Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0303 - Auf ihn wartet der Sarg

0303 - Auf ihn wartet der Sarg

Titel: 0303 - Auf ihn wartet der Sarg
Autoren: Auf ihn wartet der Sarg
Vom Netzwerk:
war eifersüchtig auf meine Frau und habe ihr Vorhaltungen gemacht.«
    »Hatten Sie Grund zu Eifersucht?«
    »Nein, eigentlich nicht… Meine Frau liebt mich und ist mir treu… aber…«
    »Was, aber?«
    »Nun, Sie erfahren es ja doch. Sam Breen stellte meiner Frau nach. Er war seit ungefähr zwei Jahren mein Kunde. Ich wusste nicht viel von ihm, nur, dass er sehr wohlhabend sein muss. Er kam jeden Morgen, ließ sich rasieren und gab reichlich Trinkgeld. Vor vier Tagen kam er etwas später und sah meine Frau, die meine Sandwiches brachte, die ich morgens vergessen hatte. Er verließ mit ihr meinen Laden. Ich dachte mir nichts dabei. Aber als ich am Abend nach Hause kam, begegnete mir Breen auf der Treppe. Ich war verblüfft und fragte ihn, was er hier mache. Darauf antwortete er: ›Seit heute wohne ich hier, Gino. Wo fragte ich. In dem Appartement im ersten Stock‹ kam die Antwort. Ich wusste, Lieutenant, dass dieses Appartement seit ungefähr einer Woche leer stand. Ich ging in meine Wohnung und erfuhr von meiner Frau, dass Breen sie nach Hause begleitet habe. Von Breens Einzug in das Haus wusste sie nichts. Aber es war sonnenklar, dass Breen es getan hatte, um in der Nähe meiner Frau zu sein.«
    »Woraus schließen Sie das?«
    »Breen hat meiner Frau seitdem jeden Morgen einen großen Strauß Blumen geschickt-.«
    »Und weil er Ihnen auf die Nerven ging, haben Sie ihm heute Morgen die Kehle durchgeschnitten.«
    »Nein! Nein! Nein!« Der Italiener brüllte so laut, dass sich seine Stimme überschlug. »Ich war es nicht. Sie müssen mir glauben. Man will mich belasten. Aber ich war es nicht.«
    »Schreien Sie nicht so«, herrschte ihn Jackson an. Dann zu Phil gewandt: »Haben Sie noch eine Frage Mister Decker?«
    Phil schüttelte den Kopf.
    »Bringen Sie Piconi in eine Zelle. Den richterlichen Haftbefehl werden wir im Laufe des Tages vorlegen«, sagte Jackson zu Brown, der bisher schweigend in einer Ecke gesessen hatte.
    »Okay, Lieutenant.«
    Piconi wurde hinausgebracht.
    Als Nächstes wurde Bianca Piconi vernommen, die junge Frau des Mordverdächtigen. Sie war 23 Jahre alt und außerordentlich schön mit ihrer schlanken, knabenhaften Gestalt, dem feinen Gesicht, dem blaiuschwarzen langen Haar und den mandelförmigen Glutaugen.
    Sie bestätigte Piconis Angaben im Hinblick auf Sam Breens Verhalten, beteuerte jedoch unter Tränen, dass Breen ihr gegenüber nicht zudringlich oder irgendwie unverschämt gewesen sei. Er habe ihr lediglich Blumen geschickt, mit einem freundlichen Kartengruß. Gino neige sehr zur Eifersucht, wäre aber niemals fähig, einen Mord zu begehen. Das könne auch Carmen Moreno bestätigen.
    »Wer ist denn das?«, fragte Jackson.
    »Eine Nichte von Jonathan Moreno. Sie ist seit einer Woche hier in New York zu Besuch. Sie kam, um uns von der Erbschaft zu unterrichten.«
    »Erbschaft?«
    »Ja, wir haben eine Erbschaft gemacht. Das Geld soll in Kürze an uns äusgezahlt werden. Gino will damit den größten und schönsten Frisiersalon einrichtefi, den es in New York jemals gegeben hat.«
    »Von wem haben Sie geerbt?«
    »Von Jonathan Moreno.«
    »Bitte, Mrs. Piconi, jetzt erklären Sie mal alles der Reihe nach. Sie haben also eine Erbschaft gemacht. Demnach ist Jonathan Moreno gestorben. Wo lebte er?«
    »Jonathan Moreno wohnte in Chicago. Ihm gehörten dort mehr als ein Dutzend der größten Fleischfabriken. Er war Millionär und hat uns 700 000 Dollar vermacht.«
    »Sieben-hundert-tausend«, sagte Jackson andächtig und starrte die junge Frau wie eine Erscheinung an. »Sie verulken mich doch nicht?«
    »Aber nein, es stimmt.«
    »Und warum hat er Ihnen so viel Geld vererbt?«
    »Aus Dankbarkeit. Gino hat nämlich Morenos Tochter Carmen vor sieben Jahren das Leben gerettet. Damals schenkte Moreno meinem Mann, das heißt, damals kannte ich ja Gino noch nicht, 20 000 Dollar. Davon hat Gino nach Beendigung seiner Lehre den Salon in der 72. Straße eingerichtet. Aber Moreno hat damals schon zu Gino gesagt, dass er in seinem Testament an ihn denken werde. Für jedes Jahr, das zwischen der Lebensrettung und seinem, Jonathan Morenos, Tod liege, werde Gino 100 000 Dollar erben. Jetzt sind fast acht Jahre vergangen.«
    »Woran ist Moreno denn gestorben?«
    »Er hat einen Herzinfarkt erlitten. Er war schon fast siebzig.«
    »Und Ihr Mann hat Carmen Moreno das Leben gerettet?«
    »Ja. Das Mädchen war damals fünfzehn und konnte nicht schwimmen. Es paddelte trotzdem in einem Boot auf dem Michigan-See. Gino
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher