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0302 - Im Hinterhof des Teufels

0302 - Im Hinterhof des Teufels

Titel: 0302 - Im Hinterhof des Teufels
Autoren: Im Hinterhof des Teufels
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Sie mir dann ’ne Kugel in den Bauch jagen«, ergänzte Willet den Satz. »Ich kenne da einen besseren Ort. Ich möchte nämlich von dem Geld auch ’ne Kleinigkeit haben. Wir können uns ja hier in der Halle treffen. Ich übergebe Ihnen die Tasche, und Sie geben mir das Geld. Das ist mir ! wesentlich sicherer.«
    »Sie scheinen ja ’ne Menge Angst zu haben«, höhnte der Gangster. »Aber gut, wenn Sie wollen, dann treffen wir uns an einem Ort, wo ’ne Menge andere Leute in der Gegend sind und Sie sich sicher fühlen. Allerdings hier im Hotel ist das zu gefährlich. Wie wär’s auf meiner Jacht?«
    »Ich kann schlecht schwimmen«, sagte Willet. »Ich möchte nicht als angeschwemmte Leiche aus dem Wasser gezogen werden.«
    »Würde mir verdammt schwerfallen, Sie im Jachthafen unbemerkt über Bord zu schmeißen«, warf der Gangster ein. »Außerdem können Sie ja ’nen Mann mitbringen, der an der Anlegestelle wartet oder so.«
    Willet überlegte einen Augenblick. »Gut«, sagte er dann. »Das könnten wir machen. Wie heißt Ihr Boot und wo liegt es?«
    »Das werden Sie später erfahren«, brummte der Gangster. »Kommen Sie um halb neun zum Jachthafen. Am ersten Bootshaus hängt an der Wasserseite ein schwarzes Brett, wo Ankündigungen und so ’n Zeug angeschlagen werden. Sie werden dort ein Verkaufsangebot für ’ne Jacht finden, vielleicht auch ein paar. Achten Sie auf das, wo ein Wasserschlitten mit siebenhundertfünfzig PS angeboten wird. Daraus werden Sie alles weitere sehen. Und machen Sie keine Zicken, sonst könnte aus Ihnen doch noch ’ne schöne Wasserleiche werden.«
    Ehe Willet ein weiteres Wort sagen konnte, knackte es im Hörer und dann war die Leitung tot. Willet legte den Hörer auf und verließ sofort die Telefonzelle. Mit einem zufriedenen Grinsen um seinen falschen Schnurrbart eilte er durch die Halle.
    Er sah nicht, daß jetzt auch der Mann, der in der zweiten Zelle telefoniert hatte, eilig aus dem Glaskasten herauskam und ihm folgte.
    ***
    Ich raste mit heulender Sirene über den Pier und hielt auf die Stelle zu, wo ich schon von weitem einen Patrolman der City Police und den Ambulanzwagen stehen sah.
    Ich hatte ein scheußliches Gefühl im Magen und hätte am liebsten aus allem Kleinholz gemacht. Ich konnte es noch immer nicht fassen, daß Phil…
    Aber ich wußte, daß die Gangster, mit denen wir es zu tun hatten, vor keinem Verbrechen zurückschr eckten. Das hatten sie leider schon zur Genüge bewiesen. Der kleine Frank Smith fiel mir ein, der tote Detektiv, der Anschlag auf mich.
    Ich stieg auf die Bremse und brachte meinen Jaguar zum Stehen. Ich hielt genau neben dem Ambulanzwagen, vor dem eine Bahre stand. Ein Tuch war darüber gezogen. In einiger Entfernung standen einige Männer. Neugierig starrten sie herüber. Ich konnte ihre Blicke nicht ertragen, diese aus kalter Sensationslust und Neugier zusammengesetzten Blicke. Jetzt nicht!
    Der Patrolman grüßte. Er kannte mich.
    »Scheuchen Sie die Kerle weg«, sagte ich und wies mit dem Kopf zu den Neugierigen hinüber.
    »Das sind Matrosen von der ›Santa Monica‹. Der Kahn liegt hier an der Pier«, erklärte mir der Patrolman. »Einer der Leute hat den Toten geborgen. Er wurde in unmittelbarer Nähe des Frachters aus dem Wasser geholt.«
    Ich blieb stocksteif stehen und sah den Patrolman an, bis er kapierte, daß ich keine Vorträge hören wollte. Er drehte sich um und sorgte dafür, daß die Matrosen verschwanden. Der Arzt kam mit den beiden Trägern vom Ambulanzwagen.
    »Üble Sache«, berichtete er. »Der Mann hat nur kurze Zeit im Wasser gelegen. Der Tod ist schon vorher eingetreten. Ob allerdings durch die furchtbaren Schläge auf den Kopf oder durch einen der Messerstiche, das kann ich im Augenblick noch nicht sagen. Das wird die Obduktion ergeben. Aber das spielt im Augenblick wohl keine Rolle.«
    Der Arzt konnte nicht wissen, daß Phil mein Freund war, sonst hätte er mich mit seinem Bericht bestimmt verschont. Er ging zu der Bahre und wollte die Decke Zurückschlagen.
    »Ich mache das schon!« stoppte ich ihn und trat neben ihn. »Sagen Sie, Doc, haben Sie nicht zufällig ’ne Taschenlampe bei sich?«
    Der Weißbekittelte nickte erstaunt. »Doch«, sagte er. »Allerdings in meiner Instrumententasche. Aber was in aller Welt wollen Sie denn damit?«
    »Würden Sie mir die bitte einmal holen?« bat ich ihn und überging seine Frage.
    Er schüttelte seinen ergrauten Schädel und ging weg. Schnell bückte ich mich und schlug die
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