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0300 - Die Messermörder von Manhattan

0300 - Die Messermörder von Manhattan

Titel: 0300 - Die Messermörder von Manhattan
Autoren: Die Messermörder von Manhattan
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aber nach kurzer Zeit verließ. Seitdem hat man nichts mehr von ihm gehört.
    »Seine Eltern - Mark Millinor und Anny Millinor, geborene Walker - verbüßen zurzeit seiner Entlassung eine Strafe wegen schweren, bewaffneten Straßenraubs.«
    Sofort setzte ich mich mit der Stadtpolizei in Verbindung, aber dort war ein Jack Millinor unbekannt. Well, mir war er umso bekannter.
    Triumphierend, weil ich nun doch recht behalten hatte, legte ich meinem Freund das Schreiben vor.
    »Eine feine Familie«, meinte er. »Man müsste ausfindig machen, wo sich die Eltern dieses Jack Millinor aufhalten. Es ist doch wahrscheinlich, dass er mit ihnen in Verbindung steht oder sogar bei ihnen wohnt.«
    Diese Vermutung erwies sich als irrig.
    Das Ehepaar Millinor war nach der Verbüßung der Strafe nach San Franzisco verzogen, wo es ebenfalls bereits mehrere Male mit den Gesetzen in Konflikt gekommen war. Beide hielten sich, wie ein Telefongespräch mit der dortigen Polizei ergab, auch jetzt noch in dieser Stadt auf.
    Um acht Uhr fuhr Phil nach Greenwich Village, um die dortigen Maßnahmen zu überprüfen und um vor allem dafür zu sorgen, dass alles still, leise und unauffällig vor sich ging.
    Ich selbst konferierte noch einmal telefonisch mit der Stadtpolizei, und dann war eigentlich alles getan, was wir tun konnten.
    Um acht Uhr fünfzehn besuchte mich Neville.
    Er konnte es nicht lassen, immer wieder auf die Theorie zurückzukommen, dass man wenigstens eines der beiden Mädchen, Vilma oder Joyce, finden müsse. Das wäre des Rätsels Lösung.
    Ich ließ ihn reden und entschloss mich dann, meinem Freund zu folgen.
    Daraus wurde aber nichts.
    Telefon.
    »FBI, Cotton hier.«
    »Mister Cotton…«, klang es atemlos, »hier ist Vilma Gienmore. Sie wissen doch, wer ich bin?«
    »Gienmore?…«
    »Vilma…«
    Jetzt fiel der Groschen.
    »Larry Coles Mädchen aus dem Duncan’s Down?«
    »Ja, die bin ich. Ich habe schreckliche Angst. Ich kann nicht in Ihr Büro kommen, aber ich habe Ihre Adresse im Telefonbuch gefunden. Ich werde vor dem Haus auf Sie warten. Bitte beeilen Sie sich.«
    »Wollen Sie mir nicht sagen, was los ist, Vilma?«
    »Nein, nein! Machen Sie schnell.«
    Sie hatte eingehängt.
    »Ich glaube, Sie behalten recht, Neville«, sagte ich, »eines der Mädchen braucht Hilfe. Sie will vor meiner Haustür auf mich warten.«
    »Pass auf, Jerry. Es könnte sein, dass sie Giftzähne hat.«
    »Mag sein«, lachte ich, »aber ich lasse mich von keinem Mädchen beißen.«
    Ich beeilte mich.
    ***
    Als ich in der stillen Straße ankam, in der ich wohnte, war nichts von Vilma zu sehen. Ich fuhr zweimal auf und ab, zuckte die Achseln, zog den Schlüssel aus der Tasche und schloss die Haustür auf.
    In diesem Augenblick huschte etwas aus dem Dunkel auf mich zu und klammerte sich an mich.
    »Oh! Ich dachte schon, Sie kämen nicht.«
    Ich schloss die Tür. Im Schein der Lampe konnte ich sehen, dass ihr Gesicht bleich war, dass die Wangen eingefallen und die Augen übermäßig groß waren. Sie zitterte.
    »Ich wagte es nicht, unmittelbar vor dem Haus zu warten«, sagte sie atemlos. »Ich versteckte mich hier irgendwo.«
    Sie machte eine fahrige Handbewegung.
    »Können Sie gehen?«, fragte ich, denn sie hing schwer wie Blei in meinem Arm.
    »Ich kann, aber ich muss mich ausruhen und ich brauche einen Drink.«
    Wir fuhren im Lift hinauf, und ich musste sie stützen, bis wir die Wohnungstür erreicht hatten. Ich schloss auf und drehte den Schalter in der Diele. Dann waren wir drinnen.
    Ich fasste sie am Ellbogen und führte sie zum Wohnzimmer. Im gleichen Augenblick, in dem wir dieses betraten, flammte das Licht auf.
    Vilma schrie auf und klammerte sich erneut an mich. Sie klammerte sich so verzweifelt an meinen rechten Arm, dass ich diesen nicht freimachen konnte, um die 38er zu ziehen.
    Auf meinem besten Sessel thronte wie eine fette, indische Göttin die dicke Frau, die ich nun schon zwei Mal in Begleitung ihres ekelhaften Enkels und Vilmas gesehen hatte.
    Zu beiden Seiten der juwelenfunkelnden Alten standen zwei Männer, die Hüte auf dem Hinterkopf, Zigarette im Mundwinkel, Pistolen in den Händen.
    »Ich habe keine böse Absicht, Mister Cotton«, sagte die Alte. »Ich habe etwas mit Ihnen zu besprechen.«
    Ich machte mich von Vilma los und schob sie auf einen Stuhl. Sie vergrub das Gesicht in den Händen und schluchzte. Vorläufig konnte ich mich nicht um sie kümmern.
    Einer der beiden Gorillas kam auf mich zu, in der unmissverständlichen
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