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0309a - Tod im Fesselballon

0309a - Tod im Fesselballon

Titel: 0309a - Tod im Fesselballon
Autoren: Tod im Fesselballon
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gelandet. Dieser Ballon«, er deutete auf die in den Zweigen und Ästen hängende Hülle, »gehört einem Mister Warren Rood.«
    Phil pfiff leise. »Etwa dem bekannten Kunsthändler in der Fifth Avenue in New York?«
    »Ja, das ist er«, stimmte Ledbetter Phils Feststellung zu. »Warren Rood gilt als begeisterter und erfahrener Ballonfahrer, der schon manches Rennen gewonnen hat.«
    »Warren Rood ist übrigens der Mann ohne Lederhaube«, fuhr Ledbetter fort. »Der mit dem blauen Gesicht heißt Bud Lavers. Er ist Restaurator am National Museum in New York und ein Bekannter von Warren Rood. Es war die erste Fahrt, an der er teilnahm.«
    »Sonst noch was?«, fragte ich.
    »Nein. Man war in Detroit entsetzt und steht dort genauso wie wir vor einem Rätsel.«
    »Richte bitte die Scheinwerfer auf die Gondel«, forderte ich Ledbetter auf. Er gab seinen Cops einen Wink.
    Phil und ich gingen um den viereckigen Weidenkorb herum. Uns fielen die Enden von Stricken auf, die so aussahen, als seien sie glatt mit einem Messer abgetrennt worden.
    »Daran hat der Ballast gehangen«, erklärte Phil. »Es waren Sandsäcke mit denen die Flughöhe geregelt wird.«
    Ich trat auf den Streifen, der sich zwischen der Gondel und den beiden Körpern befand, und beugte mich hinunter.
    Phil sah sich im Innern der Gondel um und rief: »Sieh mal, Jerry!«
    Er hielt eine Pistole in der Hand, die er im Korb gefunden hatte. Es war eine Walther vom Kaliber 6.35. Wir sahen sie an und entdeckten am Schaft die eingravierten Buchstaben »BL«, »Bud Lavers«, meinte Phil.
    Ledbetter brachte eine Plastiktüte mit, in die Phil die Waffe legte.
    »Lass Fingerabdrücke nehmen, Fred«, sagte ich zu Ledbetter.
    Ich fragte den Arzt: »Liegt etwa Selbstmord vor, Doc?«
    »Warren Rood hat sich nicht erschossen, Mister Cotton«, sagte der Doc. »Der Schuss wurde allerdings aus kurzer Entfernung auf ihn abgefeuert. Dagegen habe ich Schmauch- oder Pulverspuren an der rechten Hand von Bud Lavers entdeckt.«
    »Dann hat also Lavers den Kunsthändler erschossen«, stellte Phil fest.
    »Das ist wahrscheinlich«, bemerkte der Arzt.
    Phil entdeckte einen länglichen Kasten aus Buchenholz mit Bleiplombe.
    »Das ist der Instrumentenkasten«, erläuterte Phil. »Er ist plombiert und wird nach dem Rennen von der Jury ausgewertet.« Phil zerrte den Kasten aus der Halterung und zog ihn aus dem Korb. So konnten wir ihn besser sehen.
    Er überprüfte den Höhenschreiber, dann meinte er: »Interessant, Jerry, sieh her. Diese schwarze Linie, die steil fast senkrecht nach oben aufsteigt, deutet darauf hin, dass der Ballon innerhalb von wenigen Minuten auf eine Höhe von über 8000 Yards hinaufgeschossen ist. Eine Weile flog er in dieser Höhe, um dann plötzlich steil wieder nach unten abzusacken.«
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte ich.
    »Sehen wir uns die Apparate an«, meinte Phil.
    Wir machten eine erstaunliche Entdeckung. An beiden Geräten befanden sich Druckmesser, die den Inhalt in den Stahlflaschen auf einer Zeigerskala anzeigten. Die Sauerstoffflasche an Warren Roods Gerät war noch voll, also kaum benützt.
    Bei Bud Lavers Gerät ruhte der Zeiger des Manometers auf »null«. Die Flasche war - leer!
    Wir entdeckten, dass aus dem rüsselartigen Gummischlauch, der von der Stahlflasche zur Atemmaske führte, ein kleines Stück herausgeschnitten war. Das Loch war so groß wie eine Linse.
    »Es war kein Unfall, sondern ein Verbrechen«, erklärte Phil. »Das beweist das Loch im Atemschlauch. Als Lavers das Gerät anlegte, bekam er durch diese Öffnung Luft. Als Laie nahm er sicher an, das Sauerstoffgerät arbeitete einwandfrei. Erst in der dünnen Luftschicht hat er vielleicht das fehlerhafte Funktionieren entdeckt. Da war es für ihn zu spät. In der großen Höhe kann ein Mensch nur etwa ein bis zwei Minuten leben, dann verliert er das Bewusstsein.«
    »Bud Lavers ist also ermordet worden!«, sagte ich hart.
    »Ja«, bestätigte Phil.
    »Wer kommt als Täter in Frage?«, mischte Ledbetter mit.
    »Vielleicht Warren Rood«, sagte Phil. »Vielleicht auch jemand anders. Das werden wir noch feststellen. Der Verdacht richtet sich stark gegen Warren Rood, wenn wir etwas anderes in Betracht ziehen!« - »Was?«
    »Die abgeschnittenen Strickenden an der Gondel, Jerry. Die Stricke, an denen der Ballast hing, müssen schnell durchschnitten worden sein. Anders lässt sich das rasche Aufsteigen des Ballons nicht erklären.«
    »Du meinst, Warren Rood hat es mit der Absicht getan, Bud
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