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032 - Töchter der Nacht

032 - Töchter der Nacht

Titel: 032 - Töchter der Nacht
Autoren: Edgar Wallace
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bestärkt. Wir fuhren nach Europa, und nun begann diese Serie von Einbrüchen, die Sie ja kennen. Winter hatte sie alle ausgedacht und geplant, Tony und Talbot führten sie aus. Ich hatte weiter nichts zu tun, als die große Dame zu spielen. Wir mieteten sehr teure Landsitze, manchmal im Norden Englands, manchmal im Süden, die den anderen als Operationsbasis dienten. Winter gab sich für meinen Butler aus.« Sie lächelte schwach. »Es liegt eine gewisse Ironie darin, denn in Wirklichkeit war ich ja seine Sklavin. Nun ist er tot -«, schloß sie leidenschaftlich, »und ich bin froh, daß er tot ist. Mit meinen eigenen Händen hätte ich ihn ermorden sollen!«
    Sie hatte sich erhoben und zitterte vor Erregung. Dann packte sie ein Weinkrampf.
    »Ich glaube, wir wissen alles, was notwendig ist, Mrs. Cameron«, sagte Jim zu Cecile. »Weiß Ihr Mann davon?«
    »Ich habe Frank alles mitgeteilt«, erwiderte Cecile.

37
    Jim ging aus dem Zimmer und nahm Margot mit sich. Sie fuhren mit dem Lift in eins der oberen Stockwerke.
    »Warum hast du eigentlich ihre Kabine an Bord des Dampfers durchsucht, Jim? Du warst doch dieser geheimnisvolle Matrose oder Heizer, den sie durchs Fenster verschwinden sah? Hast du etwas Bestimmtes gesucht?«
    »Ich erwartete, zwei verschiedene Dinge zu finden. Das eine habe ich auch entdeckt - den zweiten Ring mit den Töchtern der Nacht. Du erinnerst dich doch noch, daß Cecile erzählte, ihr Vater hätte zwei Ringe angefertigt und jeder seiner Töchter einen gegeben. Das Juwelenhalsband dagegen, das von Mrs. Markham auf der Bank deponiert wurde und heute ihr einziges Vermögen darstellt, habe ich leider nicht finden können - es war eine große Enttäuschung für mich. Die Bank ist ja dafür verantwortlich und muß ihr die Summe von hundertzwölftausend Pfund zahlen. - Aber schau - da ist der Ring!«
    Er nahm ihn aus der Westentasche und zeigte ihn ihr. Der Schmuck glich genau dem Stück, das Cecile Cameron getragen hatte. Margot nahm den Ring in die Hand und bewunderte ihn.
    »Sanderson hatte eine abgerissene Fotografie in der Hand, als ich ihn fand. Es war eine Aufnahme von Mrs. Markham, die den Ring am Finger trug. Der Ring freilich sagte Sanderson nichts, denn darüber wußte er ja nicht Bescheid. Aber er muß Stella einmal kurz gesehen haben und fand nun, daß die Dame auf der Fotografie große Ähnlichkeit mit ihr hatte. Durch Winters liebenswürdiges Wesen ließ er sich täuschen und lud den vermeintlichen Butler an dem Abend, an dem Mrs. Markham abreisen wollte, noch zu sich ein. Er wollte ihn als seinen Agenten benützen und zog ihn ins Vertrauen, damit er seine Herrin in Amerika beobachten sollte. Ausgerechnet Winter sollte ihm die letzten Beweise für die Identität von Mrs. Trenton alias Mrs. Markham beibringen! Das würde jedenfalls alle Tatsachen erklären. Gewißheit wird man wohl nie darüber erhalten können, da die Hauptbeteiligten an dieser Tragödie nun tot sind.«
    »Was ist dann weiter geschehen?«
    »Winter kam an dem Abend zur Bank. Mrs. Markham mag vielleicht in dem Auto gesessen haben, das auf der anderen Straßenseite hielt. Vermutlich geriet Winter in große Bestürzung, als er die Fotografie in Sandersons Besitz sah. Denn wenn Stella identifiziert würde, dann konnte es sich nur noch um eine Frage der Zeit handeln, bis auch er entlarvt wäre. Wie nun allerdings Winter Sandersons Revolver - das heißt, eigentlich war es ja mein Revolver - an sich gebracht hat, das bleibt auch so ein rätselhafter Punkt, der sich nicht mehr rekonstruieren läßt. Jedenfalls schoß er Sanderson nieder und riß ihm die Fotografie aus der Hand. Er muß gerade in dem Augenblick durch den Gang geflohen sein, als ich in mein Büro trat.«
    »Aber was ist mit dem Juwelenhalsband passiert?«
    »Während ich in Sandersons Büro stand und auf den Toten bückte, hatte ich das bestimmte Gefühl, daß Mrs. Markham in irgendeiner Weise in den Fall verwickelt sein müßte. Ich nahm meine Schlüssel, ging in den Tresorraum und Öffnete den Safe. Eigentlich erwartete ich, ihr Paket nicht mehr vorzufinden. Sanderson hatte mir erzählt, daß Winter bei seinem Besuch auf der Bank sich das Paket angesehen habe. Ja, er hatte mir sogar berichtet, daß Winter ihm einen draußen auf der Straße vorbeigehenden Mann, den seine Herrin nicht leiden könne, gezeigt habe. Ich fand jedoch das Paket, nahm es mit zum Tisch und öffnete die Siegel. Und wie ich vermutet hatte, war der Glaskasten leer.«
    »Was war denn
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