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0291 - Killer-Hunde

0291 - Killer-Hunde

Titel: 0291 - Killer-Hunde
Autoren: Jason Dark
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dunkle Kugeln.
    »Ich warte nicht gern!« Durch meine Verhandlungstaktik brachte ich sie in eine Zwangslage. Das wollte ich auch. Ich konnte mir es nicht leisten, noch länger zu warten.
    »Die Hunde sind bei ihm!«
    Ich fuhr herum, wollte an die Tür, da hielt mich ein scharfer Ruf auf. »Öffne die Tür und bleibe hier!«
    Irgendwie hatte ich das Gefühl, Morgana Layton würde mit offenen Karten spielen. Deshalb kam ich ihrer Aufforderung nach, öffnete, und die Wölfin ging einen Schritt vor.
    Dann tat sie noch einen, hatte sich hochgereckt und scheuchte mich zur Seite.
    Auf der Schwelle verhielt sie ihren Schritt. Den Kopf legte sie in den Nacken.
    Einen Augenblick später drang aus ihrem menschlichen Mund ein unheimliches Jaulen…
    ***
    Wie viele Killer-Hunde den auf dem Boden liegenden Kommissar eingekreist hatten, wußte Will Mallmann selbst nicht zu sagen. Er befand sich in einem Zustand, wo er die Übersicht verloren hatte und er daran glaubte, daß durch seine Adern kein Blut, sondern flüssig gewordene Angst rieseln würde.
    Das Hecheln, Knurren, Jaulen und Bellen vereinigte sich zu einem Mischmasch schrecklicher Geräusche, die dem armen Kommissar wie letzte Grüße aus der Hölle vorkamen.
    Sie hatten den Kreis immer enger gezogen, standen jetzt so, daß ihre Mörderaugen von allen Seiten her schräg auf ihn niederblicken und ihn fast damit erdolchen konnten.
    Und er sah den Bernhardiner. Er gehörte ja zu den vier Blindenhunden. Dieses Tier schaffte sich Platz, es räumte die anderen zur Seite und war so etwas wie ein King unter den Tieren.
    Der Kommissar wagte nicht einmal, einen kleinen Finger zu rühren. Zudem hätte er das auch kaum geschafft. Die Angst war einfach zu groß und hielt ihn in ihren Fesseln.
    Der Bernhardiner hob seine Vorderpfoten an und stemmte sie auf die Brust des Kommissars. Diese Geste wirkte endgültig, besitzergreifend, und Will konnte nichts dagegen tun. Die rechte Hundepfote stand so hart auf seiner Brust, daß dieser Druck seine Atmung beeinträchtigte.
    Der Bernhardiner öffnete sein Maul.
    Ein furchtbares Gebiß schwebte dicht über der Kehle des Kommissars. Zähne, die darauf warteten, in den Hals des Menschen hacken zu können.
    Da geschah das Wunder!
    Ein lautes, unheimlich klingendes Heulen hallte durch den Wald.
    Es erreichte nicht nur die Ohren des Kommissars, sondern auch die der Hunde.
    Das Maul des Bernhardiners klappte zu. Noch einmal bekam Will fürchterliche Angst, doch der Hund hatte bereits seinen Kopf zur Seite gedreht und zeigte an dem Kommissar überhaupt kein Interesse mehr. Ebenso wenig wie die anderen Tiere.
    Sie drehten Will den Rücken zu.
    Wieder vernahm er das Heulen. Einer Sirene gleich schallte es ihm entgegen und hörte sich wegen der schallschluckenden, zwischen den Bäumen hängenden Nebelschleiern ein wenig dumpfer an als normal.
    Die Hunde wußten Bescheid.
    Sie trotteten davon, als wäre nichts geschehen. Als sie dann den schrägen Hang hoch mußten, begannen sie zu springen, und nicht ein einziges Tier drehte sich noch einmal nach seinem Opfer um.
    Der Kommissar verstand die Welt nicht mehr. Was auch geschehen war, er lebte, und darauf kam es ihm schließlich an.
    Für eine Weile blieb er liegen, wobei seine Gedanken regelrecht Karussell spielten, sich aber im Prinzip nur um ein zentrales Thema drehten. Wie war es möglich gewesen, daß ausgerechnet in diesem brisanten Augenblick der Lockruf die Hunde erreicht hatte?
    Ob John Sinclair dahintersteckte?
    Will Mallmann traute seinem Freund alles zu. Er drehte und stemmte sich in die Höhe.
    Noch in der Bewegung stöhnte er auf. Jäh spürte er die Schmerzen an den Wunden, die die Hundebisse hinterlassen hatten.
    Auf den Beinen konnte sich der Kommissar nicht halten. Ihn schwindelte, und er fiel nach vorn, wobei er sich soeben noch abstützen konnte, sonst wäre er mit dem Gesicht zuerst in das feuchte Laub gefallen.
    Will Mallmann wollte zu seinem Freund aus London. Der Kommissar wußte plötzlich, daß John Sinclair in der Nähe wartete, er wußte jedoch nicht, was mit ihm geschehen war. Will kroch den Hang hinauf. Bei jedem Anziehen des Beines spürte er das Brennen der Bißwunden, und es gelang ihm immer wieder, sich an aus dem Boden wachsenden dicken Wurzelsträngen festzuhalten und weiterzuhangeln. So schaffte er auch den Hang und erreichte den Weg, wo er sich zunächst ausruhte.
    Auf Händen und Knien blieb er hocken, sein Atem beruhigte sich nur allmählich, und als er sich dann auf
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