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0306 - Keine Rettung für Schlachtschiff OMASO

Titel: 0306 - Keine Rettung für Schlachtschiff OMASO
Autoren: Unbekannt
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tun. Er wollte ihm zurufen, daß sie keine Beeinflußten wären, daß sie ihm helfen wollten. Gleichzeitig kämpfte er gegen den Wunsch an, sich zur Seite zu werfen, um der tödlichen Gefahr zu entrinnen. Denn er erkannte instinktiv, daß der Maschinentechniker nicht schnell genug vernünftig reagieren würde.
    Er fühlte einen harten Klumpen in der Magengegend, das Herz schlug schwer, als presse es eine kräftige Hand zusammen - dann stürzte der Mann im vollen Lauf zusammen. Der Thermoblaster entglitt seiner Hand und rutschte scheppernd über den glatten Metallboden der Halle auf Pen Tunither zu.
    Gilbert Hestinger hatte kaltblütig abgewartet, bis der Mann nahe genug war, um einen gezielten Schuß auf seine Beine abzugeben. Die Streuung des Paralysators war auf größere Entfernung zu breit; sie hätte den ganzen Körper erfaßt - was unter allen Umständen zu vermeiden war. Schließlich konnte man sich nicht auch noch mit einem bewegungslosen Mann abschleppen. So war der Sergeant sicher, daß er ihm nur das linke Bein gelähmt hatte. Das allerdings für Stunden.
    Von den Verfolgern war niemand mehr zu sehen. Sie lagen übereinander ziemlich weit vorn im Gang, wo sie die breitgefächerten Bahnen des wuchtigen Paralysators erfaßt hatten, den Pen Tunither wie ein Kinderspielzeug handhabte. Der gedrungene, breitschultrige Offizier besaß unglaubliche Kräfte.
    Plötzlich herrschte wieder Ruhe in der Halle.
    „Danke, Hestinger!" Tunithers Stimme klang seltsam gepreßt.
    „Sie bedanken sich entschieden zu oft, Sir", zahlte es ihm der Sergeant heim. Dann allerdings lächelte er verkrampft und wischte sich die Schweißtropfen von der Stirn.
    Er trat zu dem am Boden liegenden Mann, der mit nach unten gedrehtem Gesicht und ausgestrecktem linken Arm halb auf der Seite lag. Gilbert beugte sich hinunter und wollte ihn herumdrehen, als der ausgestreckte Arm des Maschinentechnikers wie eine zustoßende Schlange auf Hestingers Hals zielte. Zwischen den Fingern blitzte die Klinge eines schweren Raummessers.
    „Achtung, Gilbert! Ein Messer!" Tunithers Stimme war gellend. In ohnmächtiger Wut erkannte er, daß den Sergeanten nur ein Wunder vor dem Tod retten konnte - und das Wunder geschah. Auf halbem Weg blieb der Arm stehen, das Messer verschwand wieder im Ärmel, und eine raue Stimme sagte: „Das war knapp, Sir. Wenn mich Ihr Ruf nicht überzeugt hätte, es mit zwei einigermaßen normalen Männern zu tun zu haben - dieses schwarzgelockte Milchgesicht Wäre jetzt nicht mehr unter den Lebenden..."
    Ein Arm schob den noch immer erstarrten Sergeanten mit überraschender Kraft zur Seite. Der Mann richtete sich zu einer sitzenden Lage auf und zeigte erstmals sein Gesicht.
    Es war ein seltsames Gesicht; die rechte Hälfte tiefgebräunt wie das Gesicht eines jeden Raummannes, die linke Hälfte jedoch war geisterhaft bleich.
    Der Mann kam Pen Tunither bekannt vor. Er grübelte einige Sekunden - dann blitzte Erkenntnis in seinen Augen auf. Es war Hain Mungu, siebenundzwanzig Jahre alt, im Range eines Ingenieur-Korporals stehend. Die linke Gesichtshälfte war durch einen Strahlschuß verbrannt, deshalb das seltsame Aussehen. Die biologisch reparierte Hälfte litt unter Durchblutungsstörungen.
    Pen Tunither begann zu schimpfen.
    „Was haben Sie sich dabei gedacht", fuhr er Mungu an, „mit einem Thermoblaster in der Weltgeschichte herumzulaufen?"
    „Ich war total fertig, Sir", gestand Mungu kleinlaut; seine linke Gesichtshälfte zuckte unkontrolliert.
    „Sie haben mich seit Stunden gejagt. Ich wußte mir keinen anderen Rat mehr. Sir!" Seine Stimme wurde eindringlich, und Entsetzen stand in seinen Augen, „was um alles in der Welt ist denn nur geschehen?"
    Hain Mungu war wirklich am Ende seiner Kraft, das konnte Tunither ohne Zweifel sehen. Er klärte ihn auf. Er erzählte ihm alles in gedrängter, konzentrierter Form, und als er endete, war es längere Zeit still.
    „Und was haben Sie vor, Sir?" erkundigte sich schließlich der Maschinentechniker.
    Tunither sagte es ihm.
    „Da gibt es eine ausgezeichnete Möglichkeit", erwiderte Korporal Mungu.
    „Und die wäre?"
    „Hier in diesem Maschinenraum gibt es eine Verteilerschnecke der Luftumwälzanlage, die durch ein Mannschott zugänglich ist. Wenn wir nun eines der Filter vor dem in Frage kommenden Belüftungsrohr entfernen, könnten wir ungesehen und unbehelligt von einem Deck zum anderen gelangen.
    Dieses Rohr, das für uns in Frage kommt, läuft auch durch Deck IV, und zwar
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