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0300 - Die Messermörder von Manhattan

0300 - Die Messermörder von Manhattan

Titel: 0300 - Die Messermörder von Manhattan
Autoren: Die Messermörder von Manhattan
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herliefen.
    Ein Donnerschlag erschütterte das Gebäude. Die Treppe schwankte wie ein Schiff im Sturm, und von oben kam ein Regen von Steinen, Mörtel und Holzstücken herabgeprasselt.
    Jetzt kugelten wir alle gemeinsam hinunter, rafften uns im Hausflur auf und rannten hinaus. Ein paar Sekunden später sackte das morsche Gebäude mit dumpfem Knirschen und Poltern in sich zusammen.
    Die Douglas Housing Cy. hatte eine Menge Geld für Abbruchslöhne gespart.
    Ich hatte eine Schramme im Gesicht, und meine rechte Schulter schmerzte.
    Auch die anderen Kollegen hatten Kratzer und Prellungen erlitten, aber es war nicht der Rede wert.
    Die Fenster der gegenüberliegenden Häuser wurden hell, Köpfe reckten sich heraus, neugierige Stimmen riefen. Wir beeilten uns, aus der Gegend zu verschwinden.
    Die dicke, räudige Katze tat mir leid. Sie hatte uns das Leben gerettet und mit ihrem eigenen dafür bezahlt.
    Wir waren bis zur 86. Straße gekommen, als das Funkgerät summte.
    »Hallo, Hallo. G-man Cotton.«
    »Hallo, hier Cotton.«
    »Meldung vom Funkwagen 23, Standort Hubert Street, Greenwich Village. Alfonso Lopez, Eigentümer des Lokals El Mexikano, Hubert Street 83, in seinem Büro hinter dem Lokal erstochen und ausgeraubt. Täter ent kommen. Ende der Durchsage. Haben Sie verstanden?«
    Ich wiederholte, dann schaltete ich Rotlicht und Sirene ein.
    Am Times Square bogen wir in die Seventh Avenue und gingen mit quietschenden Reifen in die Kurve.
    Vor dem El Mexicano standen ein Streifenwagen der Stadtpolizei und der Mordkommission. Der Cop am Eingang salutierte und ließ uns passieren.
    Im Lokal standen einige verstörte Kellner, zwei Barfrauen und das Buffet-Personal herum. Die Gäste hatten das Feld geräumt. Im Office war die Mordkommission unter Lieutenant Crosswing fieberhaft an der Arbeit.
    Lopez, ein ältlicher, hagerer Mexikaner lag mit einem Dolchstich im Herzen neben dem umgestürzten Schreibtischsessel. In der rechten, herausgezogenen Schreibtischlade stand eine offene Stahlkassette, in der sich ein paar kleine Münzen befanden.
    »Was gibt es?«, fragte ich den Lieutenant.
    Der zuckte die Achseln.
    »Sie sehen es ja. Kein Mensch hat etwas gesehen oder gehört. Als Lopez sich längere Zeit nicht im Lokal hatte sehen lassen, ging die Buffettdame nach hinten, um ihn um Wechselgeld zu bitten. Sie kam herein, sah die Bescherung, schrie auf und fiel in Ohnmacht. Andere hatten den Schrei vernommen, liefen ihr nach und alarmierten uns. In der Stahlkassette pflegte Lopez stets größere Beträge aufzubewahren. Es wird behauptet, es seien mehrere tausend Dollar gewesen. Der Mörder kam durch den Hof, öffnete die Hintertür mit einem Nachschlüssel und muss hier hereingekommen sein. Lopez ahnte nichts Böses, sonst wäre er nicht sitzen geblieben. Außerdem trug er eine Pistole in der Tasche, die er bestimmt gebraucht hätte, wenn er auf einen Überfall gefasst gewesen wäre.«
    »Hat der Doktor feststellen können, wodurch die Wunde verursacht wurde?«, fragte Phil.
    »Es war ein langer, schmaler, scharfer Dolch«, sagte Doc Price. »An diese Art von Waffe dürften Sie sich ja in der Zwischenzeit gewöhnt haben.«
    Der Dolchmörder hat uns also ans andere Ende der Stadt bestellt, um uns zur Hölle zu schicken. Zu gleicher Zeit hatte er zu einem neuen Schlag ausgeholt, ohne dass wir ihn hätten daran hindern können.
    Nicht einmal mit seinen Fingerabdrücken war der Mörder vorsichtig. Sie fanden sich an der Hintertür und am Schreibtisch des Ermordeten. Es waren dieselben schmalen Finger, die auch einer Frau hätten gehören können.
    ***
    Zusammen mit Lieutenant Crosswing und Lieutenant Nikolas saßen wir noch zwei Stunden im Distriktgebäude, überlegten, schmiedeten Pläne, verwarfen sie wieder und einigten uns dann auf eine diesmal noch größer angelegte Aktion, durch die wir wenigstens die unmittelbar gefährdeten Inhaber von Bars, Restaurants und Vergnügungslokalen in Greenwich Village schützen wollten.
    Wir veranlassten, dass jeder Einzelne von ihnen eine vertrauliche Warnung bekam und dass in allen größeren Lokalen einer unserer Leute oder ein Detective der Stadtpolizei auf Posten war.
    »Wenn ihr so weitermacht, so wird es in Greenwich Village mehr Cops und Detectives geben als normale Menschen«, frotzelte Neville.
    »Wenn Sie uns einen besseren Rat geben können, so tun Sie das«, gab ich ärgerlich zurück.
    »Pass auf, Jerry. Ich will dir aus dem Schatz meiner Erfahrungen ein Körnchen zukommen lassen.
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