Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0321 - Zwischenfall im Tiger-Sektor

Titel: 0321 - Zwischenfall im Tiger-Sektor
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einem Ziertuchlein frische Luft zu.
    „Nein, Grandseigneur. Ich stelle fest, daß Sie völlig konform mit mir gehen. Aber wenn Sie gestatten, daß ich Ihnen ein Kompliment ausspreche: Sie vergessen nie etwas, nicht wahr?"
    „Ich gebe das Kompliment zurück", erwiderte Rhodan trocken. „Ohne Sie könnte ich auf Keeg nur Roboter einsetzen."
    Roi seufzte.
    „Ja, das wäre scheußlich, Grandseigneur. Männer überlassen ihre Arbeit nicht gern seelenlosen Maschinen."
    Er zog seine edelsteinbesetzte Schnupftabaksdose hervor und genehmigte sich eine kräftige Prise.
    Danach nieste er.
    „Wie schmeckt das Zeug eigentlich?" wollte Gucky wissen, der mit seinem Sohn Jumpy auf der gegenüberliegenden Seite des Kartentisches saß.
    Roi Danton verzog indigniert das Gesicht.
    „Aber, Monsieur Gucky, Sie sprechen schon wieder einmal die Sprache des gemeinen Volkes! Ein Mann von edlem Geblüt sollte..."
    „... schweigend darüber hinwegsehen", ergänzte Jumpy.
    Beide Mausbiber entblößten ihre Nagezähne.
    Oro Masut richtete die Mündung seiner überdimensionalen Duftspritze auf sie und sprühte kräftig drauflos.
    Jumpy protestierte mit schrillem Kreischen. Aber sein Vater sagte keinen Ton. Er konzentrierte sich kurz auf Oros Sprühgerät und drehte die Mündung mit seinen telekinetischen Kräften nach oben.
    Der ertrusische Leibwächter Dantons ließ die Spritze fallen und brüllte wie am Spieß. Die Parfümdusche hatte genau seine Augen getroffen.
    „Weine nicht, Großer", rief Gucky spöttisch, „genieße lieber den lieblichen Duft."
    „Mausbiber riechen vielleicht mit den Augen, Ertruser nicht!" schrie Masut.
    Perry Rhodan lachte herzhaft. Selbst Roi Danton vermochte sekundenlang seine Maske nicht aufrechtzuerhalten. Er grinste über das ganze Gesicht.
    „Ortung!" unterbrach eine Stimme aus dem Interkom das Intermezzo. „Raumschiffsverband von etwa fünfhundert leichten und mittelschweren Einheiten aus Richtung Sonne!"
    „Das ist der Gemischte Leichte Kampfverband unter General Drokus!" erklärte Rhodan.
    Er schaltete zur Funkzentrale durch.
    „Fordern Sie Identifikation an!"
    Aber die Ortungszentrale schwieg noch nicht. Sie meldeten einen weiteren Schiffsverband aus der Richtung des ersten Keegan-Planeten.
    Hundertfünfzig Birnenraumschiffe kamen mit schneller Fahrt auf Keeg zu, nachdem sie erst kurz zuvor den Hyperraum verlassen hatten.
    „Das müßte Noolahks Verband sein", sagte Perry Rhodan mit hintergründigem Lächeln. „Sie sehen, wir stehen nicht allein."
    „Ich verstehe", bemerkte Roi Danton näselnd, „Monsieur hat seine Trümpfe bis zuletzt im Ärmel behalten, worauf warten wir noch?"
    „Ja, worauf warten wir noch?" echote Gucky. „Soll ich schon vorausspringen und die Lage sondieren, Chef?"
    „Eine vorlaute Kreatur!" beschwerte sich Roi.
    „Die aber schon vielen Menschen geholfen hat", parierte der Mausbiber. „Es gab Zeiten, da wurde das dankbar anerkannt."
    Danton blickte Gucky prüfend an. Es kam ihm vor, als wollte das Pelzwesen auf irgend etwas anspielen, was zwischen ihnen beiden gewesen war. Der Freihändler vermochte sich jedoch nicht zu erinnern, daß so etwas in letzter Zeit vorgefallen wäre und daran, daß Gucky seine Jugendzeit in Terrania meinen könnte, dachte er nicht. Dennoch blieb ein Gefühl des Unbehagens in ihm zurück.
    „Identifikation erfolgt", meldete die Funkzentrale. „General Drokus meldet sich mit einem Gemischten Leichten Kampfverband zur Stelle. Ebenfalls meldet sich ein Gurrad mit Namen Noolahk und stellt seinen Verband unter den Befehl des Großadministrators."
    „Vielen Dank!" erwiderte Rhodan.
    Er drückte eine andere Taste des Interkoms.
    „Rhodan an alle Flottillenchefs. Befehl SLA-22 tritt in Kraft. Übernahme der Landetruppen einleiten.
    Erbitte Vollzugsmeldung bis 22.15 Uhr. Ende!"
    Er stand auf.
    „Ich gehe zur Funkzentrale und lasse die Kriegserklärung an die Besatzung von Keeg hinausgehen!"
    Als er die Kommandozentrale verlassen hatte, lehnte sich Roi Danton in seinem Kontursessel zurück. Nachdenklich betrachtete er den Frontschirm der Panoramagalerie, auf dem die weiße Sichel des Planeten Keeg in Melonengröße zu sehen war.
    „Man macht es dir nicht leicht", murmelte er.
    „Wen beliebten Sie zu meinen, Monsieur?" fragte Gucky grinsend.
    Roi winkte unwirsch ab.
    Im nächsten Augenblick spielte er seine Rolle als geckenhafter Freihändlerkönig weiter. Wie es in ihm aussah, ging niemanden etwas an.
    Die CREST IV und die FRANCIS DRAKE trafen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher