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0302 - Im Hinterhof des Teufels

0302 - Im Hinterhof des Teufels

Titel: 0302 - Im Hinterhof des Teufels
Autoren: Im Hinterhof des Teufels
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Decke zurück, Der Anblick, der sich mir bot, war grauenhaft. Und doch fiel mir ein Stein von der Seele!
    Der Tote war nicht Phil!
    Ich weiß nicht mehr genau, was ich im ersten Moment nach dieser Entdeckung tat. Mein Handeln wurde mir erst wieder bewußt, als ich in meinem Wagen saß und über Sprechfunk mit Mr. High sprach. Ich sprudelte meinen Bericht so schnell durch, wie ein Sportreporter die entscheidende Szene in einem Fußballspiel um die Weltmeisterschaft schildert. Ich hatte das Gefühl, daß meine Kinnbacken heißliefen.
    Dann flitzte ich wieder zurück zum Ambulanzwagen, wo der verblüffte Medizinmann mit der Taschenlampe in der Hand stand. Wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätte er mich bestimmt auf meinen Geisteszustand untersuchen lassen.
    »Bringen Sie den Mann ins Schauhaus«, sagte ich. »Ich weiß noch nicht, ob es eine FBI-Angelegenheit ist, aber das werden Sie ja noch erfahren. Ich werde das regeln.«
    Ohne mich weiter um ihn zu kümmern, ging ich hinüber zu dem Patrolman. Ich wollte ihn zu seinem Revier mitnehmen und dort an Ort und Stelle alles klären, was mit der Zuständigkeit des Falles zusammenhing.
    »Schönen Dank, daß Sie die Kerle weggescheucht haben«, sagte ich und blickte den Matrosen nach, die zur Wasserseite verschwanden, wo die hohen Ladestapel standen. »Diese verdammte Neugierde ist doch einfach widerlich.«
    In diesem Augenblick sah ich ihn!
    Er stand sprungbereit neben einem Stapel und hechtete zur Seite. Der Bruchteil einer Sekunde hatte mir genügt. Der Mann konnte nur Jim Patterson sein!
    Wie ein frisch geölter Blitz spurtete ich los. Ich raste bis zu der Ecke, hinter der ich den Gangster hatte verschwinden sehen. Im Laufen noch hatte ich meine Smith and Wesson' gezogen und entsichert. Kurz vor der Ecke bremste ich und schaute mich um.
    Von dem Gangster war keine Spur zu entdecken!
    Ich mußte jetzt alles auf eine Karte setzen und schnell hinter ihm her, ehe er im Gewirr der Waggons und Ladeschuppen verschwand.
    Ich raste um den Stapel herum. Dabei übersah ich den Balken, der eine Handbreit Vorstand. Die Plane verdeckte ihn fast ganz. Ich verlor durch den Schwung das Gleichgewicht. Und ich verlor meine Smith and Wesson!
    Und doch hatte der Sturz etwas Gutes: die Eisenstange sauste neben mir nieder! Bevor Patterson sie zu einem rrneuten Schwung hochgerissen hatte, war ich wieder auf den Beinen und sprang ihn an.
    Ich setzte ihm meine Faust unter die Nase. Patterson steckte den Schlag ein, ohne sich beeindruckt zu zeigen. Er schüttelte sich wie ein nasser Hund und rammte mir seine Rechte in die Rippen. Es saß allerhand Pulver dahinter. Der Kerl hatte Fäuste wie ein mittelenglischer Grobschmied.
    Ich versuchte seine Deckung aufzureißen, um einen entscheidenden Treffer zu landen. Aber Patterson war auf der Hut. Aus seinen kleinen Augen belauerte er mich wie ein Bluthund.
    »Geben Sie auf, Patterson!« riet ich ihm. »Sie haben doch keine Chance mehr!«
    »Ich komme nur einmal auf den Stuhl«, keuchte der Gangster. »Auch wenn ich dich noch in die Hölle schicke!«
    Langsam wich Patterson zurück. Ich blieb auf Tuchfühlung. Einen Schlag konnte ich jedoch nicht anbringen, denn mein plötzlicher Ausfall wurde von Patterson pariert. Er machte einen Satz zur Seite und stand jetzt mit dem Rücken gegen einen hohen Stapel mit Fässern gelehnt.
    Dann ging auf einmal alles blitzschnell. Der Gangster drehte sich um, riß eines der Fässer hervor und gab den anderen einen mächtigen Tritt.
    Der ganze Berg leerer Fässer kam in Bewegung. Hohl polterten sie auf das Pflaster des Piers. Ich mußte zurück, um nicht von den Fässern getroffen zu werden, Patterson nutzte seine Chance!
    Als ich ihn wieder ins Blickfeld bekam, war er schon mindestens hundert Yard entfernt. Er rannte wie Jesse Owens in seiner besten Zeit. Ohne mich um meine Kanone zu kümmern, spurtete ich hinterher.
    Der Gangster machte sich nicht die Mühe, seine Flucht zu decken. Er rannte quer über den freien Platz des Piers. Als ich den letzten Stapel hinter mir gelassen hatte, sah ich auch das Ziel seiner Flucht. Es war ein schwarzer Chrysler. Eine Tür stand offen. Ich entdeckte eine Gestalt am Steuer.
    Der Gangster hielt genau auf den Wagen zu.
    Ich versuchte mein Tempo zu steigern.
    Der Vorsprung zwischen mir und Patterson verkleinerte sich langsam, aber ich sah ein, daß ich ihn doch nicht mehr vor dem Wagen einholen würde. Trotzdem gab ich nicht auf.
    Meine Lungen stachen wie tausend glühende
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