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0292 - Das Signal stand auf Mord

0292 - Das Signal stand auf Mord

Titel: 0292 - Das Signal stand auf Mord
Autoren: Das Signal stand auf Mord
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und sein Körper rutschte auf uns zu, riß uns ein paar Stufen mit hinunter, bevor wir ihn halten konnten. Ich tastete nach dem Gesicht und fühlte, daß es blutüberströmt war. Eine unserer Kugeln hatte ihn in den Kopf getroffen. Er mußte auf der Stelle tot gewesen sein.
    Wir schoben den Körper zur Seite.
    »Die anderen«, knurrte ich. »Ich hoffe immer noch, daß sie Vernunft annehmen.«
    Ein Hustenanfall erstickte die Worte in meiner Kehle. Das Tränengas drang in Schwaden jetzt auch die Treppe hinunter.
    Phil stülpte sich die Gasmaske über. Ich war im Begriffe, das ebenfalls zu tun, als wieder Glas klirrte.
    Gleich darauf schrien Stimmen draußen auf der Straße. Ich hörte Wortfetzen.
    »Hände hoch! — Stehenbleiben!«
    Dann fielen Schüsse, und ein Mann schrie auf.
    Phil riß sich die Maske noch einmal herunter.
    »Der zweite scheint versucht zu haben, aus dem Fenster zu entkommen!«
    »Nach meiner Rechnung müssen noch zwei Kerle oben stecken. Komm!«
    Im Schutze der Gasmasken drangen wir in das Restaurant ein, aber wir fanden niemanden mehr.
    Ein paar Dollarnoten flatterten über den Fußboden. Das war alles.
    ***
    Der Mann, den wir auf der Treppe hatten erschießen müssen, war Alger. Erst jetzt, da er tot war, erfuhren wir seinen vollständigen Namen. Er hieß Alger Rood.
    Der andere, Jack, dessen vollständiger Name Jack Bassom lautete, hatte in letzter Verzweiflung versucht, durch einen Sprung aus dem ersten Stock zu entkommen, trotz des grellen Scheinwerferlichts. Die Cops schossen auf ihn, aber er lebte, wenn er auch sehr schwer verletzt war.
    Warum die beiden Gangster nicht sofort zu Fuß geflohen waren, als sie einsehen mußten, daß sie mit dem Wagen nicht mehr weiterkamen, stellte sich heraus, als wir ihre Kleider durchsuchten. Sie hatten sich alle Taschen derart vollgestopft, daß sie darüber die entscheidenden Minuten verloren.
    ***
    Ich muß leider sagen, daß auch wir nie bis ins letzte klären konnten, was sich zwischen dem Tod der Brüder Asturro und dem Ende im Shatwood-Bad an der Rockaway Beach abspielte, denn die wichtigsten Beteiligten an dem Drama, Eve Sander, Shetley Morton und Carlo Renzo, waren tot, und die Aussagen von Jack Bassom und den noch lebenden Mitgliedern der Ruff-Bande — Luigi Ragullio, Dan Tuzzo und Serge Malesso — vermochten die Lücken nur unvollkommen zu füllen. Übrigens erwischten wir Tuzzo und Malesso erst zwei Tage später, als sie versuchten, sich im Hafen an Bord eines Südamerikaschiffes zu mogeln. Sie waren dabeigewesen, als Jack und Alger Eve Sander und Shetley Morton über den Geldsäcken töteten, die die Frau, der Mann und Carlo Renzo geraubt hatten. Bassom und Rood hatten ihnen die Taschen voller Dollars gestopft und sie losgejagt, weil sie den Platz im Cadillac für das geraubte Geld brauchten… aber ich glaube, ich berichte besser der Reihe nach.
    Jack Bassom, der Mann mit der Narbe am Kinn, Alger Rood und Robert Ruff hatten sich zusammengefunden, um eine Racket-Bande aufzuziehen, von deren Ertrag alle drei gut und angenehm leben konnten. Sie hatten sich einen Bezirk des Italienerviertels ausgesucht, und da Ruff der einzige unter ihnen von italienischer Herkunft war, hatte er die unmittelbare Führung der Gang übernommen. Die drei Gangster wußten, daß sie leichtes Spiel haben würden, .wenn sie ihren Verein als einen Teil der »Mafia« ausgaben. Sie taten es mit Erfolg, und Bassom und Rood spielten die geheimnisvollen Bosse, und in einem gewissen Sinne waren sie es auch, da Ruff ihnen an Entschlossenheit und Brutalität unterlegen war.
    Zur Ruff-Gang stießen nach und nach die Mitglieder, unter denen die Asturro-Brüder und Carlo Renzo waren. Sam Asturro gelang es eines Tages, die Verbindung zu Hasting, dem Angestellten der GMT Company, herzustellen, und damit entstand in der Bande der Plan, statt des mühseligen Racket-Geschäftes einen großen Coup zu landen. Von diesem Plan wußten Ruff, Bassom, Rood, die Asturro-Brüder und Renzo, der inzwischen so etwas wie die rechte Hand von Robert Ruff geworden war.
    Von dem Augenblick an, da wir uns mit Carlo Renzo beschäftigen müssen, sind wir auf Vermutungen angewiesen. Irgendwann muß jedenfalls Renzo sich entschlossen haben, den großen Raubzug nicht in Ruffs Gang mitzumachen, sondern auf eigene Faust durchzuführen. Selbstverständlich brauchte er dazu Helfer, aber sein Anteil wäre sicherlich viel größer gewesen als im Rahmen der Ruff-Gang.
    Seit wann er Shetley Morton und Eve Sander
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