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0316 - Dämonen-Bingo

0316 - Dämonen-Bingo

Titel: 0316 - Dämonen-Bingo
Autoren: Jason Dark
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Kawasaki bevorzugten.
    Es dauerte nicht mehr lange, da betraten Mario Melano und Pigeye Benson das Home .
    »Ihr habt euch wieder verspätet«, stellte Slick fest.
    »Na und?« fragte Benson. »Ist Sena schon da?«
    »Natürlich nicht.«
    »Dann kannst du sie ja anschießen.«
    »Werde ich auch.«
    Die beiden anderen gingen zur Bar und wurden von Slick beobachtet.
    Er blinzelte unter der Krempe seines Huts hinweg und mußte feststellen, daß sich die Typen zu früher kaum verändert hatten.
    Vielleicht war ihre Lederkleidung teurer geworden, ansonsten hatten sie nur wenig dazugelernt.
    Marion Melano konnte seine italienische Abstammung nicht verleugnen. Sein Haar schien aus dicken Strähnen flüssiger Kohle zu bestehen. Manchmal, wenn ein besonders wilder Auftritt bevorstand, drehte er sie zu Zöpfen. Dann reichten ihre Spitzen bis auf die Schultern. Das Gesicht wirkte immer ein wenig grau. Er kam zu wenig an die frische Luft, und »ernährte« sich zumeist von Zigaretten und Grappa. Hin und wieder, wenn er down war, zog er sich auch einen Joint rein. Er war eigentlich der Geschmeidigste unter ihnen und trug in der mit Stickern übersäten Innentasche seiner Lederjacke stets ein Stilett. Auch noch eine Erinnerung an alte Zeiten.
    Pigeye Benson.
    Ein Gesicht, ein Name. Oder umgekehrt. Der 22jährige Typ mit den schütteren blonden Haaren und einer rosafarbenen Haut besaß tatsächlich Schweinsaugen. Sie waren klein, hinterlistig und paßten zu den dicken Wangen.
    Der Mund war ebenfalls klein, und wenn er redete, spitzte er stets die Lippen.
    Was Melano zu wenig wog, brachte er zu viel auf die Waage. Und niemand, der ihn so ansah, hätte in ihm einen nahezu perfekten Drummer vermutet. Nur wer seinen Händen einen etwas längeren Blick gönnte und die kräftigen Finger sah, ahnte, was in dieser komischen Gestalt mit den kleinen Schweinsaugen steckte.
    Er trank Brandy. Manchmal flaschenweise. Und wenn er betrunken war, blieb er dort liegen, wo er gerade das letzte Glas geleert hatte.
    Auch jetzt trank er wieder Brandy. Er hatte sich ein Longdrink-Glas fast bis zum Rand vollgekippt.
    Melano hielt sich an einer Grappa-Flasche fest, als er sich neben Pigeye Benson auf die Couch warf.
    »Und jetzt?« fragte er.
    »Nichts, wir warten«, gab Slick zurück.
    »Immer noch auf Sena.«
    »Genau.«
    Benson und Melano zogen die dicken Lederjacken aus und schleuderten sie zu Boden. Dann streckten sie die Beine aus und legten die mit halbhohen Stiefeln bedeckten Füße auf den Tisch. Daß dabei die Glasplatte in Mitleidenschaft gezogen wurde, störte sie nicht.
    »Bevor ihr euch das Zeug in die Hälse gießt«, begann Slick, »ich habe hier eine Botschaft für euch.«
    Die beiden anderen schauten kaum auf. »Von diesem komischen Manager?« fragte Mario.
    »Genau.«
    »Dem knacken wir den Kiefer«, bemerkte Pigeye Benson und bewegte schon seine Finger. »Uns managt keiner. Außer wir selbst, oder?« Er schaute sich auffordernd um.
    Mario Melano nickte, Slick enthielt sich eines Kommentars. Er griff stattdessen in seine Tasche und holte ein zusammengefaltetes Stück Papier hervor.
    »Das ist der Brief.«
    Benson winkte ab. »Will ich gar nicht lesen.«
    »Brauchst du auch nicht. Ich lese ihn vor.«
    »Meinetwegen«, sagte Pigeye.
    Slick faltete ihn auseinander. Das Rascheln des Papiers war das einzige Geräusch in der Stille.
    Bis auf das plötzliche Fauchen.
    Auf einmal stand der Brief zwischen den Fingern des jungen Mannes in hellen Flammen.
    Slick starrte für einen Moment auf das Papier, sah die Flammen und spürte ihre Wirkung, als sie über seine ungeschützten Finger strichen. Er sprang in die Höhe und begann zu schreien…
    ***
    Noch aus dem Wagen hatte ich wieder im Büro angerufen und Suko an die Strippe bekommen. Mit knappen Sätzen setzte ich ihn über die Vorgänge in Kenntnis.
    Suko war natürlich erstaunt, hielt sich mit Kommentaren zurück und versprach, meinen Bitten nachzukommen.
    Als ich eine halbe Stunde später das Office betrat, hatte er schon reagiert.
    Glenda war noch in der Mittagspause, so fand ich meinen Freund allein am Schreibtisch. Er trank Tee.
    »Und?«
    »Alles paletti.«
    »Wieso?« Ich haute mich auf meinen Stuhl und machte die Beine lang.
    »Ja, alles klar. Der Bursche, den du erledigt hast…«
    »Ich habe ihn nicht erledigt.«
    »Sorry, aber der Tote ist registriert. Er heißt Kid Larson…« Suko gab die Angaben zur Person bekannt und kam danach auf das Wichtigste zu sprechen. »Er gehörte
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