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0298a - Mörderfalle in Manhattan

0298a - Mörderfalle in Manhattan

Titel: 0298a - Mörderfalle in Manhattan
Autoren: Mörderfalle in Manhattan
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einen Stuhles lagen die durchschnittenen Stücke von starken Stricken. Am zweiten Stuhl hingen die Enden an den beiden Querverstrebungen herab. Auf diesem Stuhl mußte der Junge gefesselt gewesen sein.
    Neben diesem zweiten Stuhl fand ich dann auch das kleine Spielzeugauto. Beide müßten noch im Hause sein! dachte ich.
    Ich huschte in die Diele und von dort zu der gegenüberliegenden Tür. Mit aller Vorsicht öffnete ich die Tür und hechtete dann in den Raum.
    Während Phil mir folgte, horchte ich angestrengt.
    Ich wollte gerade zu Phil hinüberschauen, als ich ein Geräusch hörte.
    »Stop! Hands up!« bellte hinter mit eine Stimme auf.
    Der scharfe Befehl ließ mich zu einer Salzsäule erstarren. In einer solchen Situation gab es nur eine Möglichkeit: Man mußte gehorchen. Ich wußte genau, daß jeder Widerstand sinnlos war. Ich würde schneller eine Kugel in meinem Kopf haben, als meine Smith and Wesson hochreißen können.
    »Keine falsche Bewegung«, befahl die Stimme weiter. »Werft eure Kanonen auf den Boden.«
    Ich legte den Sicherungshebel herum, bevor ich meine Smith and Wesson so auf den Griff fallen ließ, daß der Waffe nichts passieren konnte. Fast im gleichen Augenblick hörte ich neben mir das metallische Geräusch, mit dem mein Freund Phil seine Pistole ebenfalls auf den Boden fallen ließ.
    Hinter uns ertönte ein zufriedenes Grunzen, und dann kam wieder die scharfe Stimme.
    »Dreht euch gleichzeitig um. Ich rate euch, macht keine falsche Bewegung. Versucht auch keinen Trick. Und denkt daran, daß ich sehr nervös bin. Also los!«
    Genau auf Kommando drehte ich mich um. Nach einer halben Drehung sah ich, daß Phil genauso mechanisch herumging wie ich.
    Und dann sah ich Pat Bone.
    Der schwarze Schnurrbart in seinem bleichen Gesicht gab dem Gangsterboß ein heimtückisches Aussehen.
    Er stand genau in der gegenüberliegenden Tür und hatte in jeder Hand eine Pistole.
    Die ganze Haltung des Gangsters verriet einem Kenner, daß er gewohnt war, beidhändig zu schießen.
    Die Waffen hatte der Gangster so auf uns gerichtet, daß er nur abzudrücken brauchte, um Phil und mir genau in die Brust zu schießen.
    Pat Bone bugsierte uns in das Zimmer, in dem nur ein Bett, ein Schrank und ein Stuhl standen. Der Gangsterboß zwang uns, mit erhobenen Armen an die Wand zu treten und hielt uns die ganze Zeit mit seinen Pistolen in Schach.
    »Was wollt ihr hier?« fauchte er uns an und belauerte uns mit mißtrauischen Blicken.
    »Wir wollen Sie verhaften! Wir sind G-men, Bone«, sagte ich und beobachtete mit Genugtuung, daß der Gangsterboß noch eine Spur bleicher wurde. »Wir haben einen Haftbefehl für Sie. Das Spiel ist aus! Liefern Sie die Frau und den Jungen aus!«
    Pat Bone stieß einen überraschten Pfiff aus und kaute dann auf den Spitzen seines Schnurrbartes. »Daher weht der Wind also«, murmelte er dann mit heiserer Stimme. »Aber ihr sollt euch getäuscht haben. So leichtes Spiel habt ihr mit mir nicht.«
    »Seien Sie kein Narr, Bone«, warnte ich den Gangsterboß. »Wie wollen Sie hier lebend ‘rauskommen?«
    »Ich brauche bloß zweimal auf den Abzug drücken«, sagte Pat Bone und verzog sein Gesicht zu einem schiefen Grinsen.
    »Sie werden nicht weit kommen, Bone. Das ganze Gelände ist umstellt.«
    »Ihr könnt mir viel erzählen«, höhnte der Gangster. »Kein Mensch ist draußen, das hab‘ ich eben selbst gesehen.«
    »Glauben Sie vielleicht, meine Kollegen würden so auffällig ‘rumlaufen, daß man schon aus ‘ner Entfernung von zwei Meilen merkt, daß es G-men sind? Auf der anderen Straßenseite steht ein Möbelwagen. Da drin sind allein fünf Kollegen.«
    »Bluff! Ein fauler Trick!« fauchte der Gangster. »Ihr wollt mich ablenken und…«
    Pat Bone brach mitten im Satz ab. Ich sah die Angst in seinen Augen flackern. Diese Angst konnte unser Bundesgenosse sein, aber auch unser Verderben. Wenn der Gangster die Nerven verlor, würde er zweimal abdrücken, und dann war es aus.
    Ich überlegte, wie ich den Gangster hinhalten könnte.
    Mein Freund Phil hatte zuerst eine Idee.
    »Hier in meiner Brusttasche habe ich ein Funkgerät, Bone«, sagte mein Freund. »Das werde ich jetzt einschalten und meinen Kollegen in dem Möbelwagen den Befehl geben, auszusteigen.«
    »Keine Bewegung! Keinen faulen Trick!« kreischte Pat Bone.
    »Wenn wir uns nicht bald melden, dann stürmen unsere Kollegen das Haus«, warnte ich Pat Bone.
    Der Gangster überlegte einen kurzen Augenblick und befahl dann: »Los! Dreht
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