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0298a - Mörderfalle in Manhattan

0298a - Mörderfalle in Manhattan

Titel: 0298a - Mörderfalle in Manhattan
Autoren: Mörderfalle in Manhattan
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nickte.
    Ich wandte mich an den Piloten und bat ihn, scharf nach Osten abzubiegen und den nächsten Bergzug zu umfliegen Dann nahm ich mir die Karte vor, die ich vor meinem Abflug noch eingesteckt hatte.
    Auf der Spezialkarte verfolgte ich den Verlauf der Straße, die quer durch die Catskill Mountains lief. Die nfichste Abzweigung war erst nach fünf Meilen. Von dort bis zur Blockhütte der Gangster waren es dann nochmals rund drei Meilen, die durch ein dichtes Waldgebiet führten.
    Mit meinem Bleistift markierte ich die Stelle, wo nach Angaben von Harvey die einsame Hütte liegen mußte. Sie lag ungefähr eine halbe Meile von der Straße entfernt. Eine Abzweigung war in meiner Karte nicht eingezeichnet.
    Ich gab dem Piloten die entsprechende Anweisung. Wir zogen dicht über die Baumwipfel weg.
    Dann sah ich die Schneise. Ich ließ den Piloten stoppen und genau darüber auf der Stelle schweben.
    »Da komme ich nicht ‘runter«, wandte der Pilot ein. »Viel zuwenig Platz.«
    »An der Zufahrt schaffen wir es dann auch nicht«, brummte Phil. »Da stehen die Bäume ja so dicht, daß man an manchen Stellen den Weg noch nicht einmal mehr sehen kann.«
    »Wir müssen aber ‘runter«, verlangte ich von dem Piloten. »Direkt vor dem Blockhaus auf der Lichtung müßte es doch zu schaffen sein.«
    »Unmöglich, Sir«, protestierte er. »Wenn wir mit einem der Flügel gegen einen Ast schlagen, dann ist es aus.«
    »Haben Sie eine lange Strickleiter an Bord?«
    Der Pilot nickte und bemühte sich krampfhaft, den Helikopter möglichst auf der Stelle zu halten. Trotzdem schwankte der Apparat wie ein kleiner Fischkutter bei Windstärke acht.
    »Hab‘ ich. Aber es ist sehr riskant, Sir. Stellen Sie es sich nicht so einfach vor. Ein geübter Mann würde es vielleicht schaffen…«
    »… dann schaffen wir es auch«, sagte ich zuversichtlich und ließ mir dann genau erklären, was wir zu tun hatten.
    Als die Ausstiegluke offen war und ich mich hinausbeugte, war ich zuerst doch nicht mehr so fest davon überzeugt, daß die Sache so einfach sei. Obwohl sich der Pilot bemühte, die Maschine zu halten, pendelte sie in der Luft doch hin und her und sackte hin und wieder sogar ein Stück ab bis in die gefährliche Nähe der obersten Baumgipfel.
    Wir ließen die lange Strickleiter mit einem Nylonseil ab. Die Strickleiter schwankte stark hin und her.
    Ich gab dem Piloten die Anweisung, sofort zu verschwinden, nachdem er uns abgesetzt hatte. Dann drehte ich mich um und ließ mich aus der Ausstiegluke gleiten.
    Einen Augenblick hing ich frei an den Haltegriffen, bis ich mit meinem rechten Fuß die Strickleiter erwischt hatte. Dieses erste Stück war das schwierigste. Die riesigen Flügel des Helikopters bewegten die Luft stark. Ich brachte meinen zweiten Fuß auf die Sprosse der Leiter. Ich probierte zuerst vorsichtig. Als ich merkte, daß ich einen festen Halt hatte, ließ ich mit einer Hand den Haltegriff los und ließ mich ab.
    Von festem Halt konnte natürlich keine Rede sein. Ich schwankte mit der Leiter wie ein großes Pendel hin und her. Je weiter ich nach unten kam, um so größer wurde der Ausschlag.
    Die dünnen Nylonsprossen der Leiter waren nicht starr, sondern gaben nach, und dadurch schnitten sie besonders stark ein. Meine Hände und Füße schmerzten wie verrückt, und ich fürchtete, jeden Augenblick einen Krampf zu kriegen, der mir sehr gefährlich werden könnte.
    Ich ließ mich weiter ab. In geringer Entfernung unter mir sah ich die Blockhütte, die aus unbehauenen, gleichmäßig starken Baumstämmen errichtet war. Dicht an der Hütte vorbei lief ein kleiner Bach, den wir von oben nicht gesehen hatten. Die Zufahrt entpuppte sich als grasbewachsener Waldweg, der gerade so breit war, daß man mit einem Wagen dort fahren konnte. Plötzlich stieß mein Fuß ins Leere.
    Ich mußte springen.
    Ich kam einigermaßen auf dem Boden auf, ging in die Hocke und ließ mich dann wie ein Fallschirmspringer über die Schulter abrollen. In meinem rechten Fuß spürte ich einen starken Schmerz. Als ich mich aufrappelte, konnte ich kaum auftreten.
    Phil kletterte schnell, aber vorsichtig bis zur letzten Sprosse ab. Dann ließ er sich fallen.
    Kurze Augenblicke, nachdem Phil gut zu Boden gekommen war, wurde die Leiter eingezogen und dann verschwand der Hubschrauber.
    Phil wollte zu dem Blockhaus hinüber. Ich hielt ihn am Arm zurück.
    »Wir dürfen nicht zu viel rumlaufen, Phil. Wagen der Spuren. Wenn White sie sieht, ist unsere ganze
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