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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett
Autoren: 2 Romane
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bin ich wütend auf mich selbst.“
    „Warum?“
    „Warum?“, echote Sylvie bitter. „Weil ich mich wieder so dumm benommen habe.
    Schon zweimal habe ich mich selbst erniedrigt, um die Dinge zwischen uns wieder zu richten. Aber ich sehe gar nicht ein, das noch länger zu tun! Es ist an dir, mich zu umwerben.“
    „Das weiß ich, und deshalb kann ich nicht einmal auf bedauerliche Ignoranz plädieren und sagen, ich wüsste es nicht“, sagte er.
    „Nun, du könntest auf bedauerliche Arroganz plädieren und sagen, dass du zu herablassend dafür bist“, gab Sylvie lachend zurück.
    „Das ist wahr“, sagte er schmunzelnd. „Die Krankheit ist nicht sehr ernst, Liebes, ich bin sicher, du kannst sie heilen.“
    Forschend glitten seine Blicke über ihr Gesicht, schwelgten im Geschenk ihrer Anwesenheit. Obwohl sie zutiefst verlegen war, von ihm entdeckt worden zu sein, blickte sie ihn unverwandt an.
    „Es war mutig von dir hierherzukommen, und auch dumm, aber jede mutige Handlung erfordert es, Risiken einzugehen.“ Er wischte mit der Fingerspitze eine Träne von ihren Wangen. „Du hast mich beschämt. Heute Nachmittag wäre ich beinahe zu dir gekommen, aber mein verfluchter Stolz hat mich davon abgehalten.
    Jetzt bist du hier, und ich möchte, dass du bleibst, damit ich mit dir reden ... und dich umwerben kann.“
    Mit strahlenden Augen sah sie ihn an, ihr Gesicht brannte ob der Leidenschaft, die sie in seinem Blick las. Er neigte den Kopf, und einen quälend verzauberten Augenblick war sie sich sicher, er wollte sie küssen. Er zog sie in seinen Bann.
    Unwillkürlich neigte sie sich zu ihm, worauf er sich abrupt aufrichtete, als ob ihm unvermittelt bewusst geworden war, dass sie von allen Dienstboten, die vielleicht versucht waren, ihnen nachzuspionieren, leicht beobachtet werden konnten.
    „Bleibst du bei mir“?, fragte er rau.
    Sylvie nickte. Dann räusperte sie sich und sagte heiter: „Ich kann natürlich nicht lange bleiben, denn man wird mich vermissen, und wenn das geschieht, wird die Hölle losbrechen.“
    „Komm in die Bibliothek. Sie ist am anderen Ende der Halle. Ich habe dort am Kamin gesessen, als du kamst.“
    Gemeinsam betraten sie das Zimmer, und Adam geleitete Sylvie über das Eichenparkett zu einem Sofa beim Kamin. Den Fuß auf das Funkengitter gestellt, sah er sie an. „Warum warst du dir so sicher, ich sei bei Lady Burdett?“
    Sylvie ahnte, dass die Erwähnung der Dame ihre Rolle in seinem Leben klarstellen sollte. Sie tat ihm den Gefallen nur allzu gern, denn sie wollte absolut aufrichtig zu ihm sein und ihn wissen lassen, wie sie fühlte. „Man sagt, sie sei deine Mätresse.
    Warum also solltest du ihrem Konzertabend fernbleiben?“
    „Deborah ist nichts weiter als eine gute Freundin ... mehr nicht. Ungefähr in der gleichen Weise, wie ich hoffe, dass John Vance inzwischen nur dein Freund ist ... und mehr nicht.“
    „John war nie mehr als ein guter Freund“, sagte Sylvie mit belegter Stimme. „Ich liebe ihn ... aber nicht in romantischem Sinne. Als wir im George and Dragon übernachteten, hat er mich mit Respekt und Fürsorge behandelt. Wir haben uns ein oder zweimal geküsst, aber er hat nie versucht, mich zu verführen. Ich habe ihm immer völlig vertraut. Und ich hätte lieber ihn zum Gatten gehabt als Hugo Robinson.“
    „Ich bin ihm sehr dankbar, dass er sich so gut um dich gekümmert hat“, sagte Adam.
    „Ich schulde ihm sehr viel.“
    „Du bist doch nicht mehr eifersüchtig auf ihn?“, fragte Sylvie und schaute ihn forschend an.
    Adam lächelte schief, ehe er verlegen den Blick senkte und dem Kamingitter einen leichten Tritt versetzte. „Ich fürchte, daran hat sich nichts geändert, immerhin liebst du ihn.“
    Sylvie stand langsam auf und ging zu ihm hinüber. Im Feuerschein der flackernden Scheite glänzte ihr Haar golden. Schüchtern sagte sie: „Du bist älter als ich, also solltest du es zuerst sagen. Außerdem nehme ich an, dass es für dich nicht das erste Mal ist.“

    Adam hob die Hand und umfasste mit unendlicher Zärtlichkeit ihre Wange, dann zog er sie zu sich. „Ich liebe dich, Sylvie Meredith. Du besänftigst meine Seele und verbesserst meinen Charakter, und du wirst mir rundum guttun. Aber in einem irrst du dich. Ich habe diese Worte noch nie zuvor geäußert. Nie zuvor fühlte ich mich auch nur im Entferntesten versucht, sie zu sagen.“
    Sylvie schlang ungestüm die Arme um ihn und schmiegte sich an ihn. „Und ich liebe dich mit Leidenschaft und
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