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0318 - Auf der Straße des Grauens

0318 - Auf der Straße des Grauens

Titel: 0318 - Auf der Straße des Grauens
Autoren: Auf der Straße des Grauens
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Ausgang.
    »Los, wir gehen!«, schrie er ihn wütend an.
    Phil und ich folgten den Männern. Als wir die Straße erreichten, stieg River hastig in einen blauen Ford und fuhr an, bevor wir ihn stoppen konnten. Bevor der Wagen zwischen den anderen Autos verschwand, glaubte ich im Fond das Aufleuchten blonder Frauenhaare zu sehen.
    Die beiden Männer, die Rivers begleitet hatten, standen noch am Straßenrand. Sie waren ungefähr gleich groß und sahen sich auf eine nicht definierbare Weise ähnlich, obwohl der eine wesentlich jünger zu sein schien.
    Der Kerl, der so brüllend gelacht hatte, als der Name des erschossenen Parracks genannt wurde, starrte uns mit jener finsteren Verachtung an, mit der er uns schon im Laden betrachtet hatte.
    Phil und ich gingen auf sie zu. Ich holte das Zigarettenpäckchen aus der Tasche und hielt es den Gangstern hin.
    »Unterhalten wir uns ein wenig«, schlug ich vor.
    Er beachtete das angebotene Zigarettenpaket nicht.
    »Lieber spreche ich mit dem Mann im Mond als mit einem Bullen«, knurrte er.
    Er drehte ab und ging mit seinem Plattfußgang die Straße hinunter. Sein Kumpan folgte ihm.
    »Die Jungs haben etwas gegen die Polizei«, sagte Phil bekümmert.
    Eine knappe Stunde später und nach einem Telefongespräch mit dem FBI-Distrikt Denver wussten wir alles über Sol Marrow und seinen Vetter Hank Logg. Marrow hatte die Hälfte, und Logg gut ein Drittel seines Lebens hinter Gefängnismauern zugebracht. Beide waren am elektrischen Stuhl nur vorbeigekommen, weil ihnen die Morde nicht nachgewiesen werden konnten, die sie mit Wahrscheinlichkeit begangen hatten.
    Sie waren der gefährlichste Gangstertyp, der je in einer Gesellschaftsordnung entstanden ist. Sie hatten den Mord zum Beruf gemacht. Sie töteten gegen Bezahlung.
    ***
    Das Haar der Frau leuchtete blond, zu blond, um echt zu sein. Sie fuhr erschreckt zurück, als sie uns vor ihrer Wohnungstür sah. In einer unwillkürlichen Abwehrgeste zog sie den Pelzmantel enger um sich.
    »Was wollen Sie?«, fragte sie.
    Ich zeigte ihr den Ausweis.
    »FBI«, sagte ich. »Wir haben ein paar Fragen an Sie zu stellen, Miss Roger.«
    »Und dazu lauem Sie mir mitten in der Nacht auf!« Ihre Stimme bekam einen scharfen Klang. »Halten sie das für korrekt? Zum Teufel, sie hätten mich anrufen oder mich in das Büro bestellen sollen.«
    »Entschuldigen Sie«, antwortete ich höflich. »Wir versuchten den ganzen Tag über vergeblich, Sie zu erreichen, Miss Roger.«
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mir einen Tag Erholung gönne?«
    »Haben Sie Erholung nötig?«, fragte Phil sanft.
    »Ich finde, das geht Sie einen feuchten Kehricht an, G-man«, antwortete sie.
    Ich knipste das Lächeln aus, das ich bisher festgehalten hatte.
    »Wollen Sie uns ein paar Fragen beantworten oder wollen Sie nicht?«
    Sie mochte meiner Stimme anhören, dass der Spaß zu Ende war.
    »Kommen Sie herein!«, sagte sie mürrisch und schloss die Wohnungstür auf.
    Die Wohnung war klein, aber sauber und ordentlich eingerichtet. Lil Roger wies uns in den Wohnraum, verschwand selbst hinter einer Tür, die wahrscheinlich zum Schlafzimmer führte. Nach wenigen Minuten kam sie zurück. Sie trug keinen Pelzmantel mehr, sondern ein flaschengrünes Abendkleid.
    »Also?«, fragte sie aggressiv. »Was wollen Sie?«
    »Sie kennen Hariy Rapp?«
    »Selbstverständlich. Er ist einer meiner Freunde.«
    »Er hat Sie als Alibi für die Zeit des Überfalls auf Mrs. McLean angegeben.«
    »Ja, ich weiß darüber Bescheid. Harry hat die Wahrheit gesagt. Wir waren den Abend zusammen.«
    »Wo?«
    Sie hatte ein hübsches, wenn auch etwas vulgäres Gesicht, und das Lächeln, das sie jetzt aufsetzte, lag scharf an der Grenze zu einem Grinsen.
    »Hier!«, antwortete sie.
    »Es kann sein, dass Sie die Aussage beschwören müssen.«
    »Warum nicht?«, antwortete sie schnippisch. »Es ist die Wahrheit!«
    Phil beugte sich vor.
    »Der Mantel, den Sie tragen, war Nerz?«
    Sie antwortete so rasch, als hätte sie die Frage erwartet.
    »Kein echter Nerz! Irgendein Fell, das so hergerichtet worden ist, dass es wie Nerz aussieht.«
    »Vom welchem Tier?«
    »Keine Ahnung. Alles was ich weiß, ist, dass der Mantel dreihundert Dollar gekostet hat.«
    »Wo haben Sie ihn gekauft?«
    »Ich bekam ihn geschenkt.«
    »Von Harry Rapp?«
    »Nein, von einem Freund, aber es liegt zwei Jahre zurück.«
    »Sagten Sie vorhin nicht, dass er dreihundert Dollar gekostet hätte?«
    Ihre Augenlider flackerten nervös.
    »Ja, ich… ich
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