Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0302 - Im Hinterhof des Teufels

0302 - Im Hinterhof des Teufels

Titel: 0302 - Im Hinterhof des Teufels
Autoren: Im Hinterhof des Teufels
Vom Netzwerk:
solchen Ton mit mir spricht, werde ich in Zukunft den Hörer einfach auf legen, das können Sie mir glauben. Ich habe das auch Miß Spratt gesagt, bevor sie aus dem Haus ging. Sie war heute ganz eigenartig. Sie hatte zwei Koffer in der Hand, als sie ging. Ich fragte sie höflich, ob sie verreise, da hat sie mich ohne ein Wort stehen lassen und ist zur Tür hinaus. Ich glaube, ich werde ihr einfach kündigen. So eine Behandlung bin ich nicht gewöhnt.«
    Ich dachte, daß sie der Spratt gar nicht mehr zu kündigen brauchte, denn ich war davon überzeugt, daß sie nicht mehr in die Wohnung zurückkommen würde.
    »Besten Dank, Missis Baxter. Ihre Auskunft war sehr aufschlußreich für uns.«
    ***
    Der dunkle Wagen bog vom Broadway in die Tieman Street ein.
    Langsam rollte die Limousine aus. Sie hielt genau unter einem Baum, wo sie der Lichtschein der entfernten Laterne nicht erreichen konnte.
    Ein Schatten löste sich aus der Dunkelheit. Vorsichtig näherte er sich dem Wagen. Lautlos wurde ein Schlag geöffnet. Der Mann schlüpfte in das Auto.
    »Ist der Kerl zurück?« fragte Billy Spratt.
    »Nein«, flüsterte Walker und zog die Tür leise zu.
    »Warum bist du denn hier, du Idiot?« zischte Billy Spratt. »Ich hatte dir doch befohlen, diesen Bob Hawkins zu beschatten!«
    »Hab ich doch auch, Boß!« verteidigte sich Walker. »Drei Stunden bin ich hinter ihm hergehetzt. Vom Beerdigungsinstitut zum Rechtsanwalt. Von da zur Polizei. Er fuhr dann zum Büro seines Bruders. Da ist er auch jetzt noch.« .
    »Warum bist du nicht dort geblieben und hast ihn beobachtet?« herrschte Billy Spratt den Gangster an. »Jetzt kann der Kerl jeden Augenblick zurückkommen und uns bei unserer Arbeit stören.«
    »Hier können wir ihn auch abfangen, wenn es sein muß«, sagte Walker kleinlaut. »Ich glaube aber nicht, daß er so schnell kommt, denn er hat sich bestimmt in die Papiere vergraben, die er im Büro seines Bruders gefunden hat. Ich wußte, daß die Geschichte hier um Mitternacht steigen sollte. Deshalb bin ich losgebraust, um hier zu helfen.«
    »Du Idiot, hättest besser getan, dich an meine Befehle zu halten, von der Arbeit verstehst du ohnehin nicht viel«, schnaubte Spratt verächtlich
    »Hatte Hawkins die schwere Tasche bei sich, als er das Haus verließ?«
    »No, Boß!«
    »Wenigstens ein Lichtblick!« grunzte er zufrieden. »Dann bleibt es bei unserem Plan. Nein, eine kleine Änderung nehmen wir vor. Walker, du bleibst hier unten beim Wagen und stehst Schmiere. Beim geringsten Anzeichen von Gefahr gibst du uns ein Zeichen. Malloy wird mit in die Wohnung kommen. Dann sind wir schneller fertig. Los, Patterson! Steig aus und mach dich an die Arbeit. Du brichst die Türen auf. Wenn du in der Wohnung bist, gibst du uns ein Lichtsignal. Dann kommen wir nach. Los! Worauf wartest du noch?«
    »Dahinten kommt jemand!« sagte Patterson, der bis jetzt geschwiegen hatte.
    »Hast wohl Angst, was?« höhnte Spratt. »Hier werden noch mehr Leute vorbeikommen, Mann. Wenn du jedes Mal ’nen Angstanfall bekommst, dann kannst du dich begraben lassen.«
    »Wenn mich einer erkennt, bin ich geliefert!« keuchte Patterson und machte sich auf dem Vordersitz ganz klein. »Mensch, Spratt, mein Bild war heute in jeder Zeitung! Wenn einer mich erkennt und zum nächsten Cop rennt, dann ist es aus mit mir.«
    »Halt die Schnauze!« zischte Spratt leise und starrte aus dem Fenster. Der Mann, der langsam die Tieman Street herunterkam, hatte den Wagen fast erreicht. Er führte einen kleinen Hund an der Leine.
    Genau neben dem Wagen blieb der Mann stehen. Der Spitz hatte seinen Stammbaum erkannt und widmete sich ihm auf seine Weise.
    Patterson starrte entsetzt durch die W indschutzscheibe.
    Der Hund zerrte an der Leine und zog seinen Herrn fast um den ganzen Baum herum.
    Endlich schien der Hund das gefunden zu haben, wonach er geschnuppert hatte. Es dauerte nur einen kleinen Augenblick, dann zog er den Mann weiter.
    Erleichtert atmete Walker auf. Sein Lachen klang nicht ganz echt, als er sagte: »Das hat uns gerade noch gefehlt! Der verfluchte Köter konnte sich auch einen anderen Baum aussuchen! Wenn der Kerl neugierig geworden wäre und in den Wagen geschaut hätte, dann…«
    »Mach Patterson nicht ganz verrückt!« zischte Spratt grob. »Los, Patterson! Verschwinde! Wenn wir länger hier warten, machen wir uns nur unnötig verdächtig.«
    Patterson bückte sich und nahm eine kleine Segeltuchtasche auf, die zwischen seinen Füßen auf dem Boden des
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher