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0305 - Die Stunde der Hypno-Kristalle

Titel: 0305 - Die Stunde der Hypno-Kristalle
Autoren: Unbekannt
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münden würde.
    Nachdem Rod Steiger seinem Leutnant erklärt hatte, er sei ein Holzkopf, wenn er als ausgebildeter Funker nicht entscheiden könne, ob er einen Funkspruch empfangen habe oder nicht - und nachdem Luigi Bernardo ihm seinerseits versichert hatte, er verstehe des Captains Empörung sehr wohl, bitte ihn jedoch trotzdem, einen Blick auf das Registerband zu werfen - nach alledem warf Rod das Mikrophon des Rundsprechs zurück auf die Gabel, kehrte zu dem Servoaggregat zurück, das er gerade untersucht hatte, schob das ausgefahrene Segment in den Verteilerstrang zurück und veranlaßte durch einen Knopfdruck der gravitatorisch gesteuerten Hebebühne, den Rundgang, auf dem er sich befand, bis zum Niveau des nächsten Decks in die Höhe zu befördern.
    Zwei Minuten später stand er im Funkraum, in dem sich Luigi Bernardos kleine Gestalt merkwürdig verloren ausmachte. Die Funkanlage war für eine Besatzung von zwei Offizieren und fünf Unteroffizieren gedacht. Die Mannschaft des Hexenschiffs zählte dreiundzwanzig Köpfe und konnte ein solches Aufgebot nicht unterhalten.
    Luigi, klein, breitschultrig, mit einem seltsam geformten Schädel, der in der Breite mehr zu messen schien als in der Höhe, und mit zerstrobelten schwarzen, kurz gelockten Haaren schritt vor einem Meßpult mit nervösen Schritten auf und ab, als Rod durch das Schott eintrat. Als er Rod erkannte, blieb er wie angewachsen stehen und salutierte in seiner etwas überschwenglichen Art.
    „Danke", brummte Rod nicht allzu freundlich. „Was gibt's Neues?"
    Luigi spreizte die Arme.
    „Ich weiß es nicht, Sir, ich bin verzweifelt", sprudelte er hervor. „Die Anzeige auf dem Band ist deutlich, aber aus dem Empfänger kommt nichts als Quietschen und Krächzen. Der Analysator behauptet, es handele sich um eine echte Botschaft, aber er kann das Modulationsmuster nicht ausmachen. Die Trägerfrequenz läßt sich leicht errechnen, aber es ist die gleiche Frequenz, die Schwerestörungen in einem gewissen Sonnentyp kennzeichnet. Die energetische Messung besagt, daß der insgesamt empfangene Energiebetrag um ein gutes Stück über dem normalen Störpegel liegt, aber natürlich kann irgendwo in der Nähe ein natürliches Ereignis stattgefunden haben, das ungewöhnlich energetische Streufelder verursachte. Ein Hin und Her, Sir. Ich", er fuhr sich mit beiden Händen in die Haare, „ich kenne mich nicht mehr aus."
    Rod schob ihn zur Seite und trat an das Meßpult. Das Registerband, das Luigi dem Empfänger entnommen hatte, war eingespannt. Er spulte es zurück und spielte es ab. Dabei beobachtete er aufmerksam die Anzeigen der Instrumente. Mit besonderer Sorgfalt verfolgte er eine Nachzeichnung des modulierten Wellenzugs, die auf einem Fluoreszenzschirm erschien. Luigi Bernardo stand neben ihm und starrte mit offenem Mund auf die leuchtenden Skalen, als hätte er dergleichen nie gesehen.
    Mit einem scharf gesprochenen Befehl an den Servo hielt Rod das Band an. Der unsichtbare Zeichenstab, der den Wellenzug auf den Fluoreszenzschirmen gemalt hatte, kam zur Ruhe. Das Bild änderte sich nicht mehr.
    „Sie haben bemerkt, daß die Sendung von einem defekten Sender ausgestrahlt wurde?" fragte Rod, ohne den Blick von dem Schirm zu wenden.
    „Jawohl, Sir", antwortete Luigi diensteifrig. „Oder daß sie aus einer weit entfernten Quelle kommt und durch selektive Ausblendung geschwächt wurde."
    Rod schüttelte den Kopf.
    „Kaum anzunehmen. Die Übergänge von modulierter zu unmodulierter Trägerwelle sind zu scharf.
    Die Einbrüche ebenfalls. Es gibt keine Materie im ganzen Universum, die eine solch haarscharfe Frequenztrennfähigkeit besitzt."
    Rod beugte sich nach vorn und tippte auf die Glassitplatte des Fluoreszenzschirms.
    „Ich habe so etwas noch nie gesehen", sagte er, „aber nach meiner Ansicht handelt es sich um die Aufzeichnung einer defekten mechanischen Stimme." Er richtete sich auf, drehte sich um und starrte Luigi geistesabwesend an. „Luigi, ich glaube, Sie haben wirklich etwas gefunden."
     
    *
     
    Atlan, der Arkonide, hatte alle Hände voll zu tun, den Funktionen eines Piloten gerecht zu werden, als er Rod Steigers Anruf erhielt. Außer dem Arkoniden befanden sich drei Mutanten im riesigen Kommandostand des großen Schiffes, aber selbst von den beeindruckenden Gaben der Mutierten unterstützt, fand er es reichlich mühevoll, den Raumgiganten auf dem richtigen Kurs zu halten und die vorgesehenen Manöver auszuführen. Das Hexenschiff war
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