Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0315 - Medusas Schreckensnacht

0315 - Medusas Schreckensnacht

Titel: 0315 - Medusas Schreckensnacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Treibens in DON’S
    PALACE. Die Discothek war reichlich überfüllt, es wimmelte von Menschen, Lichteffekte zuckten und tauchten alles in ein bizarres Zwielicht in allen Farben des Regenbogens. Die Musik dröhnte überlaut, so daß eine Verständigung nur brüllend und schreiend möglich war.
    Die Rothaarige aus dem Cadillac war schon vor ihnen im Getümmel verschwunden und nicht mehr auffindbar. Zamorra seufzte.
    »Ich versuche es mal telepathisch. Vielleicht reagieren sie drauf und kämpfen sich zu uns durch. Wahrscheinlich bin ich für diese Art von Tanzvergnügen doch schon etwas zu alt, ich habe keine Lust, mir hier den ganzen Abend um die Ohren zu schlagen.«
    »Opa«, neckte Nicole. Zamorra holte spielerisch aus, Nicole wich ebenso spielerisch schnell zurück – und wieder knackten die Nähte ihres Kleides verdächtig. »War wohl doch keine gute Idee, ausgerechnet diesen Fummel anzuziehen«, bemerkte sie. »Der hält ja weniger aus, als ich dachte.«
    »Dafür war er sündhaft teuer«, versetzte Zamorra, der sich noch zu deutlich an den Preis des roten Etwas erinnerte. »Aber ob die Idee gut war oder nicht, warten wir lieber erst noch ab«, und er grinste jungenhaft.
    »Ich ahne deine sündigen Gedanken, du Wüstling«, sagte Nicole.
    Zamorra versuchte, sich auf die Zwillinge zu konzentrieren und nach ihnen zu rufen . Er besaß schwache telepathische Fähigkeiten und konnte unter besonders günstigen Umständen Gedanken lesen – zumindest aber, sich auch unter etwas ungünstigeren Umständen mit einem anderen Telepathen verständigen. Vorausgesetzt, der rechnete mit einer solchen Verständigung.
    Aber der Parapsychologe gab schon bald wieder auf. In dieser Umgebung war er nicht dazu in der Lage, die nötige Konzentration aufzubringen. Er hätte sich natürlich mit einem hypnotischen Schaltwort augenblicklich in Halbtrance versetzen können, aber das wollte er ebensowenig, wie das Amulett einzusetzen. Das war ihm dieser Kontaktwunsch auch wieder nicht wert, und wer konnte wissen, wofür er die magischen Kräfte noch benötigte?
    Plötzlich war die Rothaarige wieder da. »Ihr werdet gesucht«, schrie sie Zamorra und Nicole zu. »Drüben in einer der Nischen. Die beiden Blonden, die Leon gestern zu seiner Party verschleppt hat.«
    »Uff«, machte Zamorra. »Danke dir, Zauberfee.« Unter Leon und seiner Party konnte er sich recht wenig vorstellen, aber das spielte wohl keine große Rolle. Entschlossen zog er Nicole hinter sich her, die lautstark protestierte. »Nicht so schnell! Mein Kleid!«
    »Na eben«, grinste Zamorra hinterhältig.
    Plötzlich sah er die Zwillinge. Beide in T-Shirts, Shorts und Cowboystiefeln – rotweiß und weißrot zum Unterscheiden. Sie winkten heftig herüber. Zamorra lotste Nicole zu der kleinen Sitzgruppe am Rande der Tanzfläche. Die Mädchen sahen aus, als hätten sie sich schon beträchtlich ausgetobt. Dabei war gerade zehn Uhr durch.
    Und das bunte, lärmende Treiben in der Disco war mit Sicherheit vor zwei oder drei Uhr morgens nicht zu Ende.
    »Seid ihr verpflichtet, noch hier zu bleiben, oder kommt ihr mit nach draußen?« rief Zamorra. Die beiden Blonden sahen sich an und schüttelten die Köpfe. »Wir kommen raus. Draußen ist wahrscheinlich auch die Luft frischer.«
    Sie drängten sich geduldig durch die Menschenmenge, bis sie schließlich auf einer Art Hof standen. Es war ein Nebenausgang, der auf eine Freifläche führte, die wohl von vielen Besuchern genutzt wurde, Luft zu schnappen, ohne die Eintrittszone verlassen und bei der Rückkehr erneut bezahlen zu müssen. Ein paar Pärchen befanden sich in den Schatten hoher Bäume verteilt.
    »Meine Güte«, sagte Zamorra kopfschüttelnd.
    »Hier draußen ist es wenigstens etwas kühler«, seufzte Nicole.
    »Sagt mal, wie haltet ihr das da drinnen aus?«
    »So wenig wie möglich anziehen«, erklärte eines der beiden Mädchen. »Und sich von den Jungs immer wieder Getränke ausgeben lassen, vor und nach dem Tanzen. Dann kommt man einigermaßen zurecht.«
    »Du bist Uschi«, sagte Nicole.
    Das Mädchen nickte. »Bei Gelegenheit mußt du uns mal erzählen, wie du uns auseinander hältst. Die Stimme kann’s nicht sein, weil Moni doch noch nichts gesagt hat.«
    »Mein Spezialtrick. Wird nicht verraten, sonst unterlauft ihr ihn, um mich hereinzulegen«, sagte Nicole.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Was ist jetzt mit dem Dämon, mit dieser Wer-Schlange? Erzählt doch mal Einzelheiten, jetzt kostet es ja keine teuren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher