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0317 - Okastras Grusel-Keller

0317 - Okastras Grusel-Keller

Titel: 0317 - Okastras Grusel-Keller
Autoren: Jason Dark
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und von einem Köpfer gesprochen.
    Alles Begriffe, die in Darwoods Kopf durcheinanderwirbelten, ihn aber zu keinem klaren Ergebnis kommen ließen.
    Der Nebel blieb und die unheimliche Gestalt in seinem inneren Ring ebenfalls.
    Sie kam näher und näher.
    Die halbe Entfernung zu Darwood hatte sie bereits zurückgelegt, und sie machte auch weiterhin den Eindruck, daß sie sich durch nichts aufhalten lassen wollte.
    Kein Laut war zu hören. Jeden Schritt setzte die Gestalt in gespenstischer Stille.
    Wenn Darwood etwas erreichen wollte, mußte er jetzt reagieren. Vielleicht fliehen.
    Das widersprach seinem Naturell. Nein, er hatte noch nie die Flucht ergriffen. Da er nicht an Übersinnliches glaubte, schon recht nicht an Geister, dachte er daran, daß ihm die Gegenseite diesen makabren Streich gespielt hatte.
    Das sollte sich ändern.
    Henry Darwood zog seine Waffe. Die Schnellfeuerpistole hatte ihm schon manches Mal das Leben gerettet. Sie würde ihn auch in diesen Minuten nicht verlassen.
    Der Engländer hatte es sich zur Maxime gemacht, einen Gegner immer nur einmal zu warnen. Reagierte der andere darauf nicht, schoß Darwood eiskalt. So wollte er es auch hier halten. Wenn der Ankömmling seine Sprache nicht verstand, die Waffe redete deutlich genug.
    Darwood hob den rechten Arm um eine Idee höher. So zielte das dunkle Loch der Mündung auf die Körpermitte. »Bleib stehen!« warnte er und setzte die gleichen Worte auf spanisch hinterher.
    Die Gestalt dachte nicht daran, dem Befehl Folge zu leisten. Sie ging weiter und jetzt sogar schneller.
    Einmal hatte Darwood gewarnt. Er wollte seinem Prinzip nicht untreu werden. Auch wenn die Schüsse ihn verrieten, es gab keine andere Alternative mehr.
    Er feuerte.
    Dreimal zuckte sein rechter Zeigefinger. Dreimal leuchtete blaß das Mündungsfeuer. Wenn Darwood etwas anfing, machte er es richtig. So hatte man es ihm auf der Agentenschule beigebracht. Es reichte nicht, einen Gegner kampfunfähig zu schießen. In diesem harten, Menschen verachtenden Job zählte nur der absolute Erfolg.
    Den hatte Darwood!
    Alle drei Kugeln trafen. Die Geschosse hämmerten in den Nebel und gleichzeitig in den Körper des Unheimlichen hinein. Die Echos schwangen noch über den einsamen Friedhof, als der Mann die Waffe sinken ließ und sich entspannte.
    Jetzt mußte der andere umkippen!
    Er tat es nicht!
    Darwood glaubte, Hauptdarsteller in einem miesen Film zu sein. Was er hier erlebte, das konnte es nicht geben. Er schoß niemals daneben, und er hatte trotz der bläulichen Wolkenschwaden gesehen, wie die drei Kugeln in den Körper geschlagen waren.
    Was war geschehen?
    Nichts!
    Darwood biß die Zähne so hart aufeinander, daß sie knirschten. Er hörte das Schlagen seines eigenen Herzens überlaut, denn er erkannte mit Grauen, daß sich die unheimliche Gestalt nicht aufhalten ließ und weiter auf ihn zukam.
    Bisher hatte sie nur ihre Füße bewegt. Das änderte sich im nächsten Augenblick, als sie den rechten Arm anwinkelte. Sie trug eine lange Kutte, jedenfalls nahm Darwood das an, und in den Falten der Kutte hielt sie etwas verborgen, das sie nun hervorzog.
    Es war ein Schwert!
    Eine schmale Klinge, kaum breiter als der Stahl eines Killer-Stiletts.
    Trotz der Gefahr, in der sich Henry Darwood befand, erinnerte er sich wieder an die Worte des Taxifahrers.
    Begriffe wie Okastra und Sarazenen-Mond waren gefallen.
    Das Volk der Sarazenen war kriegerisch gewesen. Die Kämpfer hatten fantastisch mit ihren schmalen Kampfschwertern umgehen können. Sie köpften ihre Gegner…
    Und ein solches Schwert stach mit seiner Spitze aus den unheimlich wirkenden blauen Nebelschwaden hervor.
    Die Gestalt ging weiter.
    Schritt für Schritt kam sie näher. Die Distanz schrumpfte zusammen.
    Darwood kostete es Überwindung, stehenzubleiben, doch er wollte noch einen letzten Versuch wagen.
    Diesmal zielte er auf den Schädel!
    Wegen seiner roten Augen war er sogar gut zu erkennen. Für einen treffsicheren Schützen wie ihn kaum zu verfehlen.
    Henry feuerte.
    Treffer!
    Er flehte förmlich, daß die Kugel den häßlichen Kopf auseinander reißen würde, das war nicht der Fall.
    Auch der Kopf schluckte die Kugel!
    Der Agent stöhnte auf. In diesem Augenblick wurde ihm klar, daß er gegen den Unheimlichen nicht ankam. Wenn er sein Leben retten wollte, mußte er fliehen.
    Für ihn war die Umgebung zu einem Horror-Friedhof geworden.
    Noch immer schlug die Glocke. Dünn bimmelte sie und schickte ihren Klang über das
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