Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0318 - Auf der Straße des Grauens

0318 - Auf der Straße des Grauens

Titel: 0318 - Auf der Straße des Grauens
Autoren: Auf der Straße des Grauens
Vom Netzwerk:
nehme an, dass er nicht teuer war.«
    »Wie hieß der Mann, der Ihnen den Mantel schenkte?«
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Wir möchten ihn fragen, was er wirklich für den Pelzmantel gezahlt hat.«
    »Er ist schon vor einem Jahr nach Südamerika gegangen. Ich weiß nicht, wo er sich aufhält.«
    Phil zuckte mit den Schultern.
    »Ich glaube, wir können gehen, Jerry«, sagte er.
    Lil Roger machte keinen Hehl daraus, dass sie heilfroh war, uns loszuwerden.
    »Sie lieferte Rapps Alibi prompt«, sagte ich, als wir wieder im Jaguar saßen.
    »Jede zweite Frau wäre bereit, ein Alibi zu liefern, wenn als Belohnung ein Nerzmantel dabei herausspringt.«
    Ich nahm den Fuß vom Gaspedal, und sah Phil überrascht an.
    »Du hältst den Mantel für echt?«
    Phil lächelte. »Ich hatte nie eine Freundin, die kostbar genug war, solchen Mantel zu tragen, und mein FBI-Gehalt hat mich nie auf den Gedanken gebracht, einem Girl so ein Ding zu kaufen, aber in meiner Familie gab es'eine reiche Tante, die sich in Nerz wickelte. Wenn ich mich recht daran erinnere, sah er Lil Rogers Pelzmantel sehr ähnlich.«
    »Kamm man feststellen, ob es sieh um den McLean-Mantel handelt?«
    »Da fragst du den falschen Mann, Jerry. Ich bin kein Pelzhändler. Immerhin kann ich mir vorstellen, dass es ein paar Merkmale gibt, an denen sich der eine Mantel vom anderen unterscheidet, z. B. das Futter oder eine schadhafte Stelle. Auf jeden Fall finde ich es interessant, dass die Alibizeugin eines Verdächtigen einen Nerzmantel besitzt, wenn dem Opfer des Überfalls ein Nerzmantel geraubt wurde.«
    Ich wendete den Jaguar.
    »Wir werden uns Miss Rogers Pelzmantel ein wenig ausleihen«, sagte ich.
    Ein paar Minuten später standen wir zum zweiten Mal vor der Wohnungstür von Rapps Freundin, und diese Tür stand weit offen.
    Phil und ich wechselten einen Blick.
    »Wenn das bedeutet, dass sie…« murmelte, Phil.
    In der Diele brannte Licht, ebenso im Wohnraum. Die Tür zum Schlafzimmer stand ebenso offen wie die Eingangstür zur Wohnung, und auch hier brannte Licht.
    Phil atmete erleichtert auf.
    »Ich hatte schon gefürchtet, zwischen unserem Gehen und Kommen wäre hier ein Mord verübt worden«, sagte er.
    »Nein, sie hatte es nur so eilig, dass sie nicht einmal Zeit fand, die Türen zu schließen und die Lichter auszuschalten.«
    »Aber ihren angeblichen Dreihundert-Dollar-Mantel nahm sie mit«, stellte Phil fest. »Oder siehst du ihn irgendwo?«
    Wir gingen zum Wohnzimmer. Mein Blick fiel auf das Telefon, einen weißen Apparat, der auf dem Tisch stand. Der Hörer hing nur zur Hälfte in die Gabel. Ich erinnerte mich genau, dass er bei unserem ersten Besuch normal eingehängt gewesen war.
    »Offenbar hat sie auch in höchster Hast telefoniert.«
    Ich nahm den Hörer ab und wählte die Nummer des Fernsprechamtes.
    Eine Frauenstimme meldete sich.
    »Hier spricht Cotton vom FBI«, sagte ich. »Bitte, stellen Sie fest, ob von dem Apparat, von dem aus ich anrufe, vor wenigen Minuten telefoniert worden ist.«
    Das Fernsprechgirl war ein wenig schwer von Begriff.
    »Das ist nicht möglich, die Gespräche werden elektronisch registriert.«
    »Okay, aber Sie werden feststellen können, wann das letzte Gespräch registriert wurde.«
    »Einen Augenblick, bitte«, sagte sie hilflos. Ich wurde mit mehreren Frauen, und schließlich mit einem Mann verbunden, der etwas von der Telefontechnik verstand. Drei Minuten später erhielt ich die Auskunft, die ich wünschte.
    »Das letzte Gespräch wurde um dreiundzwanzig Uhr vierzehn geführt. Es war ein Ortsgespräch.«
    »Den Teilnehmer können Sie nicht feststellen?«
    »Nein, denn die Elektronik registriert nur die Gebühreneinheit. Da nur eine Einheit registriert wurde, muss es sich um ein Gespräch innerhalb New Yorks gehandelt haben.«
    »Gut, ich danke Ihnen!«
    Phil verschloss die Wohnungstür wieder von außen.
    »Fahren wir zu Rapp?«, fragte er, während wir die Treppe hinuntersausten.
    »Genau! Wenn sich heraussteilen sollte, dass Lil Roger um dreiundzwanzig Uhr vierzehn mit ihm telefonierte, dann können wir vielleicht beide bei einem Tête-à-tête überraschen, bei dem sich noch mehr findet als nur ein Nerzmantel.«
    Jack Lymer, der Diener, öffnete uns. Er trug seine dunkle Dienerjacke nicht, sondern nur Hose und weißes Hemd, dessen Kragen offen stand. Da es auf Mitternacht ging, war eine nachlässige Kleidung nicht weiter verwunderlich.
    »Können wir Mrs. McLean sprechen?«
    »Sie ist nicht zu Hause. Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher