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0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden

Titel: 0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden
Autoren: Unbekannt
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er war sich nicht sicher.
    „Ich will mich kurz fassen, denn so froh ich auch über den gelungenen Einsatz bin, so sehr erschüttert mich die Tragik dessen, was wirklich geschehen ist. Wir haben bisher angenommen, daß OLD MAN von jenen Terranern erbaut wurde, die vor mehr als fünfzigtausend Jahren in der Vergangenheit verschollen blieben und daß dreizehn von ihnen unsterblich wurden und noch heute in dem Riesenrobot als Sektorenkommandanten fungieren. Einer, Captain Rog Fanther, mußte der Koordinator sein und in der Trägerkuppel sitzen. Daß die Terraner OLD MAN bauten, stimmt. Es stimmt auch, daß OLD MAN für uns gedacht war, als Kampfmaschine gegen die Meister der Insel. Ein Fehler in den Berechnungen ließ den Robot dreißig Jahre zu spät auftauchen. Ein weiterer Fehler in der Automatik bewirkte daß OLD MAN sich gegen uns stellte. Allerdings stimmte es nicht, daß die dreizehn Kommandanten von OLD MAN unsterbliche Terraner sind."
    Er schwieg und genoß die atemlose Spannung seiner Zuhörer. Bully starrte ihn erwartungsvoll an. den Mund halb geöffnet und die Augen weit aufgerissen. Niemand sagte einen Ton.
    Gucky fuhr fort: „Ich drang bis zur Koordinatorzentrale der Trägerkuppel vor und fand Captain Rog Fanther - oder das, was von ihm übriggeblieben war. Es war sein Gehirn. Es schwimmt in einem durchsichtigen Kugelbehälter, von Leitungen gehalten, die zu den Kommandokontrollen fahren. Von hier aus beherrschte Rog Fanther den Giganten OLD MAN."
    Bully fragte fassungslos: „Ein Gehirn...? Nur ein Gehirn?"
    „Ein unsterbliches Gehirn. Dreizehn Terraner haben ihren Körper aufgegeben, um uns fünfzigtausend Jahre später ein Geschenk übergeben zu können. Es ist nicht ihre Schuld, wenn eine automatische Schaltung versagte oder durch noch nicht geklärte Ereignisse umgepolt wurde. :„Weiter!" drängte Bully. „Was geschah weiter?"
    „Nicht viel. Ich versuchte, Verbindung aufzunehmen, aber das mißlang. Rog Fanther gab keine Antwort, aber die Hypnokristalle mischten sich ein. Sie hätten mich bald erwischt, aber ich konnte im letzten Augenblick aus der Zentralkuppel springen. Auf dem Rückweg gab es genug Parafallen und HÜ-Schirme, um ein ganzes Regiment von Mutanten lahmzulegen."
    Gucky seufzte und betrachtete seinen Sohn, der ihn erwartungsvoll ansah. In seinen Augen war eine stumme Bitte, ein erbarmungswürdiges Flehen. Gucky spürte, wie sein Herz zu schmelzen begann. Er verstand den Kleinen nur zu gut. Und er, der alte Kämpe, würde sich nichts vergeben, wenn er die Verdienste des Kleinen etwas hervorhob.
    „Das Unternehmen wäre gescheitert, wenn mein Sohn nicht eingegriffen hätte - da muß ich dem Kleinen recht geben. Ohne seine heldenhafte Tat säßen Ras und ich noch in OLD MAN und wären wahrscheinlich bereits tot."
    Bully lehnte sich zurück und kniff die Augen zusammen. Solche Worte aus dem Munde Guckys waren mehr als ungewöhnlich. Marshall und Sengu nickten Jumpy zu und lächelten, sie freuten sich mit ihm. Ras blieb ernst. Er dachte daran, wie knapp sie dem Tode entronnen waren.
    „Was hat Jumpy getan?" erkundigte sich Bully schließlich.
    „Er hat uns befreit", sagte Gucky schlicht. „Ganz allein ist er in die alarmierte Robotfestung eingedrungen, hat uns gesucht und schließlich auch gefunden. Er hat den Generator eines Paragitters vernichtet und Ras befreit. Dann hat er zusammen mit Ras eine ganze Generatorhalle in die Luft gejagt, um mich aus der Falle zu holen, in der ich rettungslos festsaß. Ich wiederhole es noch einmal: Ohne Jumpy wäre alles schiefgegangen."
    Es war ein reines Vergnügen, Jumpy zu beobachten. Sein junger Nagezahn blitzte schneeweiß. Sein Gesicht strahlte Stolz und Dankbarkeit aus, und er grinste von einem großen Ohr bis zum anderen.
    Wieder drohte die Heldenbrust zu platzen.
    „Ich werde unseren jungen Freund zur Ordensverleihung vorschlagen", versprach Bully mit Wärme in der Stimme. „Rhodan wird sich freuen, daß der Kleine seinem Vater Ehre macht. Eine Tapferkeitsauszeichnung dürfte damit gesichert sein. Gratuliere, Jumpy. Außerdem bin ich froh, daß du endlich einen Namen hast. Dreißig Jahre sind auch eine lange Zeit."
    Jumpy brachte vor Rührung keinen Ton hervor.
    Ras erhob sich, nachdem er einen Blick mit Marshall gewechselt hatte. Er ging um den halben Tisch herum und baute sich vor Jumpy auf, der ihm erstaunt und voller Erwartung entgegensah. Aus dem Rockausschnitt zog er eine kleine Folie hervor, öffnete das rote Bändchen, mit dem
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