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0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

Titel: 0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen
Autoren: Sein Mörder kam im Morgengrauen
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Jim Blake.
    »Noch nicht«, erwiderte ich. »Wir beide haben natürlich noch einige Dinge zu klären, aber ich denke, daß ich nicht lange bleibe. Es wäre etwas anderes, wenn Sie ’ne Neuigkeit wegen der falschen Fünfziger für mich hätten.«
    »Nein, Jerry«, bedauerte Jim. »Wir wissen nicht, wo das Falschgeld herkommt. Die Banken können in den allerwenigsten Fällen sagen, von wem sie die Blüten bekommen haben.«
    »Dafür sind die Scheine auch viel zu gut nachgemacht«, knurrte ich. »Die Leute, die sie hersteilen, sind offensichtlich vom Fach. Nur eine Kleinigkeit haben sie übersehen. Ich erkenne sie heute auf den ersten Blick. Haben Sie zufällig einen Fünfzig-Dollar-Note bei sich, Jim? Ich will Ihnen daran mal zeigen, wie Sie die Fälschung schnell erkennen können.«
    »Wahrscheinlich werdet ihr in New York besser bezahlt, sonst würden sie nicht auf die abwegige Idee kommen, daß ich am Ende des Monats noch so viel Geld in der Tasche habe«, sagte Jim mit komischer Verzweiflung.
    Ich grinste und wollte schon meine Brieftasche herausnehmen, in der ein netter Spesenvorschuß deponiert war. Blake sah die Bewegung und winkte ab.
    »Warten Sie, Jerry«, sagte er und legte den Plastikbeutel auf den Tisch. »Unter der Hinterlassenschaft von Pink war etwas Bargeld. Einen Fünfziger habe ich auch gesehen.«
    Rechts trug Jim Blake noch immer einen dünnen Gummihandschuh, und damit faßte er in den Beutel und holte den Inhalt heraus. Er fischte eine der Banknoten und legte sie vor mich hin auf den Tisch.
    Seit ich an diesem Falschgeldfall arbeitete, trug ich immer eine kleine Lupe bei mir. Ich holte sie aus der äußeren Brusttasche und betrachtete die Banknote.
    »Im Papier und im Druck können Sie keinen Unterschied feststellen«, dozierte ich. »Die Falschmünzer müssen sich Original-Notenpapier besorgt haben.«
    Der Teufel weiß, wie sie es geschafft haben, aber es ist eine Tatsache. Bei der Unterschrift des Bundesbankpräsidenten haben die Gangster allerdings nicht aufgepaßt. Bei den echten Noten endet sie in einem winzigen Abstrich, den Sie mit bloßem Auge gar nicht erkennen können. Bei den falschen Scheinen fehlt der Abstrich.
    Blake war neben mich getreten und beugte sich tief über die Note.
    »Ich kann keinen Abstrich am Ende der Unterschrift sehen«, sagte er. »Ich habe zwar gute Augen, aber…«
    »Hier, nehmen Sie die Lupe, Jim«, riet ich. »Ich sagte Ihnen ja schon, daß Sie es mit bloßem Auge nicht wahrnehmen können.«
    Er nahm die Lupe und beugte sich wieder über das Stück Papier.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Der Abstrich fehlt. Es ist eine Blüte!«
    Ein Klopfen an der Tür enthob mich der weiteren Diskussion.
    Ich knurrte »Herein«.
    Einer der Beamten der Mordkommission trat ein und legte einige Fetzen Papier auf den Tisch.
    »Das haben wir in einem zweiten Anzug des Ermordeten gefunden«, erklärte er.
    »Was ist denn das?« fragte ich interessiert und betrachtete die kleinen roten Papierstückchen. Sie sahen aus wie Kinokarten, nur waren sie doppelt so groß.
    »Das sind Parkscheine«, entschied Blake nach kurzer Prüfung und trug in die Liste sechs gefundene Parkscheine ein.
    »Gleich sechs Stück?« stutzte ich, »da stimmt doch etwas nicht, Jim.«
    »Er hat sie wahrscheinlich nicht abgegeben, als er seinen Wagen aus der Garage holte«, vermutete Blake.
    Ich schüttelte energisch den Kopf. »No, Jim. Die Dinger sind doch eine Quittung. Man muß sie also wieder abgeben, wenn man einen geparkten Wagen abholt. Außerdem sehen Sie sich mal hier den Datumsstempel an! Die Dinger tragen alle das gleiche Datum!«
    »Wie kommt der Tote denn an sechs Parkscheine?« fragte Blake. »Normalerweise fährt man doch nur einen Wagen.«
    »Eben«, sagte ich trocken. »Und deswegen müssen wir uns die Geschichte ansehen. Ich nehme an, daß Sie mit Ihrem Wagen mal eben mit mir zu diesem Parkhaus fahren können.«
    Blake nickte.
    Das Parkhaus lag nicht sehr weit von dem Hotel entfernt. Selbst ohne Rotlicht brauchten wir nur knapp fünf Minuten. Dann standen wir in einem kleinen Büro, das neben der Auffahrt in die Hochgarage lag.
    Ein älterer Mann in einem fleckigen Overall kam dienstbeflissen herausgeflitzt, weil er uns für Kunden hielt. Als ich ihm meinen Ausweis unter die Nase hielt, machte er ein langes Gesicht.
    »Wir möchten gern einmal die Wagen hier sehen!« verlangte ich, und Blake hielt ihm die sechs Parkscheine unter die Augen.
    »Stimmt damit vielleicht etwas nicht?« erkundigte sich
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