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0292 - Das Signal stand auf Mord

0292 - Das Signal stand auf Mord

Titel: 0292 - Das Signal stand auf Mord
Autoren: Das Signal stand auf Mord
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Gangster zu einem der Wochenendhäuser gebracht hatten, wie sie zu Hunderten auf den Felsen oberhalb von Rockaway-Beach errichtet worden sind. Die meisten von ihnen gehören einer großen Gesellschaft, die sie für ein Wochenende an erholungsbedürftige New Yorker vermietet. Es war eine Kleinigkeit für die Gangster, sich ein solches Haus unter irgendeinem Vorwand zu verschaffen.
    Während ich, gefolgt von den beiden Gang-Bossen, auf das Haus zuging, dessen Umrisse sich gegen den Nachthimmel abzeichneten, wurde die Tür geöffnet. Ein gelber Lichtschein fiel heraus, und ich sah die Umrisse eines Mannes.
    »Wir sind es, Carlo!« rief Alger leise. Als ich vor dem Mann stand, erkannte ich ihn. Es war Carlo Renzo, der erste Gangster der Ruff-Gang, mit dem ich aneinandergeraten war. Ich sah sein Gesicht im gelben Lichtschein, und ich stellte mit Erstaunen fest, daß das blanke Entsetzen in seinem Gesicht stand.
    Ein Stoß von Jacks Faust beförderte mich an Renzo vorbei ins Innere des Hauses.
    ***
    Schade, daß ich nicht zusammen mit einem halben Dutzend G-men hergekommen war. Die Cops von New York hätten sich schenken können, nach den Gangstern der Ruff-Bande Ausschau zu halten. Sie waren samt und sonders in dem einzigen Raum des Wochenendhauses versammelt: Luigi Ragullio, mit dem ich mich in Ruffs Wohnung herumgeschlagen hatte, Dan Tuzzo, der Ruffs zweiter Leibwächter gewesen war, und Serge Malesso, ein breiter und dicklicher Bursche.
    Praktisch bestand das Wochenendhaus aus einem großen Raum. Ein Vorhang trennte die Kochnische ab. Die Gesamteinrichtung stammte aus einem Einheitspreisgeschäft, .billige Sessel, glatte, einfache Möbel und entlang der Wände Doppelschlafcouches, auf denen im Normalfall kinderreiche Familien ihre Sprößlinge zur Ruhe betteten, und die jetzt von den Gangstern benutzt wurden.
    Jacks Faustooß hatte mich bis in die Zimmermitte befördert. Er selbst blieb neben der Tür stehen und zog sie ins Schloß. Neben ihm standen Alger und Carlo Renzo. Die anderen drei Gangster, Ragullio, Tuzzo und Malesso, hatten offenbar am Tisch gesessen und gepokert. Sie schoben die Karten zusammen.
    Sechs Augenpaare starrten mich an, aber nur Jack und Alger hielten Pistolen in den Händen.
    Ich blickte in sechs steinerne Gesichter. — Nein, diese Bezeichnung traf nur für fünf der Ganovenvisagen zu, denn Renzos Gesicht verriet deutlich die Erregung, die den Mann schüttelte. Seine Augen flackerten. Er preßte die Lippen zusammen. Seine Finger öffneten und schlossen sich in einer Geste höchster Nervosität.
    Jack brach das Schweigen.
    »Du wirst uns jetzt ein paar Fragen beantworten, G-man«, sagte er. »Es hängt von der Art deiner Antworten ab, ob wir dich laufenlassen, oder ob wir dich in den Atlantik werfen, selbstverständlich mit genug Blei im Körper, daß nichts von dir je w'ieder an die Oberfläche kommt. Willst du antworten?«
    »Das hängt von den Fragen ab.«
    »Wer hat den Überfall auf den Geldtransport durchgeführt?«
    Ich bekam es fertig, ein wenig zu grinsen.
    »Im großen und ganzen gesehen ist das FBI der Ansicht, daß Robert Ruff das Ding gedreht hat, allerdings behauptete Ruff bei seinem letzten Gespräch mit mir steif und fest, er hätte nichts damit zu tun. Ich weiß nicht, ob er die Wahrheit sagte. Jedenfalls hatte er nicht mehr als ein paar hundert Dollar in der Tasche, als er fünf Minuten später auf der Straße lag.«
    »Warum kam Ruff zu dir?«
    »Er hielt mir seine Pistole aus dem gleichen Grund unter die Nase, aus dem ihr euch so viel Mühe gemacht habt. Er wollte Gewißheit haben. Ich fürchte, Gewißheit konnte er sich auch nicht bei ' mir holen, aber immerhin festigte sich bei ihm die Meinung, daß er für andere den Kopf hinhalten sollte. Als er ging, war er schlecht kuf euch zu sprechen.«
    Der finstere Jack mit der Narbe am Kinn kratzte sich mit der freien Hand nachdenklich den Schädel. Das sah auf eine komische Weise, trotz der gefährlichen Situation, lächerlich aus.
    »By Jove…« knurrte er, »unter diesen Umständen begreife ich nicht, warum du Ruff erschossen hast.«
    »Aber ich habe Ruff nicht erschos…«
    »Achtung!« schrie ich. Ich hatte Renzo nicht aus den Augen gelassen. Als Jack seine letzte Frage stellte, verzerrte sich sein Gesicht, und als ich antwortete, tauchte seine rechte Hand unter die Jacke.
    Ich warf mich aus dem Stand mit einem riesigen Sprung nach rechts, prallte gegen irgend etwas an, über das ich stürzte, und das dann mit mir zusammen
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