mitten ins Gesicht und fiel der Länge nach auf den Boden. Damit hatte er wirklich nicht gerechnet, sonst wäre ihm das kaum passiert. Noch während er sich aufrichtete, drehte von Reckendorff sich um - und erstarrte mitten in der Bewegung.
    „Ach, du lieber Himmel!" entfuhr es ihm. „Ein Mausbiber!"
    Gucky korrigierte bissig: „Der Mausbiber, wenn ich bitten darf! Gucky, wenn Sie gestatten. Und nun passen Sie auf..." Ehe der Oberst es verhindern konnte, erhielt er von unsichtbarer Hand einen heimtückischen Stoß - und setzte sich neben Gucky auf den Boden. „Sehen Sie, das ist Telekinese, Oberst. Wir sind nun quitt, wenn ich nicht irr'. Bloß gut, daß ich nicht rachsüchtig bin, sonst hätte ich Sie nach draußen befördert.
    In den Raum, meine ich. Ohne Anzug, versteht sich."
    Oberst von Reckendorff vergaß aufzustehen. Er wurde blaß. Gucky erhob sich und klopfte ihm wohlwollend auf die Schultern.
    „Stehen Sie auf, mein Lieber. Sonst erkälten Sie sich Ihr Hinterteil."
    Der Oberst vergewisserte sich, daß seine Offiziere mit Eifer ihre Aufgaben versahen und nicht auf den Zwischenfall achteten. Er stand blitzschnell auf und knurrte: „Wenn ich Sie rechtzeitig erkannt hätte, wäre mir das nicht passiert. Trotzdem freue ich mich, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben und..."
    So endete das immer.
    Gucky entmaterialisierte und stand dann wieder in der Kabine der Haluter, die mit ihrem schwarzen Kugelschiff noch immer abseits der solaren Flotte warteten.
    „Dachte ich mir", knurrte Icho Tolot, „daß du kommen würdest. Die Funkzeichen, nicht wahr?"
    „Gut kombiniert." Gucky setzte sich. „Was bedeuten sie?"
    Fancan Teik kam aus dem nebenan gelegenen Funkraum. Er hatte die Frage gehört.
    „Wenn wir das wüßten, wäre uns wohler. Wir nehmen an, daß unsere Vermutung sich nun bestätigt.
    Tro Khon holt Verstärkung. Und da die Schwingungswächter die Möglichkeit besitzen, sich nach Belieben durch den Hyperraum zu bewegen, wird diese Verstärkung bald eintreffen. Rhodan würde gut daran tun, sich darauf vorzubereiten. Vielleicht sollte er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher