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0305 - Die Stunde der Hypno-Kristalle

Titel: 0305 - Die Stunde der Hypno-Kristalle
Autoren: Unbekannt
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antwortete er.
    „Was für ein Unternehmen?"
    „Das, das...
    Er wußte die Antwort nicht. Eine fremde Kraft war dabei, sich in seinem Gehirn einzunisten. Er hatte nicht mehr die Kraft, sie zu vertreiben.
    Er mußte Caldwell erwischen.
    Warum?
    Er wußte es nicht.
    Es war dieser Gedanke, den er im letzten Augenblick vor dem hypnotischen Ansturm der Mikrokristalle gefaßt hatte, der ihn vor dem Schlimmsten bewahrte. Gegen diesen Befehl, der sich wie eine scharfgebrannte Prägung in die Oberfläche seines Bewußtseins eingedrückt hatte, konnten die Kristalle in der Kürze der Zeit, die ihnen zur Verfügung stand, nichts ausrichten.
    Eine wankende Gestalt tauchte vor Rod aus dem Nebel auf. Mit wütendem Schrei stürzte er sich auf sie. Für Bruchteile von Sekunden sah er Linus Caldwells merkwürdig ausdrucksloses Gesicht. Caldwell erkannte ihn und versuchte auszuweichen. Aber Rod kam ihm zuvor. Mit einem mächtigen Schlag gegen den Nacken warf er ihn zu Boden. Er bückte sich blitzschnell und bekam den Reglosen am Kragen zu fassen. Ohne Mühe hob er ihn auf und zerrte ihn hinter sich her. Es war, als ob der wirbelnde Nebel ringsum plötzlich dünner geworden wäre. Der unheimliche Druck, der auf seinem Bewußtsein gelastet hatte, schien nachgelassen zu haben. Er konnte auf einmal wieder normal denken.
    Er hörte Danton schreien: „Weiter, Steiger! Sie sind auf dem richtigen Weg!"
    Er sah eine weiße Wand vor sich auftauchen. Mittendrin gähnte eine dunkle Öffnung. Eine Gestalt kam ihm entgegen. Er stolperte durch die Öffnung. Drinnen war es finster aber die Luft schien klar. Ein flimmernder Schleier an der hinteren Wand verhieß Rettung.
    Danton gab ihm einen Stoß gegen die Schulter. Caldwells Kragen glitt ihm aus der Hand, und er taumelte vorwärts durch den leuchtenden Schleier hindurch. Eine unsichtbare Kraft griff nach seinem Magen und drückte ihn aufwärts gegen die Rippen. Er fühlte sich unsagbar übel.
    Aber eine Sekunde später war alles vorbei.
    Er stand in einem großen, hell erleuchteten Raum mit metallenen Wänden. Um ihn herum waren Männer in Arbeitsmonturen. Befehle gellten.
    Benommen wandte Rod sich um. Hinter ihm war eine schmale, hohe Wand aus Licht. Während er noch schaute, kam eine schlanke Gestalt aus dem Licht hervorgetorkelt. Er sah einen ausgestreckten Arm und einen schlaffen, leblosen Körper, den die Gestalt hinter sich herzerrte.
    Im selben Augenblick verschwand die leuchtende Wand.
    Ein Gefühl unsäglicher Erleichterung spülte über Rod hinweg. Er spürte kaum noch, wie ihm jemand unter die Arme griff, aber er würde nie vergessen, daß es Perry Rhodan selbst war, der in diesem Augenblick zu ihm sprach: „Entspannen Sie sich, Steiger. Sie haben Ihre Sache gut gemacht!"
     
    *
     
    Als das Resümee gezogen wurde blieb keinem verborgen, daß der Vorstoß nach New Luna ein Fehlschlag gewesen war.
    Die Droge Heterocen hatte sich als nur beschränkt brauchbar erwiesen. Die erste Dosis schützte zwar gegen Beeinflussung durch die unheimliche hypnotische Macht der Kristallagenten, aber die Wirkung hielt nur fünfeinhalb bis sechs Stunden an. Die zweite Dosis dagegen war nicht nur völlig unwirksam, was ihren eigentlichen Verwendungszweck anging, sie war darüber hinaus noch für den Organismus des menschlichen Körpers gefährlich. Perry Rhodan, Roi Danton, Luigi Bernardo und Rod Steiger, die die zweite Dosis zu sich genommen hatten, hatten einen Tag lang im Bordlazarett behandelt werden müssen, bevor sie wiederhergestellt waren.
    Linus Caldwell, dem eine Heterocen-Dosis verabreicht worden war während er noch bewußtlos in der Transmitterschleuse lag, war an dem Schock gestorben.
    New Luna mußte fürs erste abgeschrieben werden. Die Kristallagenten hatten den Planeten mitsamt dem Rest seiner Bevölkerung unter Kontrolle. Es war Rhodans Einsatzkommando nicht gelungen, den Einfluß des Gegners auch nur zu schwächen.
    Der Schluß, der daraus gezogen werden mußte, war bitter und eindeutig: Das Solare Imperium besaß wenigstens im Augenblick noch keine Waffe, mit der es der mörderischen Gefahr der Mikrokristalle wirksam entgegentreten konnte.
    Ein Erfolg allerdings war erzielt worden - wenn auch sozusagen nur am Rande. Man hatte verhindern können, daß die Kristalle in nennenswerter Zahl an Bord der CREST gelangten, was ohne Zweifel ihre Absicht gewesen war. Sachverständige hatten Rod Steigers Aussage studiert und waren zu folgendem Resultat gekommen: Obwohl Caldwell voll und ganz
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