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0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden

Titel: 0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden
Autoren: Unbekannt
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war.
    Gucky öffnete die Tür zur Zentrale telekinetisch, um sich nicht unnötig in Gefahr zu begeben. Dann trat er vorsichtig ein, sich nach den einfallenden Hypnoimpulsen richtend. Der starke Sender mußte direkt vor ihm sein - dort etwa, wo der Kommandosessel stand.
    Aber es war nichts zu sehen, nur die Lehne des Sessels und dahinter die Flugkontrollen.
    Gucky wich ein wenig zur Seite aus, so daß er an der Lehne vorbeiblicken konnte.
    Auf dem Pneumosessel lag ein riesiger Kristallklumpen von etwa einem Meter Durchmesser. Die Polster waren tief eingedrückt von dem Gewicht der schimmernden Materie.
    Die Hypnoimpulse wurden plötzlich intensiver. Der Kristall mußte Gucky in diesem Augenblick bemerkt haben und eine Warnung ausstrahlen. Zugleich erging der Befehl an die Kampfroboter des Schiffes zur Zentrale zu kommen und - den Eindringling zu vernichten.
    Damit hatte Gucky nicht gerechnet. Er hatte gehofft, der Kristall würde zuerst Verbindung mit ihm aufnehmen und so Zeit vergeuden. Statt dessen erfolgte gleich der Großalarm.
    Gucky hatte keine andere Wahl.
    Er hob seinen Impulsstrahler und ging hinter dem zweiten Sessel in Deckung. Dann zielte er sorgfältig auf den Kristallklumpen.
    ... und eröffnete das Impulsfeuer.
    Der Kristall begann nach wenigen Sekunden aufzuglühen, aber der Versuch, sich aufzulösen und in alle Richtungen zu fliehen, kam bereits zu spät. Mit einer schwachen Detonation zersprang das Gebilde in tausend Einzelstücke, die ausgeglüht und tot in die Zentrale fielen.
    Die Hypnoimpulse verstummten.
    Aber Gucky wußte, daß er noch nicht in Sicherheit war und der eigentliche Angriff erst bevorstand.
    Der Kristall war erledigt, aber seine Befehle galten noch. Die Roboter waren im Anmarsch, und die gefangenen Terraner hatten keinen eigenen Willen mehr.
    Draußen auf dem Korridor waren schwere Tritte zu hören.
    Gucky sprang aus seiner Deckung und ging zu dem völlig verbrannten Kommandosessel. Er hatte so gezielt, daß die Kontrollen nicht beschädigt wurden. Trotzdem war der rote Hebel neben den Resten des Sessels durch die Hitzeentwicklung in Mitleidenschaft gezogen worden. Er war noch so heiß, daß Gucky ihn nicht anfassen konnte.
    Er versuchte es telekinetisch, aber der Hebel war verbogen. Er ließ sich nicht so einfach bewegen.
    Dabei brauchte er nur nach vorn umgelegt zu werden, wie es schon einmal auf einem anderen Schiff geschehen war, der VIII-696.
    Gucky verstärkte seinen telekinetischen Zugriff. Der Hebel bewegte sich zögernd und ruckte ein kleines Stück vor. Dann, mit einemmal, glitt er in die dafür bestimmte Nut.
    Die Marschtritte im Korridor, unmittelbar vor der Tür zur Zentrale, verstummten.
    Gleichzeitig sagte die kühle und unpersönliche Stimme eines Roboters die aufgespeicherte Botschaft: „Die Automatik ist ausgeschaltet. Übernehmen Sie das Schiff."
    Gucky hatte es nicht anders erwartet, aber er atmete doch erleichtert auf. Mehr zu sich selbst, aber doch für seinen Sohn bestimmt, sagte er: „Wenn du nicht gerade schläfst, Jumpy, dann kannst du mich hören. Peile mich an und teleportiere.
    Die Gefahr ist vorüber. Das Schiff gehört uns."
    „Fein, Papi. Bin schon unterwegs."
    Inzwischen spähte Gucky nach den Gedanken von Ras, dessen Schiff dicht neben der I-14 flog. Ras war noch nicht bis zur Zentrale vorgedrungen, sondern erst auf dem Weg dorthin.
    Gucky begann sich Sorgen zu machen. Wenn drüben der Kristall Verdacht schöpfte, würde er sich auflösen. Dann würde es unmöglich sein, ihn zu vernichten, denn niemand konnte ein paar Milliarden Staubkörner vernichten, die sich im ganzen Schiff verteilten. Von dort würden sie auch weiterhin Roboter und organische Lebewesen beeinflussen und ihnen ihre Befehle erteilen. ohne daß man sie finden und unschädlich machen konnte.
    Beeile dich, Ras, dachte Gucky, obwohl er wußte, daß Ras seine Gedanken nicht empfangen konnte.
    Jumpy materialisierte mitten. in der Zentrale, in der Hand ein Stück Schokolade.
    „Da wären wir, Paps", sagte er.
    Ras stand jetzt an der Tür der Zentrale und zögerte, wie Gucky esperte.
    „Nun mach doch schon!" knurrte Gucky.
    Jumpy blickte verwundert drein.
    „Was soll ich machen?" erkundigte er sich.
    Gucky winkte verärgert ab.
    „Halt den Mund", sagte er.
    Jumpy mampfte weiter an seiner Schokolade und schwieg beleidigt.
    Ras öffnete die Tür und betrat die Zentrale. Bei ihm dauerte es etwas länger, bis er den Kristall entdeckte obwohl er seine Befehlsimpulse deutlich genug
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