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0314 - Höllentage für uns G-men

0314 - Höllentage für uns G-men

Titel: 0314 - Höllentage für uns G-men
Autoren: Höllentage für uns G-men
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Besitzer heute Abend vertritt, kennt mich. Er könnte was ahnen, wenn ich plötzlich auftauche. Max, geh du rein.«
    »Und was soll ich sagen?«, fragte Lipin.
    »Stell dich doch nicht so dämlich an!«, fauchte Consola. »Da der alte Burny nicht da ist, wirst du nach Burny fragen. Man wird dir sagen, dass er zu einem Kurs ist, und du sagst, es wäre okay, du würdest dann eben morgen wiederkommen. Kapiert, Max?«
    »Klar«, stieß Lipin aufgeregt hervor. »Aber nimm einmal an, er wäre ausnahmsweise mal nicht zu dem Kurs gegangen? Was dann?«
    Consola stieß hörbar die Luft aus.
    »Wenn und wenn und wenn!«, knurrte er. »Er ist nicht da, darauf kannst du dich verlassen. Also mach schon!«
    Max Lipin zögerte trotz der dringenden Aufforderung eine Minute länger. Wenn sie mich jetzt reinschicken, damit ich nachsehe, ob die Luft rein ist, dachte er, dann müssen sie mich nachher bei dem Überfall draußen lassen, denn der Bursche da drin, der den Besitzer vertritt, sieht jetzt ja mein Gesicht…
    »Okay«, sagte er schnell. »Also ich gehe rein!«
    Raschen Schrittes ging er auf den Eingang zu, zog die Tür auf und betrat das Geschäft. Die anderen drei Jungen stellten sich etwas abseits in die Nähe einer Bushaltestelle, als ob sie auf den nächsten Linienbus warteten. Sie hatten ihre Päckchen noch unter dem Arm und Consola hielt das kleine Paket von Max Lipin. Es dauerte nicht lange, dann erschien der Junge wieder.
    »Alles okay«, berichtete er, »Niemand drin außer dem Jungen. Aber der Kerl ist an die zwei Meter groß, Joss. Hoffentlich wirst du allein mit ihm fertig.«
    »Das wirst du ja sehen«, knurrte Consola böse, »Also los. Wir gehen rein in den Hausflur, ziehen unsere Lederjacken aus und die Masken über. Max bleibt bei den Sachen und sorgt dafür, dass niemand hinter uns ins Geschäft kann.«
    »Wie soll ich das machen?«, erkundigte sich Lipin. »Angenommen, es kommt einer und will da drin was kaufen?«
    »Versuche, ihn irgendwie aufzuhalten oder gar wegzuschicken. Wenn es nicht klappt, werden wir ihn drin schon in Empfang nehmen.«
    »Meinetwegen.«
    ***
    Sie setzten sich in Bewegung. Die Haustür war zwei Yards von der Fassade zurückverlegt. Rechts von ihr ging eine Tür in die Waffenhandlung, links eine andere in ein kleines Textilgeschäft, das jedoch schon geschlossen war. Die Jungen betraten den dunklen, kühlen Hausflur und rissen schnell die mitgebrachten Päckchen auf. Sie zogen ihre Lederjacken aus und streiften mitgebrachte, zum Teil schon sehr mitgenommene Pullover über den Kopf. Dazu streiften sie Masken über die jungen Gesichter. Consola sah sich flüchtig um. Dann nickte er.
    Max Lipin zog die Haustür von innen auf und reckte den Kopf durch den Spalt. Nach einem raschen Rundblick stieß er die Tür weiter auf. Die drei Jungen huschten an ihm vorbei auf die Tür der Waffenhandlung zu. Im Nu waren sie im Innern des Geschäftes verschwunden.
    Max Lipin blieb neben der Tür stehen, lehnte sich an die Wand und dachte: Ich habe Glück gehabt. Wenigstens brauche ich nicht an dem Überfall selbst teilzunehmen.
    Hinter der Ladentür wurde ein Poltern laut.
    Max Lipin hob erschrocken den Kopf. Hatten die Passanten auf dem Gehsteig es gehört?
    Es schien nicht so zu sein, die Leute hasteten an ihm vorüber, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
    Ein älterer Mann steuerte plötzlich auf Lipin zu. Den Jungen überlief es heiß und kalt. Was sage ich bloß, wenn der Alte in die Waffenhandlung will, fragte er sich.
    »Sagen Sie, junger Mann«, sprach der Alte Lipin an, »kennen Sie einen Mister Burny? Er soll hier in der Gegend eine Waffenhandlung haben?«
    »Ja… eh«, stieß Lipin heiser hervor, »ja, das ist wahr. Mister… Mister Burny hat das Geschäft hier. Aber er ist nicht da. Sein Geschäft ist ausnahmsweise schon seit 6 Uhr geschlossen. Mister Burny nimmt nämlich an einem Abendkurs teil, jede Woche einmal. Am besten kommen Sie morgen wieder.«
    »Das ist aber ein Pech«, meinte der alte Mann und kratzte sich im Genick. »Ich hätte doch vorher anrufen sollen. Nun, jedenfalls besten Dank für Ihre freundliche Auskunft, Mister. Guten Abend!«
    »Guten Abend, Sir«, nickte Max Lipin artig. Eine Zentnerlast fiel ihm vom Herzen, als er den alten Mann mit bedächtigen Schritten im Strom der Passanten verschwinden sah.
    Ich muss verrückt gewesen sein, als ich mich auf dieses Unternehmen einließ, dachte er. Völlig verrückt. Es gibt keinen vernünftigen Grund, so etwas zu tun. Es war das
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