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0300 - Die Messermörder von Manhattan

0300 - Die Messermörder von Manhattan

Titel: 0300 - Die Messermörder von Manhattan
Autoren: Die Messermörder von Manhattan
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Neville an seinem Geigenkasten nestelte.
    Wir standen und warteten. Ich hätte etwas dafür gegeben, wenn ich ein Funkgerät gehabt hätte.
    »Mach die Beleuchtung aus. Gleich gibt es Zunder«, rief Neville über die Schulter zurück.
    Und der Wirt, dem das anscheinend nichts Neues war, reagierte blitzschnell. Nur vor einer Kneipe, dem Dance Floor One, war das Schild noch erleuchtet, noch ratterte die Music Box, noch ertönte Grölen und Gesang.
    Langsam schoben sich die Männer von den Straßenecken heran. Wir wussten nicht, was ihr Ziel war. Aber wir ahnten es.
    Sie waren bis auf zwanzig Schritt herangekommen, als jemand den Kopf aus der Tür der Kneipe steckte. So schnell, wie er erschien war, wurde er zurückgezogen. Die gesamte Beleuchtung verlöschte, das Grölen und Singen hörte schlagartig auf. Nur die Music Box spielte »Darling, my Honey…«
    Es klang gespenstisch.
    Dann ging es plötzlich los.
    Die Glasscheibe der Tür zersplitterte. Pistolen bellten, und eine MP ratterte. Die Männer stoben auseinander, und dann zuckten die Mündungsfeuer vieler Pistolen.
    Es war ein Hexensabbat.
    Ich merkte, wie Neville seine MP hob und legte die Hand auf seinen Arm.
    »Es ist zwecklos.«
    »Du hast recht, Jerry«, sagte er. »Sollen sich die Burschen gegenseitig ausknipsen.«
    Wir konnten nichts tun, als in Deckung bleiben und abwarten, während rings um uns Kugeln in die Häuserwände und Schaufensterscheiben schlugen, während Querschläger zwitscherten und Verwundete aufschrien oder röchelten.
    Die Bande in der Kneipe war im Vorteil. Sie hatte einigermaßen Deckung, während die Kerle auf der Straße dem Feuer schutzlos ausgesetzt waren. Sie zogen sich in einen Torbogen zurück. Aber das wüste Feuergefecht dauerte an.
    Jetzt fingen die Belagerten an, auch aus den Fenstern des ersten Stocks zu schießen. Es knatterte, heulte und pfiff.
    Sirenen jaulten. Sie kamen von allen Seiten. Sie jammerten und schrien, und dann flackerte das erste Rotlicht auf.
    »Hände hoch«, brüllte ein Cop, und die schwere Detonation der Colts erdröhnte.
    Jetzt war Neville nicht mehr zu halten.
    »Hände hoch, FBI!«, schmetterte er, und unmittelbar darauf ließ er die erste Garbe fliegen.
    Ein zweiter Streifenwagen raste heran und bremste, dass die Reifen schrien. Dann war der ganze Spuk plötzlich verschwunden. Kein Schuss fiel mehr.
    Nur eine Anzahl Verwundeter lag im Licht der Scheinwerfer auf der Straße.
    Neben mir stand, hoch aufgerichtet, der Reporter der Morning News, und sein Blitzlicht flammte ohne Unterbrechung auf.
    Die Cops kamen herangestürmt.
    ***
    Das Lokal war leer. Nur umgestoßene Tische, Stühle, zerbrochene Gläser und von Schüssen zerschmetterte Flaschen waren zu sehen. Den Wirt fanden wir im Keller, wohin er sich, samt seiner Frau, verkrochen hatte.
    Im ersten Stock wohnte eine dreiköpfige Familie, die angstschlotternd im Hinterzimmer saß. Sie erzählten, dass ein paar Gangster die Flurtür aufgebrochen hatten, um von den Fenstern aus auf die Straße zu flüchten.
    Jedenfalls war die ganze Bande beim Herannahen der Polizei geflüchtet. Es war zwecklos, sie durch die Hinterhöfe, Gänge und Gassen zu verfolgen.
    Auf der Straße lagen drei Tote und zwei Verwundete. Die beiden Verwundeten nahmen wir uns, als sie verbunden waren, vor.
    Sie gehörten Barney Legets Gang an, die beschlossen hatte, den Mord an ihren Anführer zu rächen. Sie hatten herausgefunden, dass die Konkurrenz-Gang im Dance Floor One Legets Tod zu feiern gedachte, und diese Gelegenheit wollten sie benutzen, um Leget zu rächen.
    Sie wussten nicht, wo die Gang ihr Home hatte und wer ihr Anführer war. Nur eines berichteten beide, nämlich, dass der Anführer am liebsten den Dolch gebrauchte.
    Die Cross Bones hatten eine empfindliche Schlappe erlitten.
    Um halb fünf war ich zu Hause. Neville war voller Wut losgezogen um, wie er sagte, seinen Kummer in Schnaps zu ersäufen.
    Ich rief Phil noch an, um ihn zu informieren. Diesmal meldete er sich. Er hatte so tief geschlafen, dass er meinen ersten Anruf nicht gehört hatte.
    Ich schlief bis zehn Uhr. Um elf war ich im Office. Auf meinem Schreibtisch lag ein Bericht des Erkennungsdienstes. Die Toten und Verwundeten waren alle registriert. Zwei der toten Gangster hatten schon früher der Cross Bones Gang angehört. Das war alles nichts Neues.
    Dann sah ich den Brief, der per Eilboten gekommen war.
    Ich kannte die Schrift.
    Als ich ihn gelesen hatte, wäre ich am liebsten vor Wut die Wände
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