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0291 - Killer-Hunde

0291 - Killer-Hunde

Titel: 0291 - Killer-Hunde
Autoren: Jason Dark
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davon fiel der Hang in die Tiefe, links stieg er an, und das Rascheln war von vorn aufgeklungen.
    Da kam jemand.
    Zuerst aber hörte er das Knurren!
    Will zuckte zusammen. Dieses Geräusch kannte er von den Hunden her. Bei Tageslicht hätte sich Will nicht so gefürchtet, hier in dieser Düsternis war es etwas anderes. Zudem wußte er nicht, wie viele Hunde vor ihm lauerten, und er spürte die Furcht wie eine körperliche Beklemmung. Deshalb atmete er auch schneller und tiefer.
    Sekundenlang rührte er sich nicht.
    Auch das Knurren war verstummt.
    Dann hielt es Will Mallmann nicht mehr aus, er wich nach rechts aus und wollte einen Baumstamm erreichen, um dort Deckung zu finden.
    Zwei Schritte weit ließ man ihn kommen.
    Dann starteten die Schatten.
    Es war gespenstisch, wie sie aus der Dunkelheit auftauchten und dem Kommissar entgegensprangen. Gefährliche Tiere, programmiert darauf, Menschen zu töten. Das einzige, was Will innerhalb der Schatten wahrnahm, waren die kalten Augen.
    Gelb, grün und gefährlich leuchteten sie. Die Grausamkeit stand in ihnen festgeschrieben.
    Will ließ sich fallen. Seine Bewegung wurde zudem dadurch beschleunigt, daß er vom Weg abkam und auf den schrägen Hang geriet.
    Ein Baumstamm hielt ihn auf.
    Will Mallmann stemmte sich ab, hielt in der rechten Hand noch die Waffe, kam aber nicht mehr dazu, sie abzudrücken, denn ein kräftiger Körper prallte gegen ihn.
    Diesmal schaffte es der Kommissar nicht mehr, sich abzustützen.
    Seine Hand rutschte ab, er selbst prallte zu Boden, landete im Laub, wühlte es auf, spürte einen Schlag am Kopf und überschlug sich, als er den schrägen Hang hinabrollte.
    Eingehüllt in eine Wolke aus Laub, ging die Reise abwärts, und die Hunde waren nicht mehr zu halten.
    Zu fünft stürzten sie sich über den Rand des Weges und nahmen die Verfolgung auf.
    Will hörte das Rascheln, aber dazwischen auch das heisere Bellen und wütende Knurren.
    Irgendein Hindernis hielt den Kommissar auf. Er wollte wieder hochkriechen, da aber wuchtete ein Hundekörper auf seine Schulter, und scharfe Zähne hackten in den Stoff der Jacke.
    Will schoß.
    Er drehte dabei die Hand, hatte Glück und traf seinen Angreifer.
    Der Hund rutschte von ihm ab.
    Die anderen waren noch da. Sie wollten den Tod ihres Artgenossen rächen, aber auch der Kommissar gab nicht auf.
    Er kam so schnell in die Höhe, daß er darüber selbst verwundert war. Fahl leuchtete das Mündungsfeuer, als er abdrückte. In den Momenten sah er im Widerschein der Flammen die Mäuler und Köpfe der Killer-Hunde, bevor sie, von Kugeln getroffen, zerstört wurden.
    Es kamen immer mehr.
    Will besaß auch nur eine begrenzte Anzahl von Kugeln. Ein Alarmsignal war für ihn der Schmerz in der Wade. Er wütete dort und schoß in seinem Bein hoch.
    Da hatte ihn ein Biß getroffen.
    Will drehte sich.
    In der Drehung erwischte ihn ein zweiter Hund. Auf dem schrägen Hang gelang es dem Kommissar nicht mehr, sich zu halten. Jemand schien sein Standbein weggeschlagen zu haben, er fiel wieder hin, und diesmal kam er nicht mehr hoch.
    Vom Weg her stürzten noch weitere Hunde herbei. Ihr Fauchen und Knurren steigerte sich zu einer erschreckenden Melodie, und Will Mallmann wußte, daß seine Überlebenschancen verdammt gering geworden waren…
    ***
    Ich sollte Morgana Laytons Geschichte hören. Eine verrückte Sache.
    So etwas hatte ich noch nie erlebt, denn welcher Werwolf erzählt seinem Feind schon die Lebensgeschichte?
    Hatte sie mich getäuscht?
    Ich schaute sie an. Da stand ein mit Fell bedeckter Mensch, der jetzt auf einem Holztisch Platz nahm und meinem Blick nicht auswich. »Ich merkte es vor einigen Jahren«, begann sie mit ihrer Geschichte. »Wie Sie sicherlich noch wissen, stammte ein Elternpaar aus Irland. Die Geschichte dieses Landes steckt voller Sagen und Legenden. Da sind Elfen ebenso vertreten wie Gnome, Baumgeister, Hexen oder Zwerge. Auch Wölfe kommen darin vor, und es waren gerade die Wolfslegenden, die mich schon als Kind faszinierten. Ich liebte das Land und war sehr traurig, als wir nach Germany siedelten. Doch bald hatte ich mich auch hier eingewöhnt, ging zur Schule, bekam eine Ausbildung und wurde so etwas wie Lehrerin oder Betreuerin. Ich kümmerte mich besonders um Blinde. Diese Arbeit erforderte meine gesamte Kraft. Ich hatte so gut wie kein Privatleben, und doch gab es da etwas, das immer wieder in mir hochstieg. Ich wurde an die alten Wolfsgeschichten erinnert. Seltsam, ich empfand sie als
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