Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0316 - Dämonen-Bingo

0316 - Dämonen-Bingo

Titel: 0316 - Dämonen-Bingo
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
früher einer Rockerbande an, die heute zwar auch noch existiert, aber das kontrollierte Gebiet gewechselt hat.«
    »Was machen sie denn jetzt?«
    »Musik.«
    Ich winkte ab. »Auch das noch.«
    »Ja und nein, John. Hast du schon mal was von der Gruppe Heart and Devil gehört?«
    Ich setzte mich kerzengerade hin. »Herz und Teufel? Klar, die machen im Augenblick in der Szene Furore. Sie waren auch ein paarmal auf der Mattscheibe zu sehen. Ihre Platten sollen sich verkaufen wie die Bestseller von Edgar Wallace.«
    »Das muß wohl so sein, wenn ich mir überlege, was sie für einen Lebenswandel führen. Fahren schicke Autos, besitzen elegante Wohnungen und sind toll in Schale.«
    »Wer sind sie?« fragte ich.
    Suko lieferte mir die Namen.
    »Ein Mädchen gehört auch dazu?«
    »Ist doch klar. Keine Gruppe ohne Mieze. Die heizt zumeist die Zuschauer an. Sie nennt sich Sena. Ob sie wirklich so heißt, weiß ich nicht.«
    »Mich interessiert mehr dieser Kid Larson. Er kann nicht lange bei der Gruppe gewesen sein.«
    »Darüber habe ich nichts herausgefunden.«
    Ich nahm einen Bleistift und klopfte damit auf den Schreibtisch.
    »Dennoch würde ich gern mehr über ihn wissen.«
    »Ich auch.« Suko grinste.
    »Wie ich dich kenne, hast du schon einiges in die Wege geleitet.«
    »War ja nicht schwer. Wie du mir berichtet hast, ist der Knabe deshalb eingelocht worden, weil er ein Mädchen belästigt hat.«
    »Richtig.«
    »Und dieses Girl, das zum Glück nur mit leichten Verletzungen und einem Schrecken davongekommen ist, heißt Liz Brisbaine. Neunzehn Jahre alt, unverheiratet. Sie arbeitete dort, wo auch Kid Larson hin und wieder einen Job hatte.«
    »Rede schon«, drängte ich Suko.
    »In einer Bingo-Halle.«
    Ich runzelte die Stirn. »Bingo?«
    »Wenn ich’s dir sage.«
    »Auch das noch.« Nichts gegen Bingo, aber was meine Landsleute da treiben, das geht mir persönlich über die Hutschnur: Bingo ist zu einem reinen Wahn geworden. Täglich sitzen Hunderte von Menschen in den Bingohallen und spielen das Spiel, wobei sie stets auf einen hohen Gewinn hoffen, so um die fünfzig Pfund, aber nur selten hat jemand dieses Glück. Bei den meisten Gewinnen handelt es sich um kleine Beträge. Und diese wurden fast immer wieder eingesetzt und verspielt.
    Mir gefiel diese täglich stattfindende Lotterie nicht. Deshalb hatte ich mich mit ihr auch nie beschäftigt.
    »Was ist denn mit diesem Mädchen?«
    »Es soll wieder arbeiten.«
    »Gut, und wie sieht es mit Kid Larson aus? Ich meine, wo hat er gelebt? Irgend jemand muß ja über sein Ableben Bescheid wissen.«
    »Da geh mal am besten zu seiner Mutter.«
    »Wieso ich? Du bist mit dabei.«
    »Muß das sein?«
    »Ich wundere mich immer darüber, daß du nicht rot wirst, wenn du am Ende des Monats dein Gehalt überwiesen bekommst.«
    »Das ist eben die Abgebrühtheit der Beamten. Du hast mich angesteckt, John. Schließlich bist du länger dabei.«
    »Immer wieder ich«, sagte ich, stand auf und griff zur Jacke.
    »Dann wollen wir mal. Hast du die Adresse?«
    »Ja, Kid wohnte in Southwork, Die Bingohalle liegt dort ebenfalls, und die anderen Mitglieder der Gruppe stammen auch aus dem Stadtteil.«
    »Da haben wir ja alle zusammen.«
    »Fehlt nur noch der Teufel«, sagte Suko.
    »Sehr richtig.«
    ***
    Slick war hochgesprungen und brüllte wie am Spieß. Die Flammenzungen leckten über seine Hände. Er schleuderte die Arme hoch, wollte das Papier wegwerfen, doch es klebte an seinen Händen und ließ sich nicht fortschleudern.
    Durch eine unbedachte Bewegung schlug er auch gegen den Tisch.
    Eine Flasche kippte um, während sich Slick wieder bückte und seine verbrannten Hände gegen das Leder des Sessels preßte.
    Im selben Augenblick verschwanden die Flammen.
    Slick wollte es kaum glauben. Er starrte auf die Finger, sah sie völlig normal und ohne verbrannte Haut, kam wieder in die Hohe und schüttelte den Kopf.
    Seine beiden Kumpane saßen da wie die berühmten Ölgötzen. Sie schauten Slick an, ohne etwas begreifen zu können.
    »Was war das denn?« fragte Pigeye Benson nach einer Weile.
    »Das hast du doch gesehen, Mensch. Ich habe mich verbrannt.«
    »Wo?«
    Slick streckte die Hände aus. »Schau sie dir an, schau…« Er verstummte, denn er sah nichts.
    Keine Spuren waren zurückgeblieben, und zwischen den drei jungen Männern breitete sich Sprachlosigkeit aus. So etwas hatten sie noch nie erlebt.
    »Aber wir haben das nicht geträumt«, flüsterte Mario Melano nach einer Weile. Danach
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher