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030 - Die mordende Anakonda

030 - Die mordende Anakonda

Titel: 030 - Die mordende Anakonda
Autoren: Larry Brent
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drehte
schwerfällig und mit ruckartiger Bewegung den Kopf auf die Seite. »Meine Beine
... sind mit einem Mal ... so schwer ...« Queshon bekam keinen Satz über die
Lippen, ohne abzusetzen. Sein Atem ging schwer. Wie ein Fisch auf dem Trockenen
schnappte er nach Luft. Und dann lachte er los, dass es durch den ganzen Wald
hallte. Rings musste in dieses Lachen einstimmen, obwohl es überhaupt keinen
Anlass gab.
    Queshon ging in die Knie. Er lachte noch immer.
    »Wenn mich meine Alte ... so sehen würde ... Joe ...« Er winkte mit einer
müden Bewegung ab und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. »Ich ahne
... fürchterliches, Joe ... Margie wird mich wieder einen Säufer schimpfen, der
Haus und Hof und ... ah ... es ist
zum Kotzen!« Die letzten Worte zumindest schienen ihm ernst zu sein. Er übergab
sich.
    Joe half seinem Freund auf die Beine, und er wäre dabei selbst fast
gestürzt.
    »Pudding in den Knien, was?«, maulte Queshon. Er sah ein bisschen
mitgenommen aus und schüttelte sich. »Du wirst auch nicht ... jünger ... Joe.
Deine Kräfte lassen nach.«
    Joe versuchte sich zu erinnern, worüber sie heute Abend gesprochen und was
sie eigentlich alles getrunken hatten. Es fiel ihm nicht ein. Ihm war, als ob
sein Gedächtnis nicht mehr funktionierte.
    Mühsam schleppten sich die Männer auf dem schmalen Weg zwischen den Bäumen
dahin. Der Nebel stieg zu ihren Füßen auf.
    Plötzlich verharrte Joe im Schritt. » Psst «,
sagte er völlig überflüssigerweise, und er blickte sich um.
    Patrick Queshon warf seinem Begleiter einen langen, musternden Blick zu.
    »Still sein, warum? Ich habe doch gar nichts gesagt.«
    »Trottel«, zischte Joe, während er seinen Blick kreisen ließ. »Da war doch
was!«
    »Ich habe nichts gehört.« Rings schloss für Sekunden die Augen; Queshon
verhielt sich nicht still.
    Dem Straßenbauarbeiter war es schließlich, als habe er sich doch getäuscht.
    Munter vor sich hinplappernd, taumelte Queshon vor ihm her. Zweige knackten
unter seinen Schritten, und – dann war da wieder das Rascheln ... Joe Rings
hörte es sofort. »Also doch! Da ist jemand!«
    »Du meinst – es geht uns jemand nach?« Patrick Queshons Stimme klang leise.
Er hatte die Augen aufgerissen, als hätte er Schwierigkeiten, seinen Begleiter
zu sehen.
    »Es wäre nicht ausgeschlossen. Auch auf Inishkea gibt es Wegelagerer, sonst
wäre die Polizei ja arbeitslos.«
    Queshon lachte. »Das wird ein Vogel sein, oder sonst ein Waldtier, das wir
... aus dem Schlaf geschreckt haben. Wir sind schließlich ... nicht gerade
leise.« Er unterbrach sich und fing fürchterlich an zu lachen. »Vielleicht ist
es auch meine Alte ... sie hat manchmal so komische Anwandlungen. Margie traue
ich zu, dass sie in der Nähe des Wirtshauses war und uns jetzt nachgeht. Dieses
Biest ...«
    Er spuckte auf den Boden. »Sie spioniert mir nach ...« Seine Augen
funkelten.
    »Unsinn!«
    »Hoho, du kennst Margie nicht. Sie ist ein Teufelsweib, Joe!« Queshon
redete sich in Rage. »Ich bin ein Idiot – ich hätte ihr etwas mitbringen sollen
... einen Brandy oder einen Scotch ... sie liebt einen Highland Malt Whisky
ganz besonders. Wir gehen noch einmal zurück zu McBratt. Der freut sich über
das zusätzliche Geschäft. Ich habe ... auf dem Regal hinter der Theke einen
siebenjährigen Highland stehen sehen. Moment ...« Er sprach plötzlich völlig
unsinniges Zeug zusammen, und beide vergaßen, dass sie eigentlich durch das
Rascheln im Unterholz auf die Frau von Queshon gekommen waren.
    Der Bauer kramte in seinen Taschen herum. Münzen klapperten in seinen
Händen. »Ich glaube ... das Kleingeld reicht nicht mehr. Du musst ... mir etwas
ausleihen, Joe ...«
    »Unsinn, wir gehen nicht mehr zurück!« Joe Rings packte Queshon am Arm und
wollte ihn mit sich ziehen. Doch der Bauer setzte ihm plötzlich Widerstand
entgegen. Mit einer beinahe groben Bewegung riss er sich los.
    »Ich bringe Margie eine Flasche mit, und damit basta ...« Ehe Joe ihn davon
abhalten konnte, wankte er davon und wurde von der Dunkelheit und den wabernden
Nebelschleiern aufgenommen.
    »... es ist doch unsinnig, was du tust, Patrick.« Rings wankte ein paar
Schritte nach vorn. »McBratt schläft doch längst. Du kannst ihn doch nicht
wieder aus dem Bett jagen ...«
    »Ich kann ...«, hallte es aus der Ferne dumpf und lallend an sein Ohr.
»Geschäft ist Geschäft ... Joe ... und Margie freut sich ... gut, dass ich noch
daran denke ...« Die Stimme wurde immer leiser, und
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