Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0302 - Gestatten, Gucky und Sohn

Titel: 0302 - Gestatten, Gucky und Sohn
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unterbrechen.
    Als Gucky endlich Schluß, sah Mercant aut. „Also du hast nichts Verdächtiges bemerkt? Du bist der Meinung, ich jage einem Hirngespinst nach?"
    „Ja, der Meinung bin ich. Suzan ist völlig harmlos und liebt ihren Vater. Sie würde niemals etwas tun, das gegen seine Interessen gerichtet wäre. Ihr gefällt es nun mal auf Plophos. Das ist doch kein Verbrechen. Mir hat es dort auch gefallen."
    Mercant sog an seiner kalten Pfeife.
    „Das ist etwas anderes." Er seufzte. „Hast du auch von Waringer nichts gehört? Wo steckt der überhaupt?"
    „Er ist irgendwo unterwegs", erklärte Gucky vage. „Ich habe es nicht herausfinden können. Es wurde auch nie darüber gesprochen."
    Gucky rückte näher an den Kamin heran. Er hatte auf einen Sessel verzichtet und hockte auf dem Boden, wobei er sich mit dem kräftigen Biberschwanz abstützte. Söhnchen war im Landhaus am Goshun-See. Er hatte bei Gesprächen zwischen Erwachsenen nichts zu suchen.
    Mercant betrachtete Gucky aufmerksam. „Ich fürchte", sagte er schließlich, „du wirst alt."
    Der Mausbiber zuckte zusammen, aber dann grinste er hämisch.
    „Das mußt gerade du sagen, Allan. Du trägst einen Zellaktivator, der dich unsterblich macht. Ich trage keinen, und doch bin ich älter als du. Trotzdem bin ich nicht alt, mein Lieber. Bis ich alt werde, verschimmelt dein Zellaktivator."
    „Man sieht es aber schon. Du hast eine neue Falte bekommen."
    Gucky sah richtig verblüfft aus.
    „Eine neue Falte?" Seine Hand glitt prüfend über die Gesichtspartien.
    „Doch nicht da!" lachte Mercant und amüsierte sich köstlich. „Eine neue Falte im Schwanz, meine ich. Bis jetzt waren es drei, nun sind es vier. Ich sagte ja, du wirst alt."
    „Du wirst dich noch wundern, wie alt ich werde", sagte Gucky überlegen. „Was glaubst du, für wieviel Falten in meinem Schwanz Platz ist? Und immer noch besser dort als im Gesicht. SO, und nun hätte ich auch ein paar Fragen. Was ist mit Robotschiff VIII-696? Es muß doch inzwischen hier eingetroffen sein."
    Mercant hatte nichts gegen den Themawechsel.
    „Es liegt in der Laborwerft und wird untersucht. Bis jetzt haben die Techniker keinen Unterschied zu jenen Schiffen feststellen können, die auf der Erde oder auf dem Mond gebaut wurden. Eine mysteriöse Angelegenheit. Es gibt keine Erklärung."
    „Und was ist mit dem Farbphoto? Es zeigt einen Captain der Raumflotte. Es muß doch festzustellen sein, wer der Kerl ist."
    „Das ist nicht so einfach, denn in unserer Kartei werden nur solche Offiziere geführt, die noch im Dienst sind. Eine zweite Kartei enthält alle Angaben, Unterlagen und Photos solcher Leute, die tot oder vermißt sind. Sie werden zehn Jahre aufbewahrt und kommen dann ins Archiv."
    „Nun, meine Sorge ist es ja nicht. Das ist behördlicher Kleinkram. Ich habe das Schiff gekapert, und damit ist meine Arbeit erledigt. Und das noch so nebenbei im Urlaub."
    „Ein feiner Urlaub, den die Solare Abwehr dir bezahlte!" sagte Mercant.
    „Immerhin", bemerkte Gucky triumphierend, „habe ich bei der Gelegenheit ein Bizzelduzzel kennengelernt."
    Mercant starrte ihn verständnislos an. „Was sagst du da?"
    „Kann auch Wizzeldizzel heißen. Ein Wundertier, das jedes Lebewesen imitieren kann, indem es seine Gestalt annimmt."
    Mercants Gesicht hellte sich auf.
    „Ach, das meinst du?" Er lachte. „Mein Nachrichtendienst funktioniert besser als du glaubst. Ich hatte nur den Namen vergessen. Wir erhielten gestern die Meldung, Sonderoffizier Gucky sei versehentlich in den Zoo auf Plophos gesperrt worden. Einer unserer Agenten gab die Nachricht durch. Ich war ziemlich erstaunt, denn du warst gerade mit der POSEIDON gelandet. Und kein einziger Mausbiber fehlte. Ich ließ die Sache nachprüfen und fand alles heraus. Also Bizzelwuzzel heißt das Kerlchen? Und es hat nun deine Gestalt angenommen? Ist das nicht putzig?"
    „Sehr putzig", bekräftigte Gucky mit saurer Miene. „Hoffentlich sind deine Agenten klug genug, nicht mehr als zehnmal darauf reinzufallen. Oder haben die nichts anderes zu tun?" Mit erhobenem Zeigefinger fugte er hinzu: „Außerdem heißt es Wizzelbizzel. Ich erinnere mich jetzt genau."
    „Das kann sich kein Mensch merken", sagte Mercant und stand auf, als der Telekom summte. Es war Iltu, die vom Landhaus aus anrief. „Ja, Gucky ist bei mir. Was gibt es denn?"
    Gucky stand auf und sah in Iltus wütendes Gesicht auf dem Bildschirm.
    „Ärger mit unserem Sohn?" fragte er, denn es konnte sonst keinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher