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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett
Autoren: 2 Romane
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aus tiefstem Herzen.“
    Er strich durch ihr Haar und genoss das Gefühl, dass ihr Kopf an seiner Brust ruhte.
    „Ich habe noch nicht alles gesagt, was ich dir sagen muss, Sylvie. Ich hätte dir schon vor Wochen meine Liebe gestehen können, aber ... Ich fürchtete, wenn du erst mehr über mich erfährst, wirst du mich vielleicht verachten. Du weißt nicht, warum mein Bruder mich hasst, nicht wahr?“
    Sylvie schüttelte den Kopf. „Ist es denn wichtig?“, fragte sie leise.
    „Ja, es ist wichtig“, sagte Adam mit belegter Stimme, während er über die seidenweiche Haut ihres Nackens strich. Abrupt schob er sie ein wenig weg, so als fiele es ihm schwer, sich von ihr zu lösen. „Gestern sagtest du, ich sei ein guter Mensch. Das stimmt nicht, Sylvie. Ich bin durch und durch ein Townsend mit all ihren Lastern. Ich habe zu viel getrunken, gespielt und mich mit zu vielen Frauen abgegeben, weil ich keinen Grund darin sah, mir auch nur ein einziges Vergnügen zu versagen.“ Er hielt inne und schloss die Augen einen kurzen Augenblick, um ihrem unschuldigen, vertrauensvollen Blick zu entgehen. „Theresa war meine Mätresse, bevor sie Jakes Gemahlin wurde. Mein Bruder hasst mich, weil sie auch nach ihrer Hochzeit meine Mätresse war.“
    Sylvie schaute ihn ungläubig an. Es dauerte einen Augenblick, bis sie ihre Sprache wiedergefunden hatte. „Du hast deinem eigenen Bruder Hörner aufgesetzt?“, fragte sie fassungslos.
    Adam straffte die Schultern. Seine niedergeschlagene Miene verriet, dass er Angst hatte, sie würde ihn nun verabscheuen. Schließlich sagte er: „Sie waren etwa ein Jahr verheiratet, als Theresa eines Abends zu mir kam, um mir mitzuteilen, dass Jake im Kampf gefallen war. Ich habe ehrlich geglaubt, er sei gestorben, aber das ist eine armselige Entschuldigung. Ich hätte ihn wenigstens zuerst respektvoll beerdigen sollen, bevor ich mir mit seiner Witwe das Bett teilte. Ich werde nicht vorgeben, dass unsere Tat von Zuneigung oder Liebe geprägt war. Ich kann nicht einmal behaupten, dass wir uns gegenseitig für den erlittenen Verlust trösten wollten ... Es steckte nichts weiter dahinter als pure Begierde.“
    Sylvie schaute ihn an, sah, wie die Selbstverachtung seine Miene zu einer Maske hatte erstarren lassen. Sie hätte ebenfalls Abscheu empfinden sollen, doch sie war allein von dem überwältigenden Wunsch erfüllt, ihn zu trösten. „Deswegen bist du kein schlechter Mensch, Adam ... nicht, wenn du ernsthaft geglaubt hast, dass dein Bruder tot war“, sagte sie sanft. „Keiner von uns ist vollkommen, und wir alle machen Fehler. Ich habe auch oft unter einem schlechten Gewissen gelitten, viel zu oft, und all mein Handeln war selbstsüchtig gewesen, und dabei habe ich die Menschen verletzt, die ich liebe.“ Sie schaute ihn ernst an. „Was geschah, als du herausfandest, dass Jake noch lebte? War Theresa da immer noch deine Mätresse?“
    „Nein! Ich hatte mich längst von ihr getrennt und inständig gehofft, Jake würde nie davon erfahren“, gab er zu.
    „Aber er hörte den Klatsch?“
    „Theresa hat ihm selbst davon erzählt. Sie fühlte sich abgestoßen von Jakes schwerer Verwundung. Sie bat mich, ihr ein eigenes Haus zur Verfügung zu stellen und ihr meinen Schutz zu geben. Diesen Wunsch hegt sie noch immer. Sie würde Jake gleich morgen verlassen, wenn ich ihn ihr gewährte.“
    „Deshalb bist du ihr ins George and Dragon gefolgt und hast sie nach Hause geholt.
    Du versuchst immer noch, den Verrat an deinem Bruder wiedergutzumachen.“
    Adam nickte. „Es ist nicht das erste Mal, dass ich es getan habe, aber es war gewiss das letzte Mal.“
    „Und all diese Laster der Townsends, von denen du erzähltest, hast du ihnen völlig entsagt?“, fragte Sylvie freundlich, aber bestimmt.
    „Das hängt zum größten Teil davon ab, ob du dich einverstanden erklärst, mich zu heiraten, Sylvie. Wenn du mich nicht herumkommandierst und zu besserem Benehmen ermahnst, werde ich bestimmt in alte Muster zurückfallen.“
    Ein Lächeln zeigte sich auf ihren Lippen. „Mach keine Scherze!“, bat sie. „Mir war es ernst mit dem, was ich sagte. Ich will einen Gatten, der loyal und treu ist, sonst ist Liebe so ... so sinnlos.“
    „Seit ich dich im George and Dragon sah, beherrschst du ständig meine Gedanken.
    Ich habe mich geändert, mein Leben, nur um dir nahe sein zu können. So gern ich meinen zukünftigen Patensohn auch kennenlernen wollte, ich kam in Wahrheit nach Hertfordshire um dich zu sehen,
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