Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0315 - Medusas Schreckensnacht

0315 - Medusas Schreckensnacht

Titel: 0315 - Medusas Schreckensnacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Telefongebühren mehr, von wegen pro Minute eineinhalb Dollar.«
    »Genaues weiß hier keiner«, sagte Monica. »Wir haben gestern davon gehört, bevor Leon uns aufgabelte und uns zu seiner Party holte. Das war auch hier.«
    »Wer ist Leon?« fragte Nicole.
    »So ein stinkreicher Knabe. Was er genau macht, weiß wohl keiner. Er sagt, er wäre ein Zauberer.«
    »Vielleicht ist Leon der Schlangendämon«, überlegte Nicole.
    »Na«, fuhr Monica fort, »jedenfalls erzählte hier ein Mädchen von diesem unheimlichen Mörder. Ihr kennt sie – die Rothaarige, die euch hergeleitet hat. Die wollte gestern eigentlich gern mit, aber Leon wollte nur uns.«
    »Euer Leon interessiert mich herzlich wenig«, gestand Zamorra ungeduldig. »Bleib doch mal bei der Sache, Moni! Oder seid ihr von der Disco noch zu durcheinander?«
    »Wenn wir uns unterhalten sollen, wäre eine Ruhepause nicht schlecht«, sagte Uschi. »Jedenfalls weiß keiner so recht, wer der Schlangendämon ist. Aber man hat ihn angeblich schon gesehen, während er sich verwandelte. Und man hat ein paar Opfer gefunden, die von einer Riesenschlange getötet worden sein müssen.«
    »Und das ist alles? Gerüchte? Na, ich fürchte, der Flug war ein Reinfall«, sagte Zamorra. »Wahrscheinlich hat diese rothaarige Hexe euch nur einen Bären aufgebunden. Au weh… und dafür kommen wir extra hierher geflogen.«
    »Zamorra, es ist was dran an der Sache«, beharrte Monica. »Wir rufen dich doch nicht wegen einer Bagatelle an. Du mußt diesen Dä- mon aufspüren und ihm das Handwerk legen.«
    »Könnt ihr ihn nicht selbst aufspüren? Ihr könnt doch Gedanken lesen.«
    Sie zuckten beide gleichzeitig fast unmerklich zusammen. Nur Nicole fiel es auf, aber sie hielt es für bedeutungslos.
    »Nein, in diesem Fall nicht«, sagte Monica lahm. »Er schirmt sich wohl ab.«
    »Ach, Blödsinn«, knurrte Zamorra etwas ungehalten. Er steigerte sich allmählich in seinen Ärger hinein. Verschiedene Dinge kamen zusammen – der umständliche Flug nach der Ruhestörung, der Autoverleih, der Discothekenlärm… und jetzt schien das alles nur ein Sammelsurium von Gerüchten zu werden. Vermutlich hatte jemand seine als Haustier gehaltene Blindschleiche spazierengeführt, und so war das Gerücht entstanden, ein Schlangendämon sei über die Schnapsleichen hergefallen, die tags darauf wieder vergnügt oder verkatert durch die Stadt pilgerten. »Daß ihr den Dämon nicht erfassen könnt, habe ich mir schon fast gedacht. Aber ihr hättet eure Informationsaufträger mal durchleuchten sollen. Vielleicht haben die euch so großartig auf den Arm genommen, daß ihr die nächsten drei Jahre nicht mehr runterkommt …«
    Die beiden Mädchen sahen sich an.
    »Unsere Informanten haben die Wahrheit gesprochen«, sagte Uschi.
    »Ihr habt also doch überprüft?«
    »Was wir prüfen konnten«, sagte Uschi. »Wie ist es nun? Wieder rein oder ganz raus? Mir wird es hier draußen doch ein bißchen langweilig.«
    »Wenn, dann ganz raus«, entschied Zamorra. »Mir ist’s da drinnen zu heiß und zu hektisch.«
    Trotzdem mußten sie noch einmal durch die Musikhölle, weil sie den Ausgang nicht anders erreichen konnten. »Seid ihr zu Fuß hier, oder habt ihr einen Mietwagen?«
    »Dafür fehlt uns das Geld«, lachte Monica leise. »Wir haben unsere Daumen. Außerdem gibt es Busse oder ein paar fesche Jungs, die einen mitnehmen, weil sie sich was erhoffen.«
    »Na gut. Dann steigt mal bei uns mit ein«, sagte Zamorra. Er deutete auf den Mercedes, der gut 100 Meter entfernt hinter dem Cadillac parkte.
    Aber der Mercedes war nicht leer.
    Auf dem Beifahrersitz saß die Rothaarige.
    ***
    Draußen war inzwischen die Dunkelheit hereingebrochen, als Uschi Peters es endlich schaffte, die letzte Schraube zu lösen. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Entweder es klappte, oder sie waren endgültig verloren.
    Monica hielt die Tür fest.
    Plötzlich ertönten draußen Schritte.
    »O nein«, flüsterte Monica. »Nicht jetzt, verdammt! Nicht jetzt!«
    »Wenn er hereinkommt, müssen wir ihn niederschlagen.«
    »Ich glaube kaum, daß wir es schaffen. Im gleichen Moment, in dem er die Tür bewegt, weiß er, daß hier etwas nicht stimmt.«
    Bange Augenblicke vergingen. Würde der Mann, der sich draußen auf dem Gang bewegte, den Gefängnisraum betreten wollen? Beide Mädchen glaubten, das Pochen ihrer Herzen müßte durch feste Wände hindurch und kilometerweit zu hören sein.
    Was der Mann – war es Leon oder Parker? – tat oder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher