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0302 - Im Hinterhof des Teufels

0302 - Im Hinterhof des Teufels

Titel: 0302 - Im Hinterhof des Teufels
Autoren: Im Hinterhof des Teufels
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Zettel und verließ mein Office.
    Er war kaum draußen, da schrillte das Telefon auf meinem Schreibtisch. Ich hob den Hörer ab und meldete mich. Es war der Telefonist.
    »Mister Cotton«, sagte er, »hier ist ein Mann, der Sie dringend sprechen möchte.«
    »Was will er?«
    »Ich habe ihn schon gefragt, aber er will unbedingt mit Ihnen sprechen«, sagte mein Kollege. »Er sagt, es sei sehr wichtig.«- »Schicken Sie ihn herauf.«
    Wenige Augenblicke später klopfte es an meine Tür. Ich wunderte mich schon, daß der Besucher mit solchem Tempo den Weg vom Eingang des Distriktsgebäudes bis zu meinem Office zurückgelegt haben sollte. Aber es war nicht der Besucher, sondern Fred Nagara.
    »Wir haben den Besitzer schon«, sagte er und legte mir einen Zettel auf den Tisch.
    »Donnerwetter, das ging aber schnell.« Ich sah den Zettel an und brummte: »Ach so, der Spratt gehörte die Kiste, mit der die beiden getürmt sind.«
    »Wieso der Spratt?« fragte Fred Nagara erstaunt.
    »Na, das war doch die Freundin von diesem Patterson, und die saß bei ihm in der Kiste. Sie lenkte den Wagen.«
    »Irrtum«, widersprach Fred Nagara. »Das muß ’ne Namensgleichheit sein. Der Wagen gehörte einem Billy Spratt. Wir haben nachgesehen. Das ist ein Wagenverleiher aus der Mulberry Street.«
    »Sollte dort vielleicht…« begann ich, wurde aber durch das Klopfen an der Tür unterbrochen. Fred Nagära riß sie auf. Draußen stand ein Mann. Er war dürr wie eine Bohnenstange.
    »Mister Cotton?« wandte er sich fragend an Fred Nagara.
    Der wies mit einer Handbewegung auf mich. Ich nickte, und die Bohnenstange kam herein, während Fred Nagara mein Office verließ.
    Der Mann war aufgeregt.
    »Ich soll Ihnen das hier bringen«, sprudelte ef los. »Hoffentlich bin ich noch früh genug gekommen? Könnten Sie vielleicht meinen Namen in der Zeitung erwähnen lassen und vielleicht dazuschreiben, daß ich nächste Woche in der fünfundvierzigsten Straße ein Geschäft für Herrenartikel eröffne. Es ist wegen der Reklame, wissen Sie. Und Reklame muß ja schließlich sein in der heutigen Zeit.«
    »Was sollen Sie mir bringen?« unterbrach ich ihn.
    »Ach so. Entschuldigen Sie bitte«, rasselte er weiter. Er lachte nervös. »Hier. Bitte schön. Scheint sehr eilig zu sein.«
    Er trat bis an meinen Schreibtisch heran und reichte mir ein Stückchen Blech. Es schien ein Etikett zu sein, so wie es an den Öldosen hängt.
    »Die Rückseite, Sir, die Rückseite!« sagte die Bohnenstange, als ich einen erstaunten Blick auf das Blechstück warf.
    Ich drehte das Etikett herum und fiel fast vom Stuhl! Die Rückseite war weiß gelackt. In diese Fläche waren mit einem spitzen Gegenstand einige Worte eingeritzt.
    »Notruf für Jerry Cotton, FBI. Bin in Spratts Garage. Wahrscheinlich Kellergeschoß. Der Junge ist auch hier. Beeilt euch. Phil.«
    Ich las es noch ein zweites Mal, bevor ich es glauben konnte. »Wo haben Sie das Ding her?« fragte ich den Mann und zog im gleichen Augenblick das Telefon heran.
    »Ich habe es im Wagen gefunden«, berichtet die Bohnenstange. »Meine Frau chauffierte, und ich saß auf dem Beifahrersitz. Unter dem Polster merkte ich dann auf einmal etwas Hartes, und als ich es untersuchte, fand ich diesen Anhänger.«
    »Mietwagen?« unterbrach ich ihn.
    Er nickte. »Ein Wagen von der Garage Spratt«, bestätigte er. »Die genaue Adresse weiß ich nicht, es ist aber in der Mulberry Street. Im Wagen ist am Armaturenbrett ein kleines Schild. Darauf steht die Anschrift.«
    »Hier Cotton«, meldete ich mich am Telefon, denn ich hatte inzwischen die Nummer des Einsatzleiters gewählt. »Billy, ich habe ’ne Nachricht von Phil!« Ich glaube, ich sang den Satz. »Er scheint in der Mulberry Street zu stecken, in der Garage Spratt. Der Junge ist auch da. 132, Mulberry Street«, wiederholte ich.
    »Okay, Jerry«, sagte Billy Wilder. »Ich werde einen Wagen hinzaubern. Fährst du auch?«
    »Klar!« brüllte ich und knallte den Hörer auf die Gabel.
    »Komme ich auch in die Zeitung?« fragte die Bohnenstange aufgeregt.
    »Ich werde sehen, was ich für Sie tun kann«, sagte ich unverbindlich und schob ihn kurzerhand aus dem Office.
    »Rufen Sie mich in ’ner guten Stunde nochmals an.«
    Ich stand schon im Paternoster und sah die Bohnenstange mit staksigen Schritten hinter mir hereilen. Aber für den Mann hatte ich im Augenblick wirklich keine Zeit.
    ***
    Auf dem Garagenhof war kein Mensch zu sehen. Ich hatte meinen Jaguar einen Block vorher
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