Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0300 - Die Messermörder von Manhattan

0300 - Die Messermörder von Manhattan

Titel: 0300 - Die Messermörder von Manhattan
Autoren: Die Messermörder von Manhattan
Vom Netzwerk:
hochgegangen. Er lautete:
    Lieber Jerry!
    Zuerst vielen Dank. Sie haben uns heute Nacht wunderbar geholfen. Natürlich wären wir auch ohne Sie mit den .dummen Jungen von den Cross Bones fertig geworden, aber es ist immer nett, die G-men auf seiner Seite zu haben. Zum Dank will ich Ihnen etwas erzählen. Die Cross Bones haben ihr Home in der 101. Street 230. Heute Abend um ein Uhr treffen sie sich dort. Sie brauchen nur die Falle zuschnappen zu lassen. Es grüßt Sie Ihr Freund.
    Anstatt der Unterschrift sah ich die mir bereits zur Genüge bekannten, gekreuzten Dolche.
    Das war genau die Bestätigung dessen, was ich mir überlegt hatte.
    Wenn die Angabe über den Versammlungsort der Cross Bones stimmte, so konnten wir die zwar schwer angeschlagene, aber immerhin noch intakte Gang vom Baum pflücken wie eine reife Pflaume. Ich nahm an, dass die Information stimmte. Es lag nur im Interesse dieses Kerls, sich die verhasste Konkurrenz endgültig vom Hals zu schaffen.
    Ich vergewisserte mich zuerst, wo das Haus 101. Street 230 war. Ich wusste natürlich, dass diese Straße die Grenze zwischen dem »weißen« Manhattan und dem »farbigen« Harlem bildet. Jenseits dieser Straße beginnt das Mexikaner-Südamerikaner und Puertoricaner-Viertel und je weiter man nach Nordosten kommt, umso dunkler werden die Hautfarben. Ich rief die zuständige Polizeistation an, die ich allerdings darauf hinwies, dass niemand versuchen sollte, das Grundstück zu betreten oder sich in augenfälliger Weise dort herumzutreiben.
    Schon zehn Minuten später hatte ich die Antwort. Das Haus 230 war ebenso wie seine Nachbarn zur Rechten und Linken alt und unbewohnt. Die Douglass Housing Cy., die bereits zwischen der Amsterdam und der Columbus Avenue in nächster Nachbarschaft einen großen, modernen Block errichtet hatte, hatte auch diese Häuser auf gekauft, um sie abzureißen.
    Diese Auskunft schien die Angabe des Briefes zu bestätigen. Leer stehende Häuser haben schon oft als Schlupfwinkel von Verbrecherorganisationen gedient.
    Ich traf also meine Maßnahmen. Ich mobilisierte fünfzig unserer Leute. Sie sollten den ganzen Komplex umstellen. Dann würden Phil und ich mit zehn Mann in das Haus eindringen und die Bande überraschen. Die Stadtpolizei hatte ich benachrichtigt und gebeten, bei der Station in der Amsterdam Avenue zwei Bereitschaftswagen mit je dreißig Cops zu stationieren, für den Fall, das wir Verstärkung brauchten.
    ***
    Der Tag verging viel zu langsam. Ab acht Uhr abends sah ich alle zehn Minuten auf die Uhr. Um zwölf Uhr verließen wir das Distriktsgebäude.
    Phil und ich benutzten meinen Jaguar, die anderen folgten in gehörigem Abstand in verschiedenen Wagen. Alle Wagen ließen wir am oberen Broadway und in den anliegenden Straßen stehen. Wir schlenderten, immer zu zweien und dreien, nach vorgefasstem Plan auf unser Ziel zu.
    Um ein Uhr zehn erhielt ich die Nachricht, dass der Ring geschlossen sei.
    Wir gingen die Straße hinauf. Ein Stück vor uns brannte eine einsame Laterne. Die Gebäude auf der rechten Seite waren dunkel. Es waren die verlassenen Häuser.
    Auf der linken Seite gab es noch einige erleuchtete Fenster. Es war kalt. Manchmal kam die Mondsichel zwischen den Wolken hervor.
    Aus einem der Häuser dröhnte ein Plattenspieler, Gelächter erscholl. Jetzt waren wir vor Nummer 230. Das Haus hatte einen Vorgarten, der jetzt vollkommen verwahrlost war. Es gab auch kein Gartentor. Wahrscheinlich war es gestohlen und als Schrott verkauft worden.
    Ein Schild an der Haustür kündigte an, dass Unbefugten das Betreten verboten sei.
    Nichts rührte sich. Die Pistole in der Rechten, die Taschenlampe in der Linken, standen wir und lauschten kurze Zeit.
    Die Haustür war unverschlossen.
    Wir standen im Flur.
    Wir durchsuchten das Haus, fanden jedoch nichts.
    Hatte uns der Kerl zum Besten gehalten? Ich konnte mir das nicht vorstellen.
    Vor der Flurtür des ersten Stocks hockte eine große, graue verwilderte Katze. Sie war augenblicklich wütend, weil wir in ihr Jagdrevier eindrangen.
    Sie zischte, machte kehrt und lief mit hocherhobenem Schwanz die Treppe zum zweiten Stock hinauf. Ich ließ den Strahl meiner Taschenlampe hinter ihr her wandern.
    Etwas blinkte auf - ein dünner Draht, quer über die Treppe gespannt - bevor sie den nächsten Absatz erreichte.
    Die Katze… dachte ich, sprang zurück und riss Phil und einen anderen Kollegen mit.
    Gemeinsam kugelten wir die Treppe hinunter, während die anderen hinter uns
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher