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0321 - In letzter Sekunde

0321 - In letzter Sekunde

Titel: 0321 - In letzter Sekunde
Autoren: In letzter Sekunde
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Verblüfften aus der Tür und schloss sie hinter mir. Ohne mich weiter um den geschniegelten Burschen zu kümmern, ging ich schnell zum Aufzug und ließ mich hinunter fahren.
    ***
    »Vielleicht hast du die Güte und erklärst mir bald mal, was eigentlich los ist«, beschwerte sich Phil.
    Ich schob den Gang rein und ließ den Wagen aus dem Hof des Districtgebäudes rollen. »Bis jetzt hatten wir ja keine Gelegenheit dazu«, verteidigte ich mich. »Oder sollte ich dir etwa vor Williams und dieser Karikatur von einem Anwalt erzählen, dass man versucht hat, wieder in das Büro von Rasmussen einzubrechen?«
    Phil pfiff durch die Zähne und blickte mich groß an. »Mensch, Jerry«, sagte er, »das heißt doch mit anderen Worten, dass Rasmussen noch in New York sein muss, denn er kommt doch als einziger Täter infrage. Dann ist ihm die Flucht also nicht geglückt. Oder meinst du, Jerry, dass er erst noch Pläne aus seinem Büro holen wollte, um sie mitzunehmen?«
    »Warten wir’s ab«, sagte ich. »Was mich an der ganzen Geschichte nur stutzig macht, ist etwas ganz anderes. Warum ist dieser Rasmussen nicht einfach mit den wichtigen Plänen abgehauen, als er die in seinem Koffer hatte und nach Washington fuhr? Wäre doch viel bequemer für ihn gewesen'…«
    »… und dazu auch viel auffälliger. Mensch, Jerry« unterbrach mich Phil, »wenn der Einbruch in dem Büro geklappt hätte, dann wäre doch kein Verdacht auf Rasmussen gefallen. Wäre er mit dem Koffer abgehauen, dann hätte man zwar noch an eine Entführung denken können, aber das hätte doch bei weitem mehr Staub aufgewirbelt, und vor allem hätte sich Rasmussen nirgends mehr sehen lassen können. Nein, Jerry, der Plan, den er gehabt hat, ist schon schlau gewesen, nur war er nicht, gerissen genug, um ihn auch auszuführen.«
    Phil hatte sich richtig in Fahrt geredet und fuhr fort: »Denk doch auch nur mal an die Geschichte mit den Falschmünzern. Das war doch ebenso schlau eingefädelt. Ohne zu engem Kontakt mit Williams blieb er immer im Hintergrund. Selbst Williams konnte ihn nicht erreichen und kennt ihn noch nicht einmal. Oder glaubst du die Geschichte nicht, die uns Williams eben erzählt hat?«
    »Doch, Phil. Die Geschichte glaube ich unbesehen. Der Mann war fertig, als er auspackte. Ich bin überzeugt, dass jedes Wort gestimmt hat, was er sagte. Ich frage mich bloß, ob er sein Geständnis später vor den Geschworenen auch aufrechterhalten wird. Sein Anwalt wird ihm wahrscheinlich eintrichtern, alles abzuleugnen. Na, wir werden das ja noch sehen.«
    Das Gebäude des Bureau for Engineering and Development sah ich schon von weitem. Sämtliche Fenster waren taghell erleuchtet. Ich brachte den Wagen vor dem Haupttor zum Stehen und stieg rasch aus. Andrew, der Kollege der für diese Nacht zur Bewachung des Gebäudes abkommandiert gewesen war, kam mir schon am Eingang entgegen. Er sah reichlich geknickt aus.
    Er begrüßte uns und sagte: »Ich verstehe selbst nicht, wie das passieren konnte. Sämtliche Eingänge des Gebäudes hatteh wir sorgfältig verschlossen und trotzdem ist jemand in das Haus eingedrungen, ohne dass wir etwas davon gemerkt haben.«
    »Konntest du feststellen, wo der Täter eingedrungen ist?«, fragte ich.
    »Das ist ja so eigenartig«, berichtete Andrew. »Nachdem wir die Tat entdeckt hatten, habe ich sämtliche Türen untersucht. Eine war nicht verschlossen. Es war hier diese kleine Nebenpforte. Ich könnte aber meinen Kopf verwetten, dass sie vorher abgeschlossen war.«
    Er schaute so unglücklich aus der Wäsche, dass ich das Gefühl hatte, ihn unbedingt trösten zu müssen. »Nimm es nicht so tragisch«, sagte ich. »Es ist bestimmt nicht dein& Schuld. Hast du das Schloss am Nebenausgang untersucht?«
    Er nickte. »Ich konnte keine Spuren von eventuellen Nachschlüsseln entdecken.«
    Er wusste also genau, worauf ich hinauswollte. Eigentlich hatte ich aber mit seiner Antwort gerechnet, denn wenn Rasmussen der Täter war, dann hatte er auch bestimmt Schlüssel zu allen Eingängen und Räumen. Ich trat in das Haus.
    »Wie hast du den Einbruch eigentlich bemerkt?«, fragte ich meinen Kollegen.
    »Wir, das heißt der Nachtwächter der Firma, ein alter Mann namens Risetto, und ich waren auf unserem Rundgang durch das Haus, der alle Stunde durchgeführt werden sollte. Es war mein erster Rundgang, nachdem ich Baker abgelöst hatte. In dem Zimmer des ersten Assistenten, Holmson heißt er, glaube ich, entdeckte ich ein kleines Stückchen Papier
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