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0292 - Das Signal stand auf Mord

0292 - Das Signal stand auf Mord

Titel: 0292 - Das Signal stand auf Mord
Autoren: Das Signal stand auf Mord
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zu hören glaubte. Es kam von rechts, wo der schmale Gebüschstreifen den Platz von dem Abhang trennte, den ich hinuntergerutscht war.
    »Schalten Sie den Suchscheinwerfer ein!« flüsterte ich dem Fahrer zu.
    Er schaltete ein.
    »Leuchten Sie dorthin!«
    Langsam strich das weiße Lichtbündel über die Sträucher und erfaßte zwischen den Ästen einen hellen Fleck, das Gesicht eines Mannes.
    Der Sergeant schrie auf: »Da!«
    Ich rannte schon in Panthersätzen. Ich war immer noch waffenlos, aber daran dachte ich nicht. Ich warf mich in die Büsche, spürte feinen Körper, griff zu und riß den Mann mit mir zu Boden.
    Der Kerl schrie:
    »Pieta! — Sono ferito! No — — Ich ergebe mich! Do not kill me!«
    Der Sergeant kam mir zu Hilfe. Er packte zu.
    Der Mann stieß einen Schmerzensschrei aus.
    »Mein Arm! Bin verwundet!«
    Als wir ihn aus den Büschen in das grelle Licht des Scheinwerfers zogen, erkannte ich ihn. Es war Ragullio, er war in einem jämmerlichen Zustand. Eine Kugel hatte ihm zwei Zehen weggerissen. Er hatte versucht, sich selbst zu verbinden, aber er war so angekratzt, daß er umsank, als wir ihn losließen.
    »Sergeant, holen Sie rasch den Erste-Hilfe-Kasten! Der Kerl kann uns jeden Augenblick ohnmächtig werden.«
    Während der Sergeant zum Wagen lief, stützte ich den Gangster.
    »Wir verarzten dich, mein Junge, aber nun heraus mit der Sprache! Renzo versuchte, mich umzubringen. Warum?«
    »Er hat den Bossen erzählt, du hättest Ruff erschossen, aber in Wahrheit erschoß er ihn.«
    Der Sergeant kam mit einem Unfallkasten.
    »Geben Sie ihm einen Brandy.«
    Der Polizist schüttete Ragullio einen kräftigen Schluck zwischen die Zähne. »Weiter!«
    »Renzo schaltete das Licht aus. Ich weiß nicht, ob er fliehen wollte. Ich weiß überhaupt nichts. Ich wurde getroffen. Als das Licht wieder eingeschaltet wurde… Jack schaltete es ein, da lag Renzo auf der Erde. Ich rief, sie sollten mir helfen, aber sie kümmerten sich nicht um mich, sondern rannten hinaus, um dich zu suchen, G-man. Sie kamen aber sofort zurück. Renzo war nicht tot. Alger und Jack stürzten sich sofort auf ihn. Sie brachten ihn…«
    Er verdrehte die Augen, und sein Gesicht verfärbte sich noch mehr.
    »Rasch… den Brandy, Sergeant!«
    Ich zwängte dem Gangster die Flasche zwischen die Zähne. Unter der Wirkung des Alkohols erholte er sich.
    »Hat Renzo gesprochen?«
    »Wheelwhrigt 43«, flüsterte er, »Dort sind sie!«
    »Welchen Wagen haben sie benutzt?«
    »Jacks Cadillac… er ist schwarz…« Sein Kopf fiel nach vorn. Er war ohnmächtig.
    Ich sprang auf.
    »Sergeant, bleiben Sie bei dem Mann. Ich lasse Ihnen einen Krankenwagen schicken. Kennen Sie Wheelwhrigt 43?«
    »Jawohl, Sir! Das ist eine Weekend-Haus-Anlage wie diese an der Nordseite der Halbinsel.«
    »Geben Sie mir Ihre Waffe!«
    Mit dem Polizeirevolver in der Hand lief ich zum Wagen. Der Fahrer wendete den Polizeiwagen
    »Wheelwhrigt 43, Sir —« sagte er. »Ich weiß Bescheid.«
    Ich nahm das Mikrofon der Funksprechanlage und schaltete mich in den laufenden Verkehr ein.
    »Achtung, Zentrale. Hier spricht FBI-Agent Jerry Cotton. Die gesuchten Verbrecher benutzen einen schwarzen Cadillac. Sie sind zum Hause Wheelwhrigt 43 gefahren. Schicken Sie mehrere Streifenwagen zu dem Haus.«
    »Verstanden«, antwortete die Zentrale und gab sofort die entsprechenden Anweisungen durch.
    Der Fahrer am Steuer von 212 jagte unseren Wagen mit Höchstfahrt mit Sirenengeheul und flackerndem Rotlicht durch das schlafende Rockaway. Nach drei Minuten bogen wir nach rechts ein und fuhren eine Straße hoch, die in einen Platz mündete, der genau dem glich, auf dem sich der erste Teil des Dramas abgespielt hatte. Auch hier stand eines der Weekend-Häuser. Aber hinter den Fenstern brannte kein Licht.
    »Nehmen Sie die Taschenlampe«, flüsterte der Fahrer.
    Ich nahm die Lampe und ging auf das Haus zu.
    Die Tür war nicht verschlossen. Ich stieß sie mit dem Fuß auf. Der Lichtkegel der Taschenlampe fiel in das Gesicht eines Menschen, der in merkwürdig aufrechter Haltung in einem Sessel saß. Es war eine Frau, und ihr rotes Haar hatte noch nichts von seinem Glanz verloren, aber die Augen starrten reglos in den grellen Lichtkegel. Eve Sander war tot.
    Shetley Morton lag an der rechten Wand auf der Erde. Eine ganze Kugelserie mußte ihn niedergestreckt haben, denn seine Jacke war voller Blut. Neben seiner erstarrten Hand lag eine Pistole und über seinem Kopf lagen Dollarnoten verstreut auf dem
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