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0302 - Gestatten, Gucky und Sohn

Titel: 0302 - Gestatten, Gucky und Sohn
Autoren: Unbekannt
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vorstellen. Ist das kein plausibler Grund?"
    „Meinen Sohn vorstellen? Diese Rotznase? Aber, Allan, bevor der Säugling kein vernünftiger Mausbiber ist, kann ich doch nicht mit ihm verreisen. Du weißt doch, welchen Unsinn er immer anstellt.
    Er ist noch viel zu klein..."
    „Moment mal!" unterbrach Mercant empört. „Sonst redest du aber ganz anders über den Kleinen. Du nennst ihn den Stolz des Universums und das klügste Lebewesen des Kosmos. Warum auf einmal so anders?"
    Gucky überwand seine Verlegenheit schnell.
    „Alles ist relativ. Wenn man sein jugendliches Alter in Betracht zieht ist er allerdings außergewöhnlich begabt, aber das schließt nicht aus daß er für einen Spionageauftrag zu ungeübt ist."
    „Er darf ja nichts davon wissen. Du mußt ihn unauffällig einspannen. Wenn du mit ihm zusammen reist schöpft niemand Verdacht. Auch Rhodan nicht. Für den bist du eben auf Urlaub. Klar?"
    „Sonnenklar", murmelte Gucky wenig überzeugt. „Eine andere Frage ist, ob Rhodan jetzt einen Urlaub genehmigt."
    „Schon erledigt", sagte Mercant und lächelte überlegen. „Habe ich für dich gemacht. Du kannst morgen abreisen. Mit dem Schlachtschiff POSEIDON. In ein paar Tagen bist du in New-Taylor. Fein, was?"
    „Äußerst fein", gab Gucky säuerlich zu. „Darf ich auch Iltu mitnehmen? Schließlich gehört die ja zu einem richtigen Urlaub."
    „Ist aber leider kein richtiger Urlaub. Tut mir leid."
    Gucky seufzte. Dann grinste er schon wieder.
    „Na, vielleicht doch", sagte er und streckte seine Glieder. „Sie hat oft andere Ansichten über Kindererziehung als ich. Wird mal wieder Zeit. daß ich mit meinem Sohn allein bin. Da kann ich ihm besser die Ohren langziehen, wenn es sein muß. Iltu schreit bei solchen Gelegenheiten immer so, als würden ihr die Ohren langgezogen."
    „Also mit der POSEIDON", wiederholte Mercant und wechselte dann das Thema.
     
    *
     
    Mory Rhodan-Abro war am 10. Juli des Jahres zweitausenddreihundertvier geboren worden und somit einhundertunddreißig Jahre alt. Als sie den Zellaktivator des getöteten Obmanns Iratio Hondro erhielt, war sie fünfundzwanzig Jahre alt gewesen. Und genauso sah sie auch noch heute aus. Der Zellverfall war angehalten worden, sie würde nie mehr altern.
    Suzan Rhodan-Waringer aber alterte. Sie war bereits dreißig Jahre alt und somit physisch älter als ihre Mutter. Diese merkwürdige Tatsache störte die Freundschaft zwischen Mutter und Tochter keineswegs. Im Gegenteil: Sie war oft Anlaß zu freundschaftlichem Geplänkel zwischen den beiden Frauen, die sich ausgezeichnet verstanden.
    Dr. Waringer, Suzans Mann, war nicht in New-Taylor. Er trieb sich irgendwo in der Galaxis herum und ging seinen geheimnisvollen Geschäften nach, die meist darin gipfelten, daß er eine neue Erfindung praktisch erprobte. Rhodan war dann der letzte, der davon erfuhr.
    Wenn er davon erfuhr.
    New-Taylor war die Hauptstadt des Planeten Plophos. des dritten Planeten des Eugaul-Systems Dieser Planet gehörte zu den acht Welten, die den gelben Stern Eugaul umkreisten. Sie war erdgleich und erfreute sich fast der gleichen klimatischen Bedingungen wie sie.
    Plophos war achttausendzweihunderteinundzwanzig Lichtjahre von der Erde entfernt.
    Auf einem bewaldeten Hügel unweit der Stadt New-Taylor stand Morys Palast. Hier wohnte sie, wenn sie nicht gerade auf der Erde bei Rhodan war, und sie hatte ihre Räume so eingerichtet. daß sie jederzeit Rhodans Anwesenheit spurte, selbst wenn er Tausende von Lichtjahren entfernt war.
    Stereobilder an den Wanden sorgten dafür, daß man aus großen Fenstern auf irdische Landschaften zu blicken glaubte. Eine Funkbildanlage verband Mory mit der Hauptstadt und dem Regierungspalast.
    Das war notwendig, denn Mory war noch immer Obmann von Plophos und somit Regierungsoberhaupt des Planeten.
    Die Tür öffnete sich. Suzan betrat den Raum und ging zu der bequemen Sitzecke. Mory lächelte ihr entgegen.
    „Wenn Geoffry nicht da ist, verliebst du dich regelmäßig in meinen Park und gehst stundenlang spazieren. Du mußt schon jeden Pfad auswendig kennen.
    „Tue ich auch, sagte Suzan und setzte sich ihr gegenüber. „Die frische Luft ist herrlich - fast so wie auf der Erde. Sie erinnert mich an meine Jugend...
    Morys helles Lachen unterbrach sie.
    „Das muß schon lange her sein, Suzan. Aber manchmal ist es wirklich so, daß Erinnerungen - je langer sie zurückliegen, um so lebendiger werden. Ich weiß das von mir. Und ich bin hundert Jahre alter als
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