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0302 - Gestatten, Gucky und Sohn

Titel: 0302 - Gestatten, Gucky und Sohn
Autoren: Unbekannt
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du.
    „Doch du siehst junger aus", stellte Suzan ohne Bitterkeit fest.
    Mory legte die Hand auf ihren Arm.
    „Das bildest du dir nur ein, Kleines Du hast keine Falte mehr als ich nämlich keine. Unsere Kenntnisse der Medizin sind so weit fortgeschritten, daß du vielleicht in weiteren dreißig Jahren einen Zellaktivator brauchtest. Es gibt noch drei oder vier, irgendwo in der Galaxis. Eines Tages wird dein Vater sie finden."
    Suzan wollte antworten, aber sie wurde durch das Summen des Bildfunkgerätes unterbrochen. Mory zog die Augenbrauen in die Hohe und stand auf.
    Was wollen denn die schon wieder? Sie ging zum Schaltpult und drückte einige Knöpfe ein. Sofort wurde der Bildschirm hell. Das Gesicht eines Mannes erschien darauf. „Ja, was gibt es denn?"
    „Das terranische Schlachtschiff POSEIDON hat einen Passagier abgesetzt, Obmann. Eigentlich zwei."
    Mory schüttelte den Kopf.
    „Was denn nun? Einen oder zwei?"
    „Eigentlich nur zwei halbe, Obmann. Es handelt sich um nichthumanoide Halbintelligenzen. Beide tragen die Uniform der terranischen Flotte, allerdings eine Spezialanfertigung. Das eine der Wesen kann perfekt Interkosmo sprechen und verlangt, zu Ihnen gebracht zu werden."
    Mory hatte eine ungewisse Ahnung, aber sie wollte Gewißheit.
    „Und der Name? Hat der Besucher keinen Namen genannt?"
    „Doch. Lucky oder so ähnlich."
    „Vielleicht Gucky?"
    „Das war es, stimmt. Was soll mit ihm geschehen?"
    Mory holte tief Luft.
    „Ich erwarte den hohen Besuch von Terra in meinem Palast. Sorgen Sie dafür, daß er mit einem Regierungsgleiter hierher transportiert wird. Sein Begleiter auch."
    „Zu Befehl", stammelte der junge Offizier fassungslos, dann wurde das Bild dunkel.
    Mory setzte sich wieder.
    „Gucky...! Dann wird es ja hier in den nächsten Tagen recht munter zugehen. Der Mausbiber war schon lange nicht mehr hier, und diesmal scheint er noch Iltu mitgebracht zu haben. Will der vielleicht hier seine zweiten Flitterwochen verbringen?"
    „Ich mag Gucky sehr gern" gab Suzan zu. „Er ist immer so lustig und guter Dinge. Vielleicht kann ich ihn dazu bewegen, mich auf meinen Spaziergängen im Park zu begleiten."
    „Er geht nicht gern", machte Mory sie aufmerksam. „Seine Beinchen sind zu kurz, und ein bißchen Fett hat er auch schon angesetzt. Der Himmel weiß, wie alt er nun ist. Ich fürchte, er weiß es selbst nicht so genau."
    „Wann kann er eintreffen?"
    „Mit dem Gleiter in einer halben Stunde, wenn man die Formalitäten der Behörde hinzurechnet." Sie sah auf die Uhr. „Er kann es auch in zwanzig Minuten schaffen." Sie schüttelte den Kopf und lächelte nachsichtig. „Der Kleine hat schon immer eine Schwäche für mich gehabt.
    „Ich habe ihn auch gern", gestand Suzan noch einmal.
     
    *
     
    „Söhnchen" war etwa einen Kopf kleiner als Gucky und trug die gleiche Spezialuniform mit dem bestickten Schlitz am Hinterteil, der für den platten Biberschwanz bestimmt war. Die fremde Umgebung verwirrte ihn ein wenig, und das mochte wohl der Grund dafür sein, daß er brav und mit unschuldigem Gesicht neben seinem Vater stand und den Offizier der Plophoser nicht einmal unterbrach, als der ihnen die behördlichen Bestimmungen vorlas.
    Auch Gucky lauschte aufmerksam, obwohl er den Sermon schon auswendig kannte. Er wollte seinem Sohn mit gutem Beispiel vorangehen.
    Dann kam ein zweiter Offizier hinzu und verkündete den Befehl Morys, die Gäste sofort in den privaten Palast zu bringen. Der erste Plophoser schob daraufhin seine Vorschriften in die Tasche und marschierte mit steifen Schritten davon.
    „Würden Sie mir bitte folgen!", sagte der andere höflich.
    Gucky nickte ebenso höflich, nahm Söhnchen bei der Hand und marschierte hinter dem Offizier her.
    Der brachte sie zu einem Gleiter mit spitzen Seitenflügeln, die völlig ü berflüssig waren. Ein Wappen verriet, daß es sich um ein Regierungsflugzeug handelte.
    „Bringt der Onkel uns zu Tante Mory?" fragte Söhnchen.
    Gucky warf ihm einen strafenden Blick zu.
    „Tante Mory ist nicht unsere Tante", sagte er leise. „Und der Onkel da ist noch lange nicht unser Onkel. Du mußt nicht immer zu jedem fremden Mann gleich Onkel sagen."
    Der kleine Mausbiber hielt den Mund, aber er zeigte dem Plophoser beim Einsteigen freundlich seinen schönen und besonders weiß schimmernden Nagezahn, auf den er so stolz war. Er hatte einen viel schöneren Zahn als Papa, der dauernd nach Horropolis zu Dr. Frettl mußte, um ihn sich reparieren zu lassen.
    Die
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