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032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

Titel: 032 - Das Schädelhaus im Todesmoor
Autoren: A.F.Morland
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worden war. Doch nun stellte sich heraus, daß das nicht stimmte. Cuca lebt noch. Sie gebar damals einen Jungen… Mr. Silvers Sohn. Und sie erzog ihn nach den Gesetzen des Bösen.«
    »Das zu erfahren, muß für den Ex-Dämon ein harter, schmerzhafter Schlag gewesen sein«, sagte Chao Kai.
    »Da hast du allerdings recht«, bestätigte ich dem Chinesen.
    »Mr. Silver ist zur Zeit ziemlich geknickt.«
    »Woher hat Roxane all die sensationellen Neuigkeiten?« wollte Bernard Hale wissen.
    »Sie befand sich auf der Suche nach Loxagons Grab.« Ich brauchte nicht näher auf den toten Dämon einzugehen. Der PSI-Professor wußte, von wem ich sprach. »Das Grab fand sie zwar nicht, dafür stieß sie aber auf diese Informationen.«
    »Was wird nun geschehen?« fragte Hale.
    »Sie können sich vorstellen, daß es für Mr. Silver im Augenblick nichts Wichtigeres gibt, als seinen Sohn zu finden.«
    »Weiß Roxane, wo sich Silver II befindet?«
    »Leider nein. Die beiden wollen versuchen, die Spur des Silbermanns mit Cucas Hilfe zu finden. Silver II trennte sich in jungen Jahren von seiner Mutter. Es ist fraglich, ob sie überhaupt weiß, wo er heute lebt.«
    »Und wo lebt Cuca?«
    Ich lächelte matt. »Auch das wissen Roxane und Mr. Silver noch nicht. Aber sie werden alle Anstrengungen unternehmen, um es herauszufinden.«
    Bernard Hale fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Ich weiß nicht, ob man es Mr. Silver wünschen soll, daß er seinen Sohn findet.«
    »Wieso nicht?« fragte ich.
    »Stellen Sie sich die Situation vor, Tony. Die beiden begegnen sich – als Feinde. Vater und Sohn – erbitterte Gegner.«
    »Wenn es bei Dämonen auch so etwas wie die Stimme des Blutes gibt, müßten die beiden sämtliche Schwierigkeiten ausräumen und zueinanderfinden können«, sagte ich.
    »Ich hoffe, daß es dazu kommt«, sagte Hale.
    »Es muß damit klappen, sonst geht Mr. Silver daran zugrunde«, erwiderte ich. »Sie können sich nicht vorstellen, wie weich der Kern unter der rauhen Schale meines Freundes ist. Seit er weiß, daß er einen Sohn hat, ist er wie ausgewechselt. Er spricht von nichts anderem mehr.«
    »Was sagt Roxane denn dazu?« wollte Bernard Hale wissen.
    »Sie liebt Silver.«
    »Obwohl plötzlich ein Sohn da ist?«
    »Das mit Cuca war vor ihrer Zeit. Mr. Silver lernte Roxane erst nach diesem Intermezzo kennen. Beide wußten nicht, daß die Beziehung nicht ohne Folgen blieb. Roxane wäre bereit, Mr. Silvers Sohn zu akzeptieren. Sie könnte ihn mehr lieben als seine eigene Mutter, die von ihm ja nichts wissen will.«
    »Fragt sich nur, ob Silver II diese Liebe annehmen wird.«
    »Das ist das Problem«, sagte ich. »Ich hoffe, wir werden es mit vereinten Kräften meistern.«
    »He, Tony«, sagte Chao Kai hinter mir. »Sieh mal, über Torceston geht ein Unwetter nieder.«
    Der Chinese hatte recht. Am Himmel hingen dunkelgraue Regenwolken, und wir sahen aus ihnen grelle Blitze rasen.
    »Seltsam«, sagte Chao Kai. »Ringsherum strahlt die Sonne, während der Himmel über Torceston seine Eimer ausleert.«
    Der Parapsychologe neben mir schüttelte langsam den Kopf.
    »Das gefällt mir nicht.«
    »Sie meinen, daran ist etwas faul, Bernard?« fragte ich.
    »Ja, Tony, dabei geht es nicht mit rechten Dingen zu. Für mich ist das der erste Beweis dafür, daß meine Berechnungen stimmen. Die Hölle hat bereits losgelegt.«
    ***
    Atax war mit dem, was er in die Wege geleitet hatte, zufrieden.
    Er hatte das Schädelhaus aus der Tiefe der Erde hervorgeholt und das Todesmoor wiedererstehen lassen.
    Er hatte Murdock Vidor die Rückkehr ermöglicht, die Eiche gespalten und Fanny und Ned Burnett in die Nähe des Schädelhauses dirigiert.
    Er hatte die beiden Opfer gelenkt, ohne daß sie es merkten.
    Weiter brauchte die Seele des Teufels nichts mehr zu tun. Alles andere würde sich von selbst ergeben.
    Es störte Atax nicht, daß Fanny Burnett ihn gesehen hatte. Das Geschwisterpaar sollte Angst haben. Je mehr, desto besser. Aber er würde sich ihrer nicht selbst annehmen, sondern überließ sie der Bestie, die in ihr Jagdrevier zurückkehrte.
    Obwohl Atax den Dingen von nun an ihren Lauf lassen wollte, würde er sich nicht in eine andere Dimension begeben, sondern in Murdock Vidors Nähe bleiben und sich an dem Schauspiel ergötzen, das der Schwarzblütler ihm bot.
    Die Seele des Teufels verminderte die Heftigkeit des Gewitters geringfügig und sorgte dafür, daß der Wagen der Burnetts hier – weit von der Straße entfernt –
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