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0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden

Titel: 0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden
Autoren: Unbekannt
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müssen ihn ausschalten, oder er verrät uns. Vielleicht kommt er auf die Idee, unsere ganze Einrichtung zu zerstrahlen. Wenn wir laufen, schaffen wir es vielleicht noch, ihn daran zu hindern."
    Sie rannten auf den Traktor zu, aber der Fahrer drehte sich nicht einmal um. Er starrte ins Leere, und sein Gehirn dachte nicht.
    Er hätte genauso gut tot sein können.
    Sie liefen einfach an ihm vorbei und schlichen sich zum Höhleneingang. Der bewaffnete Kolonist stand ein wenig unschlüssig vor dem Transmitter und schien zu überlegen, wo er so ein Ding schon mal gesehen hatte. Die Waffe hatte er gesenkt. Wie es schien, waren die Hypnobefehle der Kristalle nicht sehr deutlich gewesen.
    Marshall und Sengu waren unbewaffnet. Ihre Impulsstrahler lagen beim Gepäck, aber dann hätten sie an dem Kolonisten vorbeigehen müssen.
    Vielleicht gab es eine andere Methode.
    Marshall trat ein paar Schritte näher, nachdem er Sengu zugenickt hatte. Dabei hatte er auf das Gepäck gedeutet.
    „Suchen Sie etwas?" fragte Marshall laut.
    Der Fremde sah auf. Er war überhaupt nicht überrascht. Langsam hob er die Waffe.
    „Sie machen einen Fehler", warnte Marshall, der Sengu beobachtete, wie er zum Gepäck eilte und den Impulsstrahler hervorzog und auf den Kolonisten richtete. „Wir werden Sie toten, wenn Sie den Versuch unternehmen, sich zu wehren oder auf uns zu schießen. Seien Sie vernünftig. Wir haben für Ihre Lage Verständnis. Verstehen Sie, was ich sage?"
    Der Fremde reagierte nicht auf Marshalls Worte. Mit leerem Blick drückte er auf den Feuerknopf seiner Waffe.
    Das Energiebündel traf sein Ziel nicht mehr, denn Sengu hatte keine Sekunde gezögert. Er hatte keine andere Wahl, und es war ihm auch keine Zeit mehr geblieben, die Intensität der Energieabgabe so zu verändern, daß der Getroffene nur paralysiert wurde. Er tötete ihn.
    Der Kolonist feuerte noch, als er zu Boden sank. Marshall sprang hinzu als Sengu das Feuer einstellte, aber dem Fremden war nicht mehr zu helfen. Er war gestorben, ehe er den Boden erreichte.
    „Schade", sagte Marshall, als er sich aufrichtete. „Er trug keine Schuld, es waren die Kristalle. Aber wenn alle Kolonisten von Jelly-City so 'programmiert' wurden, müssen wir noch vorsichtiger sein. Es werden Terraner gegen Terraner kämpfen, wenn wir nicht rechtzeitig mit dieser Pest fertigwerden. Was ist mit dem Mann draußen auf dem Traktor?"
    Sengu ging vor bis zum Ausgang und sah nach draußen.
    „Er sitzt da und starrt vor sich hin. Was machen wir mit ihm?"
    „Paralysieren. Den Traktor lassen wir über den Hang in die Ebene kippen. Den Toten setzen wir auf den Sitz. Der Fahrer wird später freigelassen und kann zu Fuß nach Jelly-City zurück. Man wird glauben, er habe einen Unfall gehabt."
    Sengu nickte und verstellte seinen Strahler.
    Wenig später führten sie den Plan aus. Der Traktor überschlug sich mehrmals, um schließlich in einer zweihundert Meter tiefer liegenden Mulde zur Ruhe zu kommen. Sengu legte den bewußtlosen Fahrer neben den Trümmerhaufen und kehrte auf das Plateau zurück.
    „Sieht ziemlich echt aus", berichtete er. „Aber können wir sicher sein daß der Vorfall sich nicht wiederholt?"
    „Natürlich nicht. Deshalb hoffe ich ja, daß wir bald Nachricht erhalten. Bisher ist mir die Untätigkeit auf die Nerven gegangen. Jetzt auf einmal geht mir der Gedanke auf die Nerven, es könnte noch mehr passieren. Der Mensch ist auch nie zufrieden..."
    „Wäre er das", sagte Sengu trocken „kletterte er noch heute auf den Bäumen herum."
     
    *
     
    Bully hatte inzwischen die fünftausend Schiffe zurückgezogen. Zusammen mit den anderen fünftausend Einheiten umkreisten sie in großem Sicherheitsabstand das System von Jellicos Stern und beobachteten OLD MAN über Fernsehspione und Ortergeräte.
    Bei dem Scheinangriff hatte es keine Verluste gegeben, aber der eigentliche Zweck war offensichtlich erreicht worden. Bully hatte nicht gerade ein reines Gewissen, wenn er an das Sonderunternehmen dachte. Er hatte auf eigene Faust gehandelt aber das hatte er schon oft getan.
    Und bisher war immer alles gut gegangen.
    Es störte Bully nur, daß er keine Verbindung zu seinen Mutanten auf New Luna aufnehmen konnte Er wußte nicht, was dort geschehen war. Doch eine Kontaktaufnahme war in diesem Stadium noch verfrüht und konnte die Dinge nur komplizieren.
    Bully ging unruhig in seiner Kabine auf und ab. Über den Interkom wurde er laufend darüber informiert, was sich draußen tat. Im
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