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0302 - Im Hinterhof des Teufels

0302 - Im Hinterhof des Teufels

Titel: 0302 - Im Hinterhof des Teufels
Autoren: Im Hinterhof des Teufels
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hing.
    »Lassen Sie mich durch! Bitte, lassen Sie mich vorbei! Stehen Sie doch hier nicht herum. Telefonieren Sie nach einem Rettungswagen!«
    Der Mann, der sich mit angewinkelten Ellenbogen durch die Menschenmauer drängte, schrie die Worte. Ohne Rücksicht stieß er die Gaffer zur Seite und schob sich bis an den Unglückswagen heran. Er beugte sich über den blutüberströmten Fahrer und rief ihn an:
    »John! John! Hörst du mich?«
    Einer der Passanten riß den Mann zurück.
    »He, Freund! Nichts anfassen! Sie müssen warten, bis die Polizei kommt!«
    Der Mann schüttelte die Hand auf seiner Schulter unwillig ab.
    »Soll ich meinen Bruder hier vielleicht verbluten lassen? Sie sehen doch, daß er noch lebt! Wir müssen ihn herausholen, bevor die Kiste zu brennen anfängt!«
    Er versuchte, den Rahmen der Windschutzscheibe so weit zurückzubiegen, daß er an den Verunglückten herankommen konnte. Er spannte alle Muskeln an. Die Adern auf seiner Stirn traten wie dicke Stricke hervor. Aber er schaffte es nicht.
    Verzweifelt wandte er sich an die Umstehenden. »So helfen Sie mir doch!«
    »Da kommt schon der Rettungswagen«, sagte einer der Männer und deutete zur Hudson Street. »Die haben sich dieses Mal aber verdammt beeilt!«
    Wenige Sekunden später hielt der Rettungswagen mit quietschenden Bremsen an der Unglücksstelle. Die Sanitäter sprangen aus dem Wagen und rannten zu den Resten des roten Sportwagens.
    Fast im gleichen Augenblick stoppte eine Radio Car der City Police neben dem Rettungswagen. Die Polizisten riegelten die Unglücksstelle ab und drängten die Gaffer zurück.
    »Weitergehen! Bitte gehen Sie weiter!« forderten die Beamten.
    Nur ein Mann war nicht von der Stelle zu bewegen.
    »Bitte lassen Sie mich durch!« sagte er. »Es ist mein Bruder!«
    Der Uniformierte gab den Weg frei. Die Rettungsmannschaft zog den Verunglückten aus den Trümmern des Wagens und legte ihn vorsichtig auf eine Bahre. Ein Arzt untersuchte den Verunglückten, der in seiner Rechten den Henkel seiner schwärzen Tasche hielt.
    In diesem Augenblick schlug der Verunglückte die Augen auf. Sein Blick fiel auf den Mann, der neben ihm kniete.
    »Bring sie zu Al Smith«, hauchte der Schwerverletzte und versuchte, die Hand mit der Tasche zu heben.
    Sein Bruder hatte ihn verstanden. Er nahm dem Verunglückten die Tasche aus der verkrampften Hand und sagte: »Ich bringe sie zu Al Smith. Wo wohnt er, John?«
    Der Verletzte versuchte, den Mund zu öffnen. Mitten in dieser Bewegung erstarrte er. Sein Kopf fiel zur Seite. Der Arzt stand auf.
    »Ich bin der Bruder des Verunglückten«, sagte der Mann zu ihm. »Bob Hawkins ist mein Name. Bitte, Doc, tun Sie alles, um meinem Bruder zu helfen!«
    »Tut mir leid«, murmelte der Arzt und steckte das Stethoskop in die Tasche. »Ich kann Ihrem Bruder nicht mehr helfen. Er ist tot.«
    ***
    Ich las das lange Fernschreiben sorgfältig durch und betrachtete das Funkbild. Es war natürlich nicht gestochen scharf, aber ich erkannte den Mann trotzdem.
    »Was ist los?« fragte mein Freund und Kollege Phil Decker. Ich reichte ihm das Funkbild über den Schreibtisch.
    »Kommt mir sehr bekannt vor«, sagte er. »Ist das nicht Jim Patterson? Was hat er denn jetzt schon wieder angestellt?«
    »Die Zentrale in Washington schickt dieses Fernschreiben. Patterson hat anscheinend die Branche gewechselt. Er hat einen Juwelierladen ausgeräumt, eine Menge Schmuckstücke erbeutet und den Besitzer, einen alten Mann, erschossen.«
    »Sieht eigentlich nicht nach Patterson aus. Ist das nicht ein Irrtum?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ausgeschlossen«, sagte ich. »Ein Passant hat Patterson fotografieren können, als er aus dem Laden stürzte und in den Wagen sprang, der vor dem Laden geparkt war. Dem cleveren Fotografen verdanken wir auch die Nummer des Wagens.«
    »Und warum sollen wir uns um den Fall kümmern?«
    Ich berichtete über den Inhalt des Fernschreibens: »Patterson ist mit seinem Wagen aus Washington geflohen. Man fand ihn später in Baltimore. Man vermutet, daß Patterson weiter nach New York geflohen ist. Hier hat er ja lange Jahre gelebt. Wahrscheinlich wird er sich hier verkriechen, zumal er sich hier genau auskennt und wahrscheinlich auch noch eine Menge Freunde hat, bei denen er unterschlüpfen kann.«
    »Was machen wir jetzt?« fragte Phil. »Bitte, besorge erst einmal den Dreierstreifen von Patterson. Vielleicht können wir einen Hinweis finden, der uns weiterhilft. Ich werde in der Zwischenzeit das
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