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0321 - In letzter Sekunde

0321 - In letzter Sekunde

Titel: 0321 - In letzter Sekunde
Autoren: In letzter Sekunde
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schon«, räumte ich ein. »Aber du kennst die Methoden der Regierungs-Leute nicht. Wenn die einen Platz in irgendeinem Flugzeug brauchen, dann bekommen sie ihn, selbst wenn alle Plätze belegt sind. Ein anderer Passagier muss dann einfach Zurückbleiben und kann sehen, wie er weiterkommt. Aber das erfuhr ich erst nach dem Start von der Stewardess. Die kam zu mir, weil sie die Passagierliste up to date bringen musste. Für mich war ein Mann namens Frederic Rasmussen zurückgeblieben.«
    »Jetzt geht mir ein Licht auf«, meinte Phil.
    Ich fuhr fort. »Ich ließ mir von der Stewardess außer dem Namen des Mannes seine Adresse geben, denn ich wollte ihm ein paar entschuldigende Zeilen schicken. Als wir hier in New York landeten, wurde dieser Rasmussen über Lautsprecher aufgefordert, sofort zum Telefon zu kommen.«
    »Die Gesellschaft müsste doch wissen, dass dieser Rasmussen die Maschine gar nicht benutzt hat«, warf Phil ein.
    »Nein, das konnten sie nicht wissen, weil er erst in letzter Minute auf seinen Platz verzichten musste. Als Rasmussen aufgerufen wurde, nahm ich an, dass ihn seine Frau oder seine Firma einer wichtigen Sache wegen erreichen wollte. Ich wollte dem Anrufer sagen, dass dieser Mr. Rasmussen mit der nächsten Maschine kommen würde.«
    »Jetzt ist mir alles klar«, sagte Phil. »Nur verstehe ich nicht, dass du dich in der Zelle so einfach hast überfallen lassen.«
    »Was hätte ich denn machen sollen? Die Gauner hatten die Geschichte gut eingefädelt. In einem Gang neben dem Auskunftsschalter liegen nebeneinander drei Telefonzellen. Das ist noch in dem alten Teil des Gebäudes, und die Telefonzellen sind auch danach! Holzkisten, die nur in der Tür in Kopfhöhe ’ne Scheibe haben und sonst geschlossen sind. Sie stehen in dem dunkelstem Teil des ohnehin nicht hellen Gangs. Als ich in die Zelle kam, läutete das Telefon. Meinen kleinen blauen Koffer hatte ich in der Rechten, mit der Linken fasste ich nach dem Telefon. Der Gangster war dann blitzschnell in der Zelle und drückte mir seine Kanone ins Genick.«
    »Konntest du hinterher nicht die Verfolgung aufnehmen?«
    Ich winkte ab. »Unmöglich, Phil. Vergiss nicht, dass es die Hauptverkehrszeit war. Die Gegend wimmelte nur so von Menschen. Außerdem konnte ich nicht jeden festnehmen, der einen blauen Koffer mit sich trug. Davon gibt es schließlich eine ganze Menge, wenn auch nicht an jedem so ein nachgebleichter Fleck ist. Ich habe wenigstens versucht die Geschichte zu rekonstruieren. Dabei habe ich herausgefunden, dass der Gangster in der Zelle neben der meinen gesteckt haben muss. Der hat von seinem Apparat einfach den Flughafen angerufen und unter ’nem Vorwand diesen Rasmussen zu sprechen verlangt. Dabei konnte er seelenruhig warten, bis ich als vermeintlicher Rasmussen in die neben liegende Zelle ging.«
    »Hm«, machte Phil und kratzte sich nachdenklich an der Schläfe.
    »Ich frag mich nur, wem der Überfall gegolten hat, dir oder diesem Rasmussen.«
    »Das ist doch ganz klar. Der Gangster wollte etwas von diesem Rasmussen. Den Koffer! Na, die Kerle werden sich wundern, wenn die meinen Koffer aufmachen. Außer Wäsche und ein paar Büchern, die ich mir in Washington gekauft habe, war eigentlich nichts drin. Doch ja, um mein Necessaire tut es mit leid. Aber du kannst mir ja zu meinem nächsten Geburtstag ein neues kaufen«, schlug ich vor.
    Das Läuten des Telefons nahm Phil die Antwort ab. Er griff nach dem Hörer und meldete sich. Das Gespräch war kurz und einseitig. Phil sagte nur einmal »ja«. Dann legte er auf und wandte sich an mich.
    »Komm, Jerry. Mr. High ist zurück und möchte uns wegen der Falschgeldgeschichte sehen. Wolltest du nicht noch Erkundigungen über diesen Rasmussen einziehen und ihn vor einem möglichen Überfall warnen?«
    »Das werde ich Fred Nagara auftragen«, sagte ich.
    ***
    Fast zwei Stunden saßen wir im Büro des Chefs und besprachen den Fall, an dem Phil und ich uns nun schon seit fast zwei Wochen die Zähne ausgebissen hatten, ohne dass dabei etwas herausgekommen wäre.
    »Wann kommt das Material vom Schatzamt?«, fragte Mr. High.
    »Man hat mir versprochen, dass die Unterlagen bis übermorgen hier sind. Es waren da noch einige technische Probleme zu lösen aber ich glaube, dass die Leute vom Schatzamt alles daransetzen werden, um den Termin einzuhalten.«
    »Das glaube ich auch«, bestätigte mein Chef, »denn die haben schließlich das größte Interesse daran, dass die Ge'schichte vorangeht.«
    »Die
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